
Sign up to save your podcasts
Or
Du willst uns unterstützen? Hier entlang.
Folge uns auf Twitter oder Bluesky.
⎯
Der Spießer ist geistlos, geschmacklos, engstirnig, ängstlich und ahnungslos. Kein Wunder also, dass niemand einer sein möchte. Spießer, das sind die anderen, von denen man sich abgrenzt.
Die Soziolog:innen Sonja Engel und Dominik Schrage haben dieser eigentümlichen Beschimpfung ein Buch gewidmet. Für sie ist das „Spießerverdikt“ ein kommunikatives Muster, das trotz eines immer wieder erweiterten Repertoires von negativen Eigenschaften seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts relativ stabil geblieben ist. In ihrer Diskursanalyse verfolgen die beiden diese besondere Art der Herabsetzung – von der romantischen Spießersatire über die marxistische Kleinbürgerschelte bis zur Bürgerkritik der Boheme. Auch in der Gegenkultur der 1960er und 70er-Jahre und in der reaktionären „Gutmenschen“-Verachtung der Gegenwart wiederholen sich ähnliche Logiken.
Die Sozialfigur des Spießers erweist sich dabei als ein politisch flexibles Werkzeug der Abwertung. Es richtet sich immer gegen eine gesellschaftliche „Mitte“, mit der etwas nicht stimmt – und die eine andere werden soll.
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Du willst uns unterstützen? Hier entlang.
Folge uns auf Twitter oder Bluesky.
⎯
Der Spießer ist geistlos, geschmacklos, engstirnig, ängstlich und ahnungslos. Kein Wunder also, dass niemand einer sein möchte. Spießer, das sind die anderen, von denen man sich abgrenzt.
Die Soziolog:innen Sonja Engel und Dominik Schrage haben dieser eigentümlichen Beschimpfung ein Buch gewidmet. Für sie ist das „Spießerverdikt“ ein kommunikatives Muster, das trotz eines immer wieder erweiterten Repertoires von negativen Eigenschaften seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts relativ stabil geblieben ist. In ihrer Diskursanalyse verfolgen die beiden diese besondere Art der Herabsetzung – von der romantischen Spießersatire über die marxistische Kleinbürgerschelte bis zur Bürgerkritik der Boheme. Auch in der Gegenkultur der 1960er und 70er-Jahre und in der reaktionären „Gutmenschen“-Verachtung der Gegenwart wiederholen sich ähnliche Logiken.
Die Sozialfigur des Spießers erweist sich dabei als ein politisch flexibles Werkzeug der Abwertung. Es richtet sich immer gegen eine gesellschaftliche „Mitte“, mit der etwas nicht stimmt – und die eine andere werden soll.
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
39 Listeners
238 Listeners
44 Listeners
61 Listeners
105 Listeners
19 Listeners
6 Listeners
301 Listeners
84 Listeners
29 Listeners
26 Listeners
61 Listeners
27 Listeners
6 Listeners
302 Listeners