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Hat der Mensch einen freien Willen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Philosophie schon seit Jahrtausenden. Im 20. Jahrhundert brachte die Hirnforschung neue Impulse in die Debatte. Im Wesentlichen lautete die Frage nun: Treffen wir unsere Entscheidungen wirklich selbstbestimmt oder agiert das Gehirn, bevor uns dies überhaupt bewusst wird?
Um diese Frage zu beantworten, startete der US-amerikanische Neurophysiologe Benjamin Libet in den 1980er-Jahren ein Experiment. Seine Probanden sollten spontan einfache Bewegungen ausführen, während ihre Gehirnaktivität aufgezeichnet wurde.
Das Resultat: Bereits rund 550 Millisekunden vor der Handlung zeigte sich ein sogenanntes Bereitschaftspotenzial im Gehirn. Das bewusste Gefühl, sich zur Bewegung zu entschließen, trat dagegen erst etwa 200 Millisekunden vor der Handlung auf.
Viele deuteten das Libet-Experiment als Beweis, dass das Gehirn „zuerst handelt“. Zwanzig Jahre nach Libets Ergebnissen entbrannte allerdings eine große Debatte über dessen methodische Herangehensweise und Deutung.
Michael Pauen ist Philosophieprofessor an der Berliner Humboldt-Universität und einer der bekanntesten Vertreter der Neurophilosophie im deutschsprachigen Raum. Für Pauen ist klar: Philosophie und Neurowissenschaften ergänzen sich. Die Hirnforschung liefert Daten, die Philosophie stellt die entscheidenden Fragen. Gemeinsam ermöglichen sie ein tieferes Verständnis unseres Geistes.
In dieser Folge von „Zurück zum Thema“ erklärt er, warum die Libet-Experimente unseren freien Willen nicht widerlegen und wieso Philosophie und Hirnforschung oft zusammengehören.
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Hat der Mensch einen freien Willen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Philosophie schon seit Jahrtausenden. Im 20. Jahrhundert brachte die Hirnforschung neue Impulse in die Debatte. Im Wesentlichen lautete die Frage nun: Treffen wir unsere Entscheidungen wirklich selbstbestimmt oder agiert das Gehirn, bevor uns dies überhaupt bewusst wird?
Um diese Frage zu beantworten, startete der US-amerikanische Neurophysiologe Benjamin Libet in den 1980er-Jahren ein Experiment. Seine Probanden sollten spontan einfache Bewegungen ausführen, während ihre Gehirnaktivität aufgezeichnet wurde.
Das Resultat: Bereits rund 550 Millisekunden vor der Handlung zeigte sich ein sogenanntes Bereitschaftspotenzial im Gehirn. Das bewusste Gefühl, sich zur Bewegung zu entschließen, trat dagegen erst etwa 200 Millisekunden vor der Handlung auf.
Viele deuteten das Libet-Experiment als Beweis, dass das Gehirn „zuerst handelt“. Zwanzig Jahre nach Libets Ergebnissen entbrannte allerdings eine große Debatte über dessen methodische Herangehensweise und Deutung.
Michael Pauen ist Philosophieprofessor an der Berliner Humboldt-Universität und einer der bekanntesten Vertreter der Neurophilosophie im deutschsprachigen Raum. Für Pauen ist klar: Philosophie und Neurowissenschaften ergänzen sich. Die Hirnforschung liefert Daten, die Philosophie stellt die entscheidenden Fragen. Gemeinsam ermöglichen sie ein tieferes Verständnis unseres Geistes.
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