Unsere Welt ist komplex, die Probleme in ihr vielschichtig und einfache Lösungen nahezu unmöglich.
Dennoch neigen wir zur Simplifizierung, passen komplexe Problemstellungen einfachen Mustern an.
Kennzeichen solcher Vereinfachung ist auch eine binäre Markierung der am Diskurs beteiligten Personen. Gut oder böse, dafür oder dagegen - ein dazwischen gibt es nicht und jede Form von Hinterfragen stört nur.
Eine Kontextualisierung einer Aussage kann nur verwirren. Kinnert und Welzer fragen sich: Kann es sein, dass wir zunehmend verlernen zu kommunizieren, weil uns trotz einer Vielzahl an digitalen Möglichkeiten die tatsächlichen Diskursräume abhanden kommen? Führt der Verlust von kollektiven Räumen zur Diskursverengung?