persoenlich.com-Podcast #73
Im kommenden Jahr gelangt die sogenannte Halbierungsinitiative an die Urne. Die Stimmberechtigten werden dann darüber befinden, ob das Budget der SRG drastisch reduziert werden soll über eine Senkung der Haushaltsabgabe. Eine kürzlich von den Tamedia-Zeitungen veröffentlichte Umfrage zeigte eine Ja-Mehrheit. Bis zum Abstimmungstermin kann sich das noch ändern, aber die Vorlage hat Chancen auf eine Erfolg.
Vor sieben Jahren musste die SRG schon einmal zittern. Mit der «No Billag» drohte 2018 gar das komplette Aus des gebührenfinanzierten Rundfunks in der Schweiz. Die Initiative wurde damals deutlich abgelehnt. Einen Schluss den die SRG aus dem Abstimmungskampf gezogen hatte, war es, ihre Leistungen künftig besser zu verkaufen und nicht nur die Programme für sich selber sprechen zu lassen.
Die Abteilung «Public Value» versucht seither den «Wert, den die SRG für die Gesellschaft als Ganzes schafft» der Öffentlichkeit zu vermitteln.
Aktuell schwärmen Journalistinnen, Redaktoren und auch Generaldirektorin Susanne Wille persönlich in die Beizen dieses Landes aus, um mit der Bevölkerung «über Medien, Gesellschaft und die Rolle der SRG für den Zusammenhalt» zu diskutieren.
Doch ist das die richtige Strategie? In der aktuellen Folge des persoenlich.com-Podcast diskutieren Verleger Matthias Ackeret und Redaktor Nick Lüthi kontrovers über das Thema. Ackeret versteht nicht, warum die SRG ausgerechnet ihre polarisierenden Politfiguren vorschickt, wie etwa «Arena»-Moderator Sandro Brotz. Warum nicht weniger polarisierende TV-Stars aus den Abteilungen Sport und Unterhaltung raus zu den Leuten schicken? «Die SRG würde sich einen grösseren Dienst erweisen, wenn sie mit den Stars geht», sagt Ackeret.
Gerade die Nahbarkeit der umstrittenen Figuren sei wichtig, findet Lüthi. «Journalisten, die das Publikum am Bildschirm polarisierend wahrnimmt, sind im Säli als normale Menschen greifbar.» Die SRG habe sich zudem für den schwierigeren Weg entschieden und auch Gemeinden mit hohem SVP-Wähleranteil besucht. «Sie sind in die Höhle des Löwen gegangen», sagt Lüthi.