Immer weniger Menschen gehen in die Kirchen. Ob aber auch immer weniger überhaupt glauben, darüber darf diskutiert werden. Das machen wir mit dem Theologieprofessor und Religionsphilosophen Hartmut von Sass. Er geht dem Glauben auf den Grund. Glauben viele von uns einfach anders und brauchen dazu gar nicht mehr die Institution Kirche? Von Sass plädiert sogar für einen atheistischen Glauben. Was nach einem Widerspruch klingt, erklärt er mit der veränderten Begrifflichkeit von "Gott". Heute ist es eher ein unklares, indifferentes Etwas, das kaum etwas mit der alten Kirchenbedeutung zu tun hat. Deshalb schlägt von Sass vor, sich von Gott als allmächtigen Ordner der Welt zu verabschieden. Aber die Kirchen haben es grundsätzlich schwer heutzutage. Krisen, Kriege, Katastrophen und Rettung kann nicht per Gebet geliefert werden. So setzt in Krisenzeiten auch nur eine deutsche Minderheit auf die Religion als Hilfe. Einer Studie zufolge ist es nur rund ein Drittel der Deutschen. Die Mehrheit vertraue hingegen auf Familie, Wissenschaft und Nachbarschaft. Auch die Politik wird demnach als hilfreicher angesehen. Also, sind Religion, Kirche und Glaube noch zeitgemäß? Auch darum wird es gehen mit dem Theologen Hartmut von Sass.