Im Zweiten Weltkrieg hatten evangelische und katholische Militδrseelsorger mit an der Front gestanden. Als Seelsorger fόr Soldaten. Sie hielten, so war lange die Ansicht der Nationalsozialisten, aber auch die Kampfmoral hoch und wurden so, gewollt oder ungewollt, zum Teil des deutschen Angriffskrieges.
Mit der Grόndung der Bundeswehr versuchten beide Kirchen wieder, Militδrseelsorger in die Kasernen zu schicken. Das wurde innerhalb und auίerhalb der Kirchen heftig diskutiert. Der Vertrag zwischen dem Staat und der evangelischen Kirche von 1957 wurde auch heftig von der DDR attackiert, die in der Bundeswehr eine Angriffsarmee sah. Erleichtert wurde den Kirchen in der Bundesrepublik die neue Seelsorge, weil parallel das Leitbild des Soldaten als Bόrger in Uniform entstand, der nicht allein den Befehlen seiner Vorgesetzten, sondern auch dem eigenen Gewissen folgen muss.