ERF Plus - Bibel heute

In Antiochia in Pisidien (3)


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Vielleicht haben Sie es noch im Kopf - das Zeugnis des Apostel Paulus in Antiochia - dieser Stadt inmitten der heutigen Türkei. Gewaltig hat er in der Synagoge das Wort Gottes ausgelegt und auf den Plan Gottes hingewiesen, diese Welt durch Jesus Christus seinen Sohn zu erlösen. Der Apostel hatte den Menschen in dieser Stadt berichtet von den großen Taten Gottes in der Geschichte und sie darauf hingewiesen, dass in der nahen Vergangenheit dieser Jesus auferstanden ist und lebt. Er bezeugte vor Menschen von Menschen, die die personifizierte Liebe Gottes – Jesus Christus - nach der Auferstehung gesehen haben. Die Zuhörer waren gebannt und wollten immer mehr wissen von dieser Liebe Gottes und wie die Verheißungen der Propheten in Jesus Christus erfüllt wurden.

Viele wollten den Verkündiger der frohen Botschaft hören und gingen zur Evangelisation auf den Marktplatz in der pisidischen Stadt inmitten der heutigen Türkei. Wie zu erwarten, waren nicht alle begeistert, denn für die einen war das zu extrem - Jesus als der erwartete Messias - war zu viel – Jesus als der Sohn Gottes - war eine Lästerung – Jesus als alleiniger Weg zu Gott widersprach allen gesellschaftlichen und religiösen Vorstellungen. Auf die Einladung, dass Jesus der einzige Weg und die alleinige Wahrheit und das echte Leben schenkt, wurde mit Ablehnung, Widerspruch und Anfeindung reagiert.

All das überrascht mich nicht in diesem Text aus der Apostelgeschichte. Die Erlebnisse, die der Apostel Paulus mit seinem Mitarbeiter Barnabas damals hatte, ist die Reaktion, die das Zeugnis von Jesus in unserer heutigen Zeit hervorruft. Widerspruch, Ablehnung und Lästerungen sind mir nicht unbekannt, wenn ich mutig von den großen Taten Gottes erzähle. In einer Zeit des Pluralismus ist der Alleinanspruch Christi für das allgemeine Ohr nicht ertragbar.

Die Reaktion des Apostels ist dann aber doch besonders. Paulus belegt durch ein Zitat aus dem Buch des Propheten Jesaja, dass Jesus nicht nur für die Juden – die vermeintlich Frommen - gekommen ist, sondern dass Jesus für die gekommen ist, die ihn noch nicht kennen – die Heiden, die offen sind für sein Handeln und Reden. Es heißt dort: „Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.“ An anderer Stelle im Neuen Testament im Lukasevangelium, Kapitel 5 sagt Jesus von sich selbst: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken! Ich (Jesus) bin gekommen, um Sünder zur Umkehr zu Gott zu rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug halten.« Wenn jemand die Einladung Gottes ablehnt, ist das nicht das Ende der Botschaft – sondern nur ein weiterer Schritt, zu demjenigen, der Hören möchte.

Jesus selbst und Paulus sein Apostel weichen nicht von der Botschaft ab oder weichen die Botschaft auf, um besser anzukommen oder akzeptiert zu werden, sie bleiben bei der wunderbaren, aber klar abgrenzenden Botschaft: Heil gibt es nur in Jesus Christus. Nur durch seinen Tod und seine Auferstehung wird die Gerechtigkeit vor Gott erkauft. Kein anderer Weg führt in die ewige Gemeinschaft mit Gott, dem Schöpfer dieser Welt.

Neben der Ablehnung des Wortes habe ich in dem Text aber auch von denen gelesen, die diese Botschaft im Glauben angenommen haben. Ich zitiere: „alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren“.

Im ersten Moment vielleicht eine seltsame Aussage. Ich persönlich bin überzeugt, dass Lukas, der Autor der Apostelgeschichte, eine Tatsache unterstreichen möchte. Die Entscheidung für Gottes Sohn, ist keine Tat, kein Werk und Verdienst des Einzelnen - dieser Glaube ist ein Geschenk an den Einzelnen - diese Bekehrung ist eine Widergeburt aus Gnaden.

Der Mensch, der von der einzigartigen Botschaft Gottes erfasst wird und Glauben kann, wird das Wirken des Heiligen Geistes darin erkennen und nicht seine eigenen Anstrengungen, Gott zu vertrauen.

Glaube ist die Antwort auf die Rettungstat Gottes und die Antwort auf die Gnade durch Jesus Christus. Glaube ist ein sich fallen lassen in die offene Hand Gottes – ein sich der Liebe Gottes anvertrauen – ein Vertrauen, dass Gott in Jesus uns mit sich versöhnt.


Die Reaktion auf das Zeugnis des Apostels war also zweigeteilt – Ablehnung und Glaube. Das Negative überwiegt leider in meiner Wahrnehmung und führt dazu, dass das Erleben von Ablehnung – Frust und Enttäuschung als Konsequenz mit sich bringt. Ich höre auf Zeuge zu sein, weil ich Angst habe, abgelehnt und „verfolgt“ zu werden.

Die Reaktion in der Erzählung der ersten Missionsreise des Apostels ist aber anders: der Apostel und Barnabas schütteln den Staub von ihren Füßen und gehen weiter in den nächsten großen Ort, um anderen Menschen diese Botschaft mutig, unverändert und genauso eindeutig zu bezeugen. Wenn das Wort Gottes abgelehnt wird, bedeutet das nicht, ich sollte die Klarheit der Botschaft verfälschen, verflachen oder umdeuten, sondern ich mache mich auf zu Menschen, die das Wort der Errettung hören können.

Ihre und meine Aufgabe ist es, in einer ansprechenden und zeitgemäßen Form Zeuge zu sein für unseren Herrn und Heiland und die Gnade Gottes vor den Menschen zu bekennen – unsere Aufgabe ist es nicht, den Menschen zum Glauben zu überreden. Die Reaktion auf die Botschaft liegt in der Verantwortung des Hörers, nicht des Zeugen. Wir brauchen uns nicht entmutigen zu lassen, wenn der Einzelne diese Botschaft ablehnt, wenn wir den Auftrag erfüllt haben. Wie es in den letzten Worten des Textes festgehalten ist, darf Freude unser Herz erfüllen, wenn der Einzelne die Botschaft im Glauben annimmt. Nicht Entmutigung über diejenigen, die das Evangelium ablehnen, sondern Mut und Zuversicht aus der Kraft des Heiligen Geistes soll uns begleiten.

Ich wünsche ihnen heute viel Mut, Zeuge zu sein von diesem wunderbaren einzigartigen Jesus Christus unserem Heiland, dass noch viele ihn im Glauben annehmen. 

Autor: Christoph Hauth

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