Der Name unserer heutigen Besucherin versprüht mehr als nur einen Hauch von Zauberei – Magi Merlin verhandelt jedoch in ihren klugen Texten durchaus handfest-irdische Dinge wie Rassismus, Heteronormativität oder auch den Kapitalismus und seine Auswirkungen auf die Kunst, um nur einige zu nennen. Klanglich setzt die Kanadierin dabei auf eine originelle, verschroben-quirlige Interpretation von Neo-Soul, Indie-Pop und Alternative-R 'n' B; das ist dann der Teil, wo die (musikalische) Magie ins Spiel kommt. Zuletzt zu hören gab es die im April, als Magi ihre EP "A Weird Little Dog" online sowie auf Kassette (!) veröffentlichte. Momentan arbeitet sie an ihrem ersten Album, fand und findet derweil aber nicht nur Zeit, sich ihrer zweiten großen Leidenschaft, der Schauspielerei zu widmen (Anfang September startete der Film "Mile End Kicks") oder "zwischendurch" eine Single rauszuhauen, auf der sie ein Stück der britischen Post-Punk-Band Idles covert beziehungsweise besser: "adoptiert" (erscheint nächste Woche). "Nicht nur" deshalb, weil sie quasi auf dem Weg zum Hamburger Reeperbahn-Festival, wo sie am Donnerstag und Freitag gleich zweimal auftreten wird, auch noch einen "Zwischenstopp" bei uns im studioeins einlegt. Bei der Gelegenheit erfahren wir im Interview manches Wissenswerte über die Musikerin aus Montreal und ihre diversen Eisen im Feuer, ehe wir uns dann auch live von ihren künstlerischen Qualitäten überzeugen können.