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Sie haben gerade ein Gedicht gehört: Ein Gedicht, das kunstvoll die Menschwerdung Jesu beschreibt. Sein Leben und Sterben, seine Auferstehung und Erhöhung.
Es lohnt sich, das Gedicht auswendig zu lernen, weil es die Geschichte des Messias in wenigen Worten erzählt. Der Apostel Paulus zitiert hier einen Text, der in der frühchristlichen Urgemeinde bereits bekannt war. Es ist ein Hymnus, ein Bekenntnis. Der uralte Text wurde gesungen oder gesprochen, hatte seinen Platz im Gottesdienst von damals. Wir haben heute auch Texte in unseren Gottesdiensten, die eine alte Tradition haben. Z.B. das christliche Glaubensbekenntnis oder auch das „Vater Unser-Gebet“.
Der Apostel Paulus verknüpft diesen bekannten Hymnus mit Motiven und Aussagen aus dem Alten Testament. Er teilt mit, wer Jesus seiner Meinung nach ist. Damit macht er eine revolutionäre Aussage, weil diese Ehre im Hymnus nun Jesu zu Teil wird. Paulus stellt so Jesus als Herrn und Gott in den Mittelpunkt. Und mehr noch: er präsentiert Jesus als Vorbild. Seinem Lebensstil sollen wir nachahmen. So schreibt es Paulus in seinem Brief an die Christen in Philippi, in dem er sagt: „Entwickelt dieselbe Haltung und Einstellung wie Jesus Christus sie vorgelebt hat.“
Worin unterscheidet sich der Lebensstil Jesu vom unserem?
Gott selbst wurde in Jesus Christus für uns Mensch. Dafür verließ er seine göttliche Wohnung. Jesus, der Messias, hat freiwillig aufgehört, Gott gleich zu sein - im Gegensatz zu Adam aus der Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose: der wollte Gott gleich sein. Diesen Adam, den kenne ich auch! Und ich habe seine Natur. Der will lieber für sich selbst kämpfen und sich selbst verteidigen. Der will sich beweisen: er kann’s, hat’s voll drauf, und ist es sich wert. Dieser Adam denkt an sich. Und kommt es zu Schwierigkeiten, geht er auf Distanz und kritisiert und sagt: „Das ist nicht mein Problem!“ Diesem Adam fehlt Gott, er hat ihn verloren.
Jesus, der Messias dagegen, gab seine gleichwertige Stellung auf. Er wurde Mensch. Ein Mensch, der die persönliche Beziehung liebt und die Begegnung mit den Menschen sucht. Gott sucht die Beziehung zu uns Menschen, weil er Lust und Freude an den Menschen hat. Das geht am besten auf Augenhöhe und dafür wurde Gott Mensch wie Sie und ich.
Es gibt einen Satz, in dem es heißt: „Mach’s wie Gott: Werde Mensch!" Nun könnte ich sagen: „Mensch bin ich doch schon!“ Dem könnte ich aber entgegenhalten: Nun Ich treffe oft Leute, die ganz schön mit ihrem Mensch-Sein hadern. Die sich nicht wirklich annehmen können. Und oft auch andere nicht. Die gerne wüssten, was der Sinn ihres Lebens ist. Hier können wir in die Bibel schauen und von Jesus lernen: Gott wird Mensch, damit wir entdecken, was es bedeutet, wirklich Mensch zu sein. Es bedeutet, auf die unendliche Liebe Gottes zu vertrauen. Das macht Jesus! Jesus verlässt seinen Standpunkt nicht. Mit seinem Menschsein gibt er sich nicht einfach selbst weg. Er verliert sich auch nicht, oder löst sich gar auf. Es ist, als ob sich sein Inneres zum anderen hin öffnet. Also, Gott wird durch Jesus Christus wie zu einem offenen Innenraum für uns. Einen Innenraum, der einlädt betreten zu werden. Einen Innenraum, wo nicht Nichts ist, sondern Fülle, die Fülle Gottes. Wir sind in Jesus eingeladen, Gott zu erleben und zu erfahren. Ein Ort, wo Gott wohnt.
Auch Paulus hat die Fülle Gottes erlebt. In der Gemeinschaft mit Christus und in der Verbundenheit mit Christus liegt das Geheimnis seiner Zufriedenheit und Freude. Paulus hat gelernt, durch die Kraft Gottes Teil der Geschichte Jesu zu sein. Er hat gelernt, von Gott abhängig zu sein. Dabei entwickelte er ein unglaubliches Bewusstsein für Gottes Liebe und seine Nähe. Das gibt Paulus Hoffnung und Zuversicht. So weiß er sich auch in schweren und dunklen Zeiten von Gott gehalten und getragen.
Ein Leben mit Jesus bleibt für Paulus immer eine tiefe und persönliche und verändernde Begegnung. Deshalb lädt Paulus ein, Jesus zu folgen.
Wir sind eingeladen, uns der unendlichen Liebe Gottes zu überlassen. Uns auf seine bedingungslose Annahme und Liebe einzulassen. Wir dürfen Gottes Wohlwollen uns gefallen lassen. Ich darf „ja“ zu mir selbst sagen und herausfinden, was ich Gutes für die Welt tun kann, wie ich Gottes Herzschlag weitertragen kann. Dabei lasse ich mich beschenken. Gott hat sich uns mit Jesus verschenkt. Das, was uns verlorengegangen ist, hat Gott uns in Jesus wieder geschenkt. Es ist die Gemeinschaft mit Gott. Mit Jesus schenkt Gott uns seinen Frieden.
Gott sendet seinen Sohn, um uns zu zeigen, wie das Leben als Mensch funktioniert. Jesus bleibt abhängig von seinem Vater im Himmel. Die Beziehung zu ihm ist echt, voller Gnade und Wahrheit. Er lebt sie uns vor, und Gott offenbart sich in Jesus. Gott zeigt sich uns in Jesus, wer er ist. Jesus zeigt uns, wie das Menschsein sein kann, oder sein muss. Wir brauchen Gott, um Mensch zu sein. Und noch einmal: es funktioniert nicht aus eigener Kraft. Es ist ein Geschenk! Diese Einheit, die Jesus mit seinem Vater im Himmel lebt, will er uns schenken. Jesus verschenkt sich uns. Mit ihm haben wir Zugang zu seinem Vater im Himmel. Und nicht nur das: Mit Jesus kommt auch ein Stückchen Himmel in unser Leben. Diese Freude strahlt weit über unser Leben hinaus. Jesus verbindet nicht nur uns Menschen! Es läuft auf ein großes Finale hinaus. Die gesamte Schöpfung, Himmel und Erde werden Jesus ehren. In den Versen 10 und 11 heißt es:
„So sollen in diesem Namen, Jesus, alle auf ihre Knie niederfallen, alle Wesen, die sich im Himmel, auf der Erde und unter der Erde befinden! Ebenso sollen alle Geschöpfe unüberhörbar bekennen: „Allein der Messias Jesus ist Herr!“ So wird Gott der Vater geehrt.“
Deshalb sind wir eingeladen, mit dabei zu sein.
Autor: Renate Brunck-Rieger
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Sie haben gerade ein Gedicht gehört: Ein Gedicht, das kunstvoll die Menschwerdung Jesu beschreibt. Sein Leben und Sterben, seine Auferstehung und Erhöhung.
Es lohnt sich, das Gedicht auswendig zu lernen, weil es die Geschichte des Messias in wenigen Worten erzählt. Der Apostel Paulus zitiert hier einen Text, der in der frühchristlichen Urgemeinde bereits bekannt war. Es ist ein Hymnus, ein Bekenntnis. Der uralte Text wurde gesungen oder gesprochen, hatte seinen Platz im Gottesdienst von damals. Wir haben heute auch Texte in unseren Gottesdiensten, die eine alte Tradition haben. Z.B. das christliche Glaubensbekenntnis oder auch das „Vater Unser-Gebet“.
Der Apostel Paulus verknüpft diesen bekannten Hymnus mit Motiven und Aussagen aus dem Alten Testament. Er teilt mit, wer Jesus seiner Meinung nach ist. Damit macht er eine revolutionäre Aussage, weil diese Ehre im Hymnus nun Jesu zu Teil wird. Paulus stellt so Jesus als Herrn und Gott in den Mittelpunkt. Und mehr noch: er präsentiert Jesus als Vorbild. Seinem Lebensstil sollen wir nachahmen. So schreibt es Paulus in seinem Brief an die Christen in Philippi, in dem er sagt: „Entwickelt dieselbe Haltung und Einstellung wie Jesus Christus sie vorgelebt hat.“
Worin unterscheidet sich der Lebensstil Jesu vom unserem?
Gott selbst wurde in Jesus Christus für uns Mensch. Dafür verließ er seine göttliche Wohnung. Jesus, der Messias, hat freiwillig aufgehört, Gott gleich zu sein - im Gegensatz zu Adam aus der Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose: der wollte Gott gleich sein. Diesen Adam, den kenne ich auch! Und ich habe seine Natur. Der will lieber für sich selbst kämpfen und sich selbst verteidigen. Der will sich beweisen: er kann’s, hat’s voll drauf, und ist es sich wert. Dieser Adam denkt an sich. Und kommt es zu Schwierigkeiten, geht er auf Distanz und kritisiert und sagt: „Das ist nicht mein Problem!“ Diesem Adam fehlt Gott, er hat ihn verloren.
Jesus, der Messias dagegen, gab seine gleichwertige Stellung auf. Er wurde Mensch. Ein Mensch, der die persönliche Beziehung liebt und die Begegnung mit den Menschen sucht. Gott sucht die Beziehung zu uns Menschen, weil er Lust und Freude an den Menschen hat. Das geht am besten auf Augenhöhe und dafür wurde Gott Mensch wie Sie und ich.
Es gibt einen Satz, in dem es heißt: „Mach’s wie Gott: Werde Mensch!" Nun könnte ich sagen: „Mensch bin ich doch schon!“ Dem könnte ich aber entgegenhalten: Nun Ich treffe oft Leute, die ganz schön mit ihrem Mensch-Sein hadern. Die sich nicht wirklich annehmen können. Und oft auch andere nicht. Die gerne wüssten, was der Sinn ihres Lebens ist. Hier können wir in die Bibel schauen und von Jesus lernen: Gott wird Mensch, damit wir entdecken, was es bedeutet, wirklich Mensch zu sein. Es bedeutet, auf die unendliche Liebe Gottes zu vertrauen. Das macht Jesus! Jesus verlässt seinen Standpunkt nicht. Mit seinem Menschsein gibt er sich nicht einfach selbst weg. Er verliert sich auch nicht, oder löst sich gar auf. Es ist, als ob sich sein Inneres zum anderen hin öffnet. Also, Gott wird durch Jesus Christus wie zu einem offenen Innenraum für uns. Einen Innenraum, der einlädt betreten zu werden. Einen Innenraum, wo nicht Nichts ist, sondern Fülle, die Fülle Gottes. Wir sind in Jesus eingeladen, Gott zu erleben und zu erfahren. Ein Ort, wo Gott wohnt.
Auch Paulus hat die Fülle Gottes erlebt. In der Gemeinschaft mit Christus und in der Verbundenheit mit Christus liegt das Geheimnis seiner Zufriedenheit und Freude. Paulus hat gelernt, durch die Kraft Gottes Teil der Geschichte Jesu zu sein. Er hat gelernt, von Gott abhängig zu sein. Dabei entwickelte er ein unglaubliches Bewusstsein für Gottes Liebe und seine Nähe. Das gibt Paulus Hoffnung und Zuversicht. So weiß er sich auch in schweren und dunklen Zeiten von Gott gehalten und getragen.
Ein Leben mit Jesus bleibt für Paulus immer eine tiefe und persönliche und verändernde Begegnung. Deshalb lädt Paulus ein, Jesus zu folgen.
Wir sind eingeladen, uns der unendlichen Liebe Gottes zu überlassen. Uns auf seine bedingungslose Annahme und Liebe einzulassen. Wir dürfen Gottes Wohlwollen uns gefallen lassen. Ich darf „ja“ zu mir selbst sagen und herausfinden, was ich Gutes für die Welt tun kann, wie ich Gottes Herzschlag weitertragen kann. Dabei lasse ich mich beschenken. Gott hat sich uns mit Jesus verschenkt. Das, was uns verlorengegangen ist, hat Gott uns in Jesus wieder geschenkt. Es ist die Gemeinschaft mit Gott. Mit Jesus schenkt Gott uns seinen Frieden.
Gott sendet seinen Sohn, um uns zu zeigen, wie das Leben als Mensch funktioniert. Jesus bleibt abhängig von seinem Vater im Himmel. Die Beziehung zu ihm ist echt, voller Gnade und Wahrheit. Er lebt sie uns vor, und Gott offenbart sich in Jesus. Gott zeigt sich uns in Jesus, wer er ist. Jesus zeigt uns, wie das Menschsein sein kann, oder sein muss. Wir brauchen Gott, um Mensch zu sein. Und noch einmal: es funktioniert nicht aus eigener Kraft. Es ist ein Geschenk! Diese Einheit, die Jesus mit seinem Vater im Himmel lebt, will er uns schenken. Jesus verschenkt sich uns. Mit ihm haben wir Zugang zu seinem Vater im Himmel. Und nicht nur das: Mit Jesus kommt auch ein Stückchen Himmel in unser Leben. Diese Freude strahlt weit über unser Leben hinaus. Jesus verbindet nicht nur uns Menschen! Es läuft auf ein großes Finale hinaus. Die gesamte Schöpfung, Himmel und Erde werden Jesus ehren. In den Versen 10 und 11 heißt es:
„So sollen in diesem Namen, Jesus, alle auf ihre Knie niederfallen, alle Wesen, die sich im Himmel, auf der Erde und unter der Erde befinden! Ebenso sollen alle Geschöpfe unüberhörbar bekennen: „Allein der Messias Jesus ist Herr!“ So wird Gott der Vater geehrt.“
Deshalb sind wir eingeladen, mit dabei zu sein.
Autor: Renate Brunck-Rieger
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