Andreas Weber ist Biologe und Philosoph. Sein Ansatz auf die Menschheit und das Drumherum, die Natur zu schauen ist ein anderer als bei anderen Biologen oder Philosophen. Er ist auf der Suche nach einer Poetik des Lebendigen, wie er es nennt. Weber ist es wichtig, dass das Biologische im Verhältnis mit uns Menschen nicht in immer rascherem Maße zurückgedrängt und zerstört wird. Durch den Klimawandel und das Artensterben stecken wir in einer existenziellen Krise, die auch eine Krise des Denkens ist. Indigene Lebensformen empfiehlt Weber als Ausweg aus dem Schlamassel. Traditionelle Kulturen haben gar keinen Naturbegriff, erklärt Weber. Keine gedankliche Trennung zum Menschen. Alles ist Eins. Alles ist Sein. Und gerade Kinder leben es uns vor. Bei ihnen lebt alles, das Spielzeug im Kinderzimmer und auch mit einem gefundenen Stein wird gesprochen. Ein Zurück zur Natur ist nicht mehr möglich, dafür leben wir in einer zu technisierten Welt. "Aber wir können anderen Wesen, die keine Menschen sind mehr freundliche Aufmerksamkeit zu teil werden lassen", rät Andreas Weber. Etwa den Rasen seltener mähen, was für Insekten sicher eine herrliche Idee wäre. Ein Stück wilder würde uns das wieder machen, ein Stück ursprünglicher.