Man kφnnte mit ihrer Musik ein Ratespiel bestόcken: Wo sind welche Einflόsse anderer Komponisten hφrbar? Denn Cιcile Chaminade, die Tochter eines Versicherungsangestellten in Paris, war keine Anhδngerin einer bestimmten "Schule". Selbst vom Impressionismus ΰ la Ravel oder Debussy ist bei ihr nichts zu hφren. Man kann dafόr aber Spuren der deutschen Romantik finden.
Doch ihre Erfolge feierte Chaminade, deren musikalische Begabung der "Carmen-Komponist" George Bizet maίgeblich fφrderte, vor allem in Frankreich. 1913 wurde sie als erste Komponistin Mitglied der franzφsischen Ehrenlegion. Sie war eine Art Pop-Star der Klassik um die Jahrhundertwende. Es gab Portrδts und Toilettenartikel mit ihrem Namen. Nach dem Ersten Weltkrieg begann ihr Stern allerdings langsam zu sinken ihre Musik wurde pauschal als "Salonmusik" abgetan. Zu Unrecht, wie einige Wiederentdeckungen ihrer Werke beweisen. Chaminades Credo: "Es gibt kein Geschlecht in der Kunst. Genialitδt ist eine selbststδndige Eigenschaft."