Vergangenen Sonntag hat die Republik gewählt. Doch was nun genau das Wahlergebnis bedeutet und konkret welches Regierungsmandat daraus abgeleitet werden kann, darüber diskutieren Kinnert und Welzer – und sind gar nicht einer Meinung. Während Welzer ein klares Votum für ein „Weiter so“ aus der Stimme des Wählers heraushört, richtet Kinnert den Fokus stärker auf die Jungwähler:innen, deren deutlich vernehmlicher Ton vor allem einem von der FDP und den Grünen orchestrierten Politikkurs des Aufbruchs gilt. Es scheint also nicht so, als dominiere eine Kakophonie der Beliebigkeit, im Gegenteil: Es sind eher zwei deutlich voneinander unterscheidbare Klänge wahrzunehmen - zwei deutlich antipodische Prinzipien im Politikbetrieb - Progressivität und Kontinuität, zwischen denen auch irgendwie der neu zu bildende Chor des Wahlverlierers CDU/CSU seine Stimmfarbe finden muss.