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„Ich sehe, wie die Welt langsam immer mehr in eine Wüste verwandelt wird.“ Anne Frank schreibt diese Worte in ihr Tagebuch. Die Jüdin lebt versteckt in einer Dachkammer. Sie wird den zweiten Weltkrieg nicht überleben. Ihrem Tagebuch vertraut sie in aller Offenheit ihre Gedanken an: „Ich höre den anrollenden Donner immer lauter, der auch uns töten wird, ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit. Und doch, wenn ich zum Himmel schaue, denke ich, dass sich alles wieder zum Guten wenden wird, dass wieder Ruhe und Frieden in die Weltordnung kommen werden.“
Anne Frank, ein jüdisches Mädchen, eine Jugendliche, die mit Krieg und Vernichtung leben muss: sie sieht den Tod schon auf sich zukommen. In dieser Situation erahnt sie die Wende: es wird wieder Ruhe und Frieden einkehren.
Jesus beschreibt in seinen letzten Lebenstagen ähnliches. Er weiß, dass er sterben wird. Er weiß, dass viel Unheil über die Erde kommen wird. Aber - es wird nicht das Ende sein. Im Gegenteil: der Wendepunkt ist in Sicht.
Jesus erzählt ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. (Lukas 21, 29-31)
Jesus wählt das Bild des Feigenbaums. Seit 5.000 Jahren gab es damals schon Feigenbäume im Land. Sie waren ein Symbol des Friedens und des Wohlstands. Der Feigenbaum war zur Zeit Jesu aber auch ein Symbol für Israel selbst. Diese Bedeutung bringt Jesus jetzt ins Spiel. In verdeckter Weise zeigt er auf Israel. Es lohnt sich, diesen besonderen Baum einmal näher anzuschauen. Aus gutem Grund: er unterscheidet sich deutlich von allen anderen Bäumen im Land. Anders als sie verliert er im Winter sein Laub. Durch die kahlen Zweige wirkt er wie abgestorben. Aber im Frühjahr wird er plötzlich zum Vorboten einer neuen Zeit. „Der Sommer ist nahe“, sagt Jesus. Und was geschieht im Sommer? Im Sommer wird geerntet. So kündigt Jesus seine Wiederkunft an. Der aufmerksame Beobachter wird erkennen, wann es soweit sein wird. Wenn Israel durchgrünt, dann ist die Erntezeit nicht mehr weit. Die Vorfreude auf die Wiederkunft Jesu erreicht ihren Höhepunkt. Das Reich Gottes ist nahe. Die Königsherrschaft Gottes wird sich durchsetzen. Am Ende steht nicht die totale Katastrophe, sondern die totale Wende.
Aber wie sieht es aktuell aus mit dem Feigenbaum Israel? Das Ausschlagen bedeutet noch nicht, dass in dem Volk flächendeckend ein geistlicher Aufbruch geschieht. Es heißt nur: der Feigenbaum steckt voller Leben. Da ist eine treibende Kraft. Im kommenden Sommer sind Früchte zu erwarten.
Das Volk Israel wird es erleben, dass diese Erntezeit kommt. Jesus verspricht es ausdrücklich: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.“
Damit ist das Volk der Juden gemeint, das durch Vertreibung und Verfolgung gehen wird. Ein Volk, das aus der Zerstreuung wieder zurückkommen wird. Im Jahr 1948 geschieht das Unglaubliche: die Staatsgründung Israels.
Benjamin Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, besuchte 2009 das Gebäude in Berlin, in dem Adolf Hitler und andere Führer des Dritten Reiches die Zerstörung der europäischen Juden planten. Er unterzeichnete das Gästebuch mit drei Worten in hebräischer Sprache: Am Israel Chai! Das Volk Israel lebt
Am Israel Chai! Drei Worte, die seit dem schrecklichen Attentat im Oktober 2023 immer wieder zu hören sind. Drei Worte, die bezeugen, dass dieses kleine Volk alle Widrigkeiten überlebt hat und auch in Zukunft sehr präsent sein wird. Es ist genau so, wie es Jesus angekündigt hat. dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschieht, was er verheißen hat.
Die Zusage wird von einer Warnung begleitet: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen.“ „Nehmt euch in Acht!“, sagt Jesus. Maßlosigkeit und Ichbezogenheit sollen euch nicht gefangen nehmen. Richtet euch auf das Wesentliche aus. Gottes Reich wird kommen. Lebt in der Erwartung, dass dieser Tag der Wiederkunft kommt. Seht euren Alltag in diesem Licht, das am Horizont aufleuchtet.
„Dein Reich komme“ beten wir im Vaterunser. Das ist eine Realität, mit der wir täglich leben dürfen. Gottes Reich will erwartet werden. Jesus will erwartet werden. Wenn ich einen besonderen Gast erwarte, dann stelle ich meine eigenen Pläne hinten an. Ich bereite die Wohnung für diesen Gast vor. Dazu gehört auch, dass ich jeden Abfalleimer leere, damit dem Gast kein unangenehmer Geruch entgegenströmt. Im übertragenen Sinn können auch Maßlosigkeit und Ichbezogenheit die Atmosphäre vergiften. Und hier stellt sich mir die Frage: wie weit kann die Erwartung auf das Kommen Jesu mein Leben verändern? Meinen Alltag? Meine Bedürfnisse, mein Denken und Handeln? Sehne ich mich danach, dass Jesus wiederkommt?
Vor über 40 Jahren hat der Theologe Peter Strauch dieses Lied gedichtet:
Jesus, wir sehen auf dich. Deine Liebe, die will uns verändern,
Lieder wie dieses helfen mir, mich immer wieder neu auszurichten. Jesus wird wiederkommen. Denn: Am Israel Chai. Das Volk Israel lebt.
Der Feigenbaum steckt voller Leben. Da ist eine treibende Kraft. Sie wird im Sommer Früchte hervorbringen.
Jesus sagt: „Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.“
Autor: Gisela Wichern
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„Ich sehe, wie die Welt langsam immer mehr in eine Wüste verwandelt wird.“ Anne Frank schreibt diese Worte in ihr Tagebuch. Die Jüdin lebt versteckt in einer Dachkammer. Sie wird den zweiten Weltkrieg nicht überleben. Ihrem Tagebuch vertraut sie in aller Offenheit ihre Gedanken an: „Ich höre den anrollenden Donner immer lauter, der auch uns töten wird, ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit. Und doch, wenn ich zum Himmel schaue, denke ich, dass sich alles wieder zum Guten wenden wird, dass wieder Ruhe und Frieden in die Weltordnung kommen werden.“
Anne Frank, ein jüdisches Mädchen, eine Jugendliche, die mit Krieg und Vernichtung leben muss: sie sieht den Tod schon auf sich zukommen. In dieser Situation erahnt sie die Wende: es wird wieder Ruhe und Frieden einkehren.
Jesus beschreibt in seinen letzten Lebenstagen ähnliches. Er weiß, dass er sterben wird. Er weiß, dass viel Unheil über die Erde kommen wird. Aber - es wird nicht das Ende sein. Im Gegenteil: der Wendepunkt ist in Sicht.
Jesus erzählt ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. (Lukas 21, 29-31)
Jesus wählt das Bild des Feigenbaums. Seit 5.000 Jahren gab es damals schon Feigenbäume im Land. Sie waren ein Symbol des Friedens und des Wohlstands. Der Feigenbaum war zur Zeit Jesu aber auch ein Symbol für Israel selbst. Diese Bedeutung bringt Jesus jetzt ins Spiel. In verdeckter Weise zeigt er auf Israel. Es lohnt sich, diesen besonderen Baum einmal näher anzuschauen. Aus gutem Grund: er unterscheidet sich deutlich von allen anderen Bäumen im Land. Anders als sie verliert er im Winter sein Laub. Durch die kahlen Zweige wirkt er wie abgestorben. Aber im Frühjahr wird er plötzlich zum Vorboten einer neuen Zeit. „Der Sommer ist nahe“, sagt Jesus. Und was geschieht im Sommer? Im Sommer wird geerntet. So kündigt Jesus seine Wiederkunft an. Der aufmerksame Beobachter wird erkennen, wann es soweit sein wird. Wenn Israel durchgrünt, dann ist die Erntezeit nicht mehr weit. Die Vorfreude auf die Wiederkunft Jesu erreicht ihren Höhepunkt. Das Reich Gottes ist nahe. Die Königsherrschaft Gottes wird sich durchsetzen. Am Ende steht nicht die totale Katastrophe, sondern die totale Wende.
Aber wie sieht es aktuell aus mit dem Feigenbaum Israel? Das Ausschlagen bedeutet noch nicht, dass in dem Volk flächendeckend ein geistlicher Aufbruch geschieht. Es heißt nur: der Feigenbaum steckt voller Leben. Da ist eine treibende Kraft. Im kommenden Sommer sind Früchte zu erwarten.
Das Volk Israel wird es erleben, dass diese Erntezeit kommt. Jesus verspricht es ausdrücklich: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.“
Damit ist das Volk der Juden gemeint, das durch Vertreibung und Verfolgung gehen wird. Ein Volk, das aus der Zerstreuung wieder zurückkommen wird. Im Jahr 1948 geschieht das Unglaubliche: die Staatsgründung Israels.
Benjamin Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, besuchte 2009 das Gebäude in Berlin, in dem Adolf Hitler und andere Führer des Dritten Reiches die Zerstörung der europäischen Juden planten. Er unterzeichnete das Gästebuch mit drei Worten in hebräischer Sprache: Am Israel Chai! Das Volk Israel lebt
Am Israel Chai! Drei Worte, die seit dem schrecklichen Attentat im Oktober 2023 immer wieder zu hören sind. Drei Worte, die bezeugen, dass dieses kleine Volk alle Widrigkeiten überlebt hat und auch in Zukunft sehr präsent sein wird. Es ist genau so, wie es Jesus angekündigt hat. dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschieht, was er verheißen hat.
Die Zusage wird von einer Warnung begleitet: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen.“ „Nehmt euch in Acht!“, sagt Jesus. Maßlosigkeit und Ichbezogenheit sollen euch nicht gefangen nehmen. Richtet euch auf das Wesentliche aus. Gottes Reich wird kommen. Lebt in der Erwartung, dass dieser Tag der Wiederkunft kommt. Seht euren Alltag in diesem Licht, das am Horizont aufleuchtet.
„Dein Reich komme“ beten wir im Vaterunser. Das ist eine Realität, mit der wir täglich leben dürfen. Gottes Reich will erwartet werden. Jesus will erwartet werden. Wenn ich einen besonderen Gast erwarte, dann stelle ich meine eigenen Pläne hinten an. Ich bereite die Wohnung für diesen Gast vor. Dazu gehört auch, dass ich jeden Abfalleimer leere, damit dem Gast kein unangenehmer Geruch entgegenströmt. Im übertragenen Sinn können auch Maßlosigkeit und Ichbezogenheit die Atmosphäre vergiften. Und hier stellt sich mir die Frage: wie weit kann die Erwartung auf das Kommen Jesu mein Leben verändern? Meinen Alltag? Meine Bedürfnisse, mein Denken und Handeln? Sehne ich mich danach, dass Jesus wiederkommt?
Vor über 40 Jahren hat der Theologe Peter Strauch dieses Lied gedichtet:
Jesus, wir sehen auf dich. Deine Liebe, die will uns verändern,
Lieder wie dieses helfen mir, mich immer wieder neu auszurichten. Jesus wird wiederkommen. Denn: Am Israel Chai. Das Volk Israel lebt.
Der Feigenbaum steckt voller Leben. Da ist eine treibende Kraft. Sie wird im Sommer Früchte hervorbringen.
Jesus sagt: „Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.“
Autor: Gisela Wichern
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