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Mikro049 Energiewende Deutschland – 1991 bis 2017 (und danach)


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Ulrich spricht mit Bastian und Tim vom Blindstrom Podcast (@energiepodcast) über die Energiewende in Deutschland. Wann es kam, wie es umgesetzt und verfeinert wurde, wie der Stand heute ist und was die Zukunft an Problemen (und Lösungen) bringen wird …

Liebe Hörerinnen,

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Vorstellung Bastian und Tim vom Blindstrom-Podcast

Twitter: Energiepodcast

Stromeinspeisungsgesetz 1991

Einspeisung und Abnahme des "Ökostroms" wurden garantiert. Der Preis orientierte sich am Durchschnittspreis der letzten zwei Jahre, Solar und Wind z.B. 90% (also weniger als der normale Strompreis). Diese Sätze waren natürlich für Wind- aber vor allem für Solarenergie zu nicht ansatzweise kostendeckend. Es musste was Neues her:

EEG (2000)

Wikipedia: Erneuerbare-Energien-Gesetz

Einspeisemaßnahmen: Leit­fa­den Ein­spei­se­ma­na­ge­ment

Redispatchmaßnahmen (wenn der Plan geändert werden muss): Bundesnetzagentur: Re­dis­patch

Vergütungssätze zum Start 2000:

Photovoltaik 50,6 Cent/KWh
Wind 6,2 – 9,1 Cent
Wasser 7,7 Cent
Biomasse 8,7 – 10,2 Cent
Geothermie 7 – 9 Cent.

Ab 2002 wurden die Sätze automatisch gesenkt, Sonne um 5% pro Jahr, Wind um 1,5%, Biomasse um 1%.

Später mehrere Überarbeitungen, z.B. Einführung der Unterscheidung zwischen Windenergieanlagen On- und Offshore, bei Photovoltaik zwischen Auf-Land und Auf-Dach Photovoltaik.

Vor allem die Senkung der Vergütungssätze fand stets zu spät statt, die Kosten für PV-Anlagen fielen wesentlich schneller. Zwischenzeitlich gab es kaum bessere Investments in Deutschland als PV-Anlagen (mit etwas Kredit ließen sich problemlos Renditen von bis zu 15% aufs eingesetzte Kapital erreichen und das nahezu risikolos). Damals bloggte ich für eine schnellere, automatisiertere Anpassung: VORSCHLAG: EINSPEISEVERGÜTUNG FÜR EEG DYNAMISCH UND AUTOMATISCH ANPASSEN

Allerdings stimmt auch:

EEG war/ist teuer, hat die weltweite Energiewende aber entscheidend angeschoben

Ohne die deutliche Überförderung in einem eigentlich für Photovoltaik suboptimalen Land, wären wohl nie große immer stärker automatisierte PV-Fabriken gebaut worden und die Kosten nie so schnell gesunken.

Eine meiner großen unbeantworteten Fragen: Wieso haben wir die PV nicht in Sizilien oder Griechenland gefördert? Hätte für's gleich Geld mehr CO2-Einsparungen bringen können.

2012 – Marktnovelle

Strom musste am Markt verkauft werden, wenn ich weniger als den garantierten Preis bekommen habe, gab es die Differenz zum garantierten Preis.

2012 kräftige Senkung der PV-Vergütungssätze, einmalig um 15%, plus monatlich um 1% (11,4% jährlich). Dazu kam der "Ausbaukorridor": Die Vergütungssätze wurden abhängig von der Menge des Ausbaus angepasst. Wurde viel zugebaut, sanken die Sätze schneller, wurde wenig zugebaut, sanken sie langsamer (im Extremfall konnten sie sogar wieder steigen). Außerdem wurde (vorsichtig) Eigenverbrauch eingeführt (10% des erzeugten Stroms muss selber verwendet werden).

2016 Ausschreibungen für Großprojekte

EEG gilt nur noch für Kleinanlagen, große Anlagen (ab 750 KiloWatt) werden jetzt ausgeschrieben. Der Staat legt fest wo was und wieviel gebaut werden soll (z.B. 600 MegaWatt Offshore in der Ostsee). Auf diese Ausschreibungen können sich Energiekonzerne, Windparkbetreiber, etc. bewerben.

Es wird dabei nicht mehr ein fester Strompreis geboten, sondern ein Aufpreis zum normalen Marktpreis (für ganz "normalen" Strom). Steigt der Marktpreis, steigt auch der Preis, den man für Ökoström bekommt. Wer den niedrigsten Aufpreis

Die Ausschreibungen können sogar grenzüberschreitend erfolgen, theoretisch könnte man auch einen Windpark in Dänemark bauen und den Strom nach Deutschland schicken. Wie auch immer das in der Praxis aussehen mag …

Null Cent für Wind, sprich der Betreiber bekommt nur den Marktpreis: Bundesnetzagentur erteilt Zuschläge in der ersten Ausschreibung für Offshore-Windparks

Null Cent Aufpreis für Offshore-Wind – Ein Wunder?

Blindstrom #17 – Offshore für lau: Erklärungs(ver)suche

On-Shore Ausschreibung landete bei 5,71 Cent/KWh: Ergebnisse der ersten Ausschreibung für Wind an Land

Zukunft: Erneuerbare Energien werden irgendwann billiger als konventioneller Strom

Erneuerbare Energien haben geringe laufende Kosten – Daher wird igendwann der Strompreis wieder sinken – vielleicht sogar bis auf Flatrate Niveau …

Bürgerenergie-Modelle Blindstrom #16 – Mieterstrom-Krimi: Abgrund oder Cliffhanger?

Probleme:

Steuerung des Netzes, Speicherung des Stroms.

Blindstrom #06 – Sektorenkopplung

Strom in Wärme (Warmwasser/Fernwärme)

Strom in Verkehr (E-Auto)
Strom in Gas (Elektrolyse –> Wasserstoff –> Methan)
Strom in Strom … (Akku)

Zum Punkt Wirkungsgrad sind wir im Podcast nicht mehr gekommen, leider ist der manchen Wandlungsprozessen relativ niedrig.

Dezentrale Steuerung (Einspeisung, Speicherung, Verbraucher an/aus) ist leider immer noch ein ziemlich unbeackters Gebiet. Vielleicht ändert sich das mit Einführung der SmartMeter …

Picks

Ulrich: Blindstrom Podcast

Bastian: Agora Energiewende Video 4 Stunden Video, aber die angesprochene Präsentation kommt am Anfang

Tim: Podcast Energy Gang

Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”; Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing (BMI)

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Mikroökonomen a.k.a. MikrooekonomenBy Marco Herack

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