Slobodan Miloševic starb 2006 in einer Zelle in Den Haag. Nicht aber seine Ideen, die Jugoslawien in den Krieg stürzten. Miloševics großserbischer Nationalismus hat Elend und Tod über den Balkan gebracht. Slobodan Miloševic – 1941 geboren – hatte sich vom kommunistischen, serbischen Politiker zum Nationalisten gewandelt. Bei den ersten freien Wahlen in Serbien im Jahr 1990 war er mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt worden. Mit der Macht dieses Amtes befahl er im Kosovo Vertreibung und so genannte "ethnische Säuberungen". Auch der Mord an 8000 Muslimen in Srebrenica in Bosnien wurde ihm zu Last gelegt. Am 15. Juli 1997 machte das Parlament des Bundesstaates Jugoslawien ihn zum Bundespräsidenten. Slobodan Miloševic gilt als treibende Kraft in den Kriegen auf dem Balkan in den 1990er Jahre. Er wurde im UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt, starb aber im Gefängnis, bevor das Urteil gesprochen wurde. Heutige Spitzenpolitiker Serbiens wie Präsident Aleksandar Vucic sind ehemalige Vertraute Miloševics und führen seine autoritäre, nationalistische Politik fort. In den teils geknebelten Medien wird Slobodan Miloševic verherrlicht.