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Dreizehn Verse und so viele Aussagen!
Die Frage nach dem ewigen Leben, die Klarstellung, wer gut ist und wer nicht, der Hinweis auf die Gebote Gottes, Zweifel, ob die Einhaltung der Gebote reicht, kommen Reiche in den Himmel? Und letztendlich der Preis und der Lohn von echter Jesus-Nachfolge.
Eigentlich das ganze Evangelium. Aber so ist die Bibel. Sie spricht in unseren Alltag und weist uns von Anfang bis zum Ende den Weg für unser Leben, unser Sterben und für das, was danach kommt.
Ich war noch ein Kind. Vom Glauben, von Jesus und der Bibel keine Ahnung. Im sozialistischen Prag aufgewachsen. Und eines Tages mit meiner Oma unterwegs. Ich glaube, wir haben auf den Bus gewartet, wir waren nicht allein. Ein Tumult ist entstanden. Meine Oma, eine resolute Dame, mit dem Glauben auch nicht sehr vertraut, fing an zu schimpfen und ich weiß nicht, warum ich mir die Worte, die dann folgten, bis heute gemerkt habe. Sie sagte laut: „Wenn sich alle an die Gebote Gottes halten würden, würde die Welt heute besser aussehen.“
Wie recht sie doch hatte! Aber wusste sie denn, was sie da sagte?
Bei ihr drehte sich alles um die Astrologie, an die sie nichts herankommen ließ, und vor allem war ihr Gott eigentlich ihr verstorbener Mann. Zu dem betete sie, ihn bat sie um Rat, von ihm war sie überzeugt, dass er ihr Leben seit seinem Tod lenkt. Sie blieb als Witwe allein in der damaligen Tschechoslowakei, während wir, ihre Familie in Westdeutschland waren. Wenn sie also davon sprach, dass jeder wie sie nach den Geboten leben sollte, wusste sie eigentlich gar nicht, dass sie kein gutes Vorbild ist. Erst später, durch meine Telefonate und Briefe kam sie mit Gottes Wort in Berührung, las die Losungen und ist jetzt, so hoffe ich, bei Gott angekommen.
In unserem Text ist die Rede von einem Mann, der genauso behauptete, Gebote Gottes eingehalten zu haben. Und dabei ist hier nur die Rede von den Geboten, die so allgemein als Gebote bekannt sind. Bis heute und vielleicht auch für meine Oma damals: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«
Jesus kennt jeden Menschen durch und durch. Auch diesen, der jetzt vor ihm steht. Es war bestimmt ein ganz frommer Mann, mit guten Vor- und Ansätzen. Jesus muss ihm nicht einmal sagen, dass kein Mensch fähig ist, alle Gebote einzuhalten, also nicht zu sündigen. Darauf geht Jesus gar nicht ein. Tatsächlich spricht er eigentlich auch nur das erste Gebot an. Bedeutet dem Mann Gott mehr als alles andere? Mehr als das, was er besitzt? Das, was ihm wohl eine innere Sicherheit gibt, dass im Leben nichts schief gehen kann, weil man sich alles leisten kann?
Ich bin mir sicher, dass Gott von uns nicht verlangt, dass wir ohne Besitz durch unser Leben gehen. Wenn Jesus es damals so hart zu diesem sehr angesehenem Mann sagte, wollte er bestimmt überdeutlich darauf aufmerksam machen, was zwischen ihm und Gott steht. Was ihn vielleicht am Erreichen des Ewigen Lebens hindern könnte. Die Übertretung des ersten Gebots. Gott sieht ins Herz hinein. Wenn Jesus hier so vorgeht, weiß er, dass diesem Mann das Geld wichtiger ist als Gott. Und darauf kommt es an. Gott hat nichts gegen Vermögen von reichen Menschen. Solche gab es früher, jetzt und es wird sie immer geben. Und es ist auch gut so. Wenn sie ihr Vermögen dazu benützen, um anderen zu helfen. Bis heute ist es so, dass ein Land wie Deutschland nur so funktionieren kann, wenn soziale Unterschiede mit Geldern von klugen Unternehmern, die gutes Geld erzielen, ausgeglichen werden. Else Diehl, frühere Bibellesebund-Referentin, drückte es in einer Predigt so aus: „Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ein schönes Auto besitzen. Wie wird es die alte Oma, die Sie zum Gottesdienst mitnehmen, freuen, wenn sie sich in ihren bequemen Mercedes setzen kann, als sich in eine wackelige zweitürige Ente zu quetschen!“
Genau! Was tue ich mit meinem Vermögen? Wie setze ich es ein? Der Mann, der mit Jesus redet, geht traurig davon. Ich brauche nicht viel Fantasie, um zu erraten, warum. Aber Jesus zeigt den Umstehenden durch diese Situation, dass er irgendwie Verständnis für diesen Mann hat. Eine angebliche Sicherheit loszulassen und sich auf einen unsichtbaren Gott zu verlassen, das verlangt sehr, sehr viel Glauben! Mindestens so viel Glauben, den ich brauche, um darauf zu vertrauen, dass Gott auch ein Kamel durch eine sehr kleine Öffnung hindurchbringen könnte. Wie das Wort Kamel und wie das Wort Nadelöhr zu deuten ist – dabei haben sich schon sehr viele kluge Köpfe versucht. Ich möchte es gar nicht erst anfangen. Klar ist, dass es schwer ist, das Vermögen so zu verwalten, dass Gottes Gedanken dabei nicht zu kurz kommen. Und das gilt nicht nur für Millionäre. Irgendwie sind wir alle reich, im Vergleich zu den vielen Menschen in der Welt, die kein Dach über dem Kopf haben, keine drei Mahlzeiten am Tag und kein geregeltes Einkommen. Da muss ich mich selbst hinterfragen – komme ich durch das Nadelöhr? Erreiche ich das ewige Leben bei Gott?
Vor 12 Jahren habe ich auf Gottes Wort hin quasi alles verlassen. Meine Familie, die Stadt, in der ich über 40 Jahre lang lebte, und die Gemeinde, in der ich meine geistliche Heimat hatte. So ähnlich, wie es Petrus in unserem Text Jesus vor die Augen führt. Ja, ich habe zwar meine Familie und Freunde verlassen. Aber mit einem Siebenundhalbtonner, voll mit Zeug beladen. Also nicht ganz so, wie es Jesus seinen Jüngern gebot – nichts mitzunehmen. Von daher brauchte ich auch nicht erwarten, dass mir Gott materiell alles ersetzt. Aber mit dem Verlust der Menschen, die mir am meisten fehlten, hat mir Gott auf wundersame Weise geholfen. Ich habe die alten Freunde nicht verloren, bekam aber viele neue dazu und auch meine Familie ist mir nicht verloren gegangen – im Gegenteil, sie ist gewachsen und unser Verhältnis ist besser denn je. Auf Gottes Zusagen kann ich mich verlassen. Ich bin sicher, auch wenn ich mich auf das Abenteuer einlassen würde, auf alles zu verzichten, würde ich nicht zu kurz kommen. Gott hält sein Wort! Einmal muss ich alles zurücklassen. Um dann in der Ewigkeit alles zu haben. Was für eine Aussicht für alle, die Gott vertrauen!
► Sie haben Fragen zur Bibel und zum christlichen Glauben?
Autor: Dajka Krentz
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Dreizehn Verse und so viele Aussagen!
Die Frage nach dem ewigen Leben, die Klarstellung, wer gut ist und wer nicht, der Hinweis auf die Gebote Gottes, Zweifel, ob die Einhaltung der Gebote reicht, kommen Reiche in den Himmel? Und letztendlich der Preis und der Lohn von echter Jesus-Nachfolge.
Eigentlich das ganze Evangelium. Aber so ist die Bibel. Sie spricht in unseren Alltag und weist uns von Anfang bis zum Ende den Weg für unser Leben, unser Sterben und für das, was danach kommt.
Ich war noch ein Kind. Vom Glauben, von Jesus und der Bibel keine Ahnung. Im sozialistischen Prag aufgewachsen. Und eines Tages mit meiner Oma unterwegs. Ich glaube, wir haben auf den Bus gewartet, wir waren nicht allein. Ein Tumult ist entstanden. Meine Oma, eine resolute Dame, mit dem Glauben auch nicht sehr vertraut, fing an zu schimpfen und ich weiß nicht, warum ich mir die Worte, die dann folgten, bis heute gemerkt habe. Sie sagte laut: „Wenn sich alle an die Gebote Gottes halten würden, würde die Welt heute besser aussehen.“
Wie recht sie doch hatte! Aber wusste sie denn, was sie da sagte?
Bei ihr drehte sich alles um die Astrologie, an die sie nichts herankommen ließ, und vor allem war ihr Gott eigentlich ihr verstorbener Mann. Zu dem betete sie, ihn bat sie um Rat, von ihm war sie überzeugt, dass er ihr Leben seit seinem Tod lenkt. Sie blieb als Witwe allein in der damaligen Tschechoslowakei, während wir, ihre Familie in Westdeutschland waren. Wenn sie also davon sprach, dass jeder wie sie nach den Geboten leben sollte, wusste sie eigentlich gar nicht, dass sie kein gutes Vorbild ist. Erst später, durch meine Telefonate und Briefe kam sie mit Gottes Wort in Berührung, las die Losungen und ist jetzt, so hoffe ich, bei Gott angekommen.
In unserem Text ist die Rede von einem Mann, der genauso behauptete, Gebote Gottes eingehalten zu haben. Und dabei ist hier nur die Rede von den Geboten, die so allgemein als Gebote bekannt sind. Bis heute und vielleicht auch für meine Oma damals: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«
Jesus kennt jeden Menschen durch und durch. Auch diesen, der jetzt vor ihm steht. Es war bestimmt ein ganz frommer Mann, mit guten Vor- und Ansätzen. Jesus muss ihm nicht einmal sagen, dass kein Mensch fähig ist, alle Gebote einzuhalten, also nicht zu sündigen. Darauf geht Jesus gar nicht ein. Tatsächlich spricht er eigentlich auch nur das erste Gebot an. Bedeutet dem Mann Gott mehr als alles andere? Mehr als das, was er besitzt? Das, was ihm wohl eine innere Sicherheit gibt, dass im Leben nichts schief gehen kann, weil man sich alles leisten kann?
Ich bin mir sicher, dass Gott von uns nicht verlangt, dass wir ohne Besitz durch unser Leben gehen. Wenn Jesus es damals so hart zu diesem sehr angesehenem Mann sagte, wollte er bestimmt überdeutlich darauf aufmerksam machen, was zwischen ihm und Gott steht. Was ihn vielleicht am Erreichen des Ewigen Lebens hindern könnte. Die Übertretung des ersten Gebots. Gott sieht ins Herz hinein. Wenn Jesus hier so vorgeht, weiß er, dass diesem Mann das Geld wichtiger ist als Gott. Und darauf kommt es an. Gott hat nichts gegen Vermögen von reichen Menschen. Solche gab es früher, jetzt und es wird sie immer geben. Und es ist auch gut so. Wenn sie ihr Vermögen dazu benützen, um anderen zu helfen. Bis heute ist es so, dass ein Land wie Deutschland nur so funktionieren kann, wenn soziale Unterschiede mit Geldern von klugen Unternehmern, die gutes Geld erzielen, ausgeglichen werden. Else Diehl, frühere Bibellesebund-Referentin, drückte es in einer Predigt so aus: „Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ein schönes Auto besitzen. Wie wird es die alte Oma, die Sie zum Gottesdienst mitnehmen, freuen, wenn sie sich in ihren bequemen Mercedes setzen kann, als sich in eine wackelige zweitürige Ente zu quetschen!“
Genau! Was tue ich mit meinem Vermögen? Wie setze ich es ein? Der Mann, der mit Jesus redet, geht traurig davon. Ich brauche nicht viel Fantasie, um zu erraten, warum. Aber Jesus zeigt den Umstehenden durch diese Situation, dass er irgendwie Verständnis für diesen Mann hat. Eine angebliche Sicherheit loszulassen und sich auf einen unsichtbaren Gott zu verlassen, das verlangt sehr, sehr viel Glauben! Mindestens so viel Glauben, den ich brauche, um darauf zu vertrauen, dass Gott auch ein Kamel durch eine sehr kleine Öffnung hindurchbringen könnte. Wie das Wort Kamel und wie das Wort Nadelöhr zu deuten ist – dabei haben sich schon sehr viele kluge Köpfe versucht. Ich möchte es gar nicht erst anfangen. Klar ist, dass es schwer ist, das Vermögen so zu verwalten, dass Gottes Gedanken dabei nicht zu kurz kommen. Und das gilt nicht nur für Millionäre. Irgendwie sind wir alle reich, im Vergleich zu den vielen Menschen in der Welt, die kein Dach über dem Kopf haben, keine drei Mahlzeiten am Tag und kein geregeltes Einkommen. Da muss ich mich selbst hinterfragen – komme ich durch das Nadelöhr? Erreiche ich das ewige Leben bei Gott?
Vor 12 Jahren habe ich auf Gottes Wort hin quasi alles verlassen. Meine Familie, die Stadt, in der ich über 40 Jahre lang lebte, und die Gemeinde, in der ich meine geistliche Heimat hatte. So ähnlich, wie es Petrus in unserem Text Jesus vor die Augen führt. Ja, ich habe zwar meine Familie und Freunde verlassen. Aber mit einem Siebenundhalbtonner, voll mit Zeug beladen. Also nicht ganz so, wie es Jesus seinen Jüngern gebot – nichts mitzunehmen. Von daher brauchte ich auch nicht erwarten, dass mir Gott materiell alles ersetzt. Aber mit dem Verlust der Menschen, die mir am meisten fehlten, hat mir Gott auf wundersame Weise geholfen. Ich habe die alten Freunde nicht verloren, bekam aber viele neue dazu und auch meine Familie ist mir nicht verloren gegangen – im Gegenteil, sie ist gewachsen und unser Verhältnis ist besser denn je. Auf Gottes Zusagen kann ich mich verlassen. Ich bin sicher, auch wenn ich mich auf das Abenteuer einlassen würde, auf alles zu verzichten, würde ich nicht zu kurz kommen. Gott hält sein Wort! Einmal muss ich alles zurücklassen. Um dann in der Ewigkeit alles zu haben. Was für eine Aussicht für alle, die Gott vertrauen!
► Sie haben Fragen zur Bibel und zum christlichen Glauben?
Autor: Dajka Krentz
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