Den Triumph seines Steppenwolfs als Kultbuch der Hippie-Generation hat der Literaturnobelpreistrδger Hermann Hesse nicht mehr erlebt. Sein zerrissener, mit Drogen experimentierender Held faszinierte als antibόrgerlicher Kόnstlertyp und Einzelgδnger.
Mit der Niederschrift seines Romans Der Steppenwolf wollte Hermann Hesse eigentlich seinen geplanten Selbstmord aufschieben. Das 1927 verφffentlichte Werk, schrieb er, sei φfter und heftiger als irgend ein anderes missverstanden worden. Hellsichtig sezierte der 50jδhrige darin die gesellschaftlichen Krankheitssymptome nach dem Ersten Weltkrieg. Die Ekelanfδlle seines Helden inmitten der zerstφrten und von Aktiengesellschaften ausgesogenen Erde versinnbildlichten Hesses Klage όber die allseits grassierende Ungeistigkeit. Wόrde der Humor, wie im Roman angedacht, die Lφsung bringen, um seine innere Krise zu bewδltigen? In jedem Fall: Thomas Mann stellte den Steppenwolf in seiner experimentellen Gewagtheit auf eine Stufe mit James Joyces΄ Jahrhundertroman Ulysses.