Majestätsbeleidigung oder notwendige Prüfung?
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Teil 1 und 2 betraf "Lernen vom Untersuchungsausschuss Schweinegrippe" (1). In Teil 3 und 4 wird die Anhörung zu dem Thema "Die Lage der Menschen in Pflegeheimen" beschrieben (2). Im 5. und 6. Teil erfolgte eine Berichterstattung über die Zustände in Bergamo (3). Heute fassen wir den 2. Teil der 4. Anhörung mit dem Titel: "Der Drosten-Test, die Immunität und die zweite Welle" (4) zusammen.
Die Antikörpertests
In der weiteren Befragung von Frau Prof. Kämmerer wollte Dr. Wodarg wissen, ob die Antikörpertests, welche sich offensichtlich auch zu einem Milliardengeschäft entwickeln, aufzeigen können, ob ein Mensch eine Infektion durchgemacht hat oder nicht, bzw. ob auch ohne einen positiven Antiköpertest die betreffende Person Immunität aufgebaut haben könnte.
Die Antwort lautet, dass die Antikörpertests aussagekräftiger wären als die PCR-Tests, "weil der Körper mit Antikörpern nur reagiert, wenn er wirklich was hatte". Wenn ein Körper angegriffen wird, reagiere zunächst das angeborene Immunsystem, dann die vermittelte erworbene Immunität, die bleibe dann eine ganze Weile bestehen.
Das Problem mit Coronaviren scheint zu sein, dass sie keine massive körpergebundene Immunität auslösen, weil die meisten Coronaviren schon vom angeborenen Immunsystem eliminiert werden. Wenn die Antikörper aber bestehen, weiß man, dass man ordentlich was gehabt hat. Dann könne man den Antikörper-Titer bestimmen und wenn der Antikörper spezifisch wäre, also wirklich dieses gesuchte Virus erkennt, dann könnte man genauso wie bei Antikörpertests einer Hepatitis-Impfung dies nachweisen.
Aus dem Ausschuss wurde gefragt, ob es ein Virus gäbe, das nur Kinder, nur Erwachsene, oder nur alte Menschen angreifen würde. Natürlich, so die Antwort, wähle ein Virus nicht eine bestimmte Altersgruppe aus. Ein Virus gehe über Andockstellen in Zellen, und da wäre es egal, wie alt der Träger der Zelle wäre. Ob sich aber das Virus im Körper vervielfältigen kann, hänge vom Immunsystem ab. Wenn ein Kind sich jedes Jahr fünf neue Viren holen würde, und dauerkrank wäre, dann kenne das Immunsystem diese Viren, dann würde es irgendwann mal nicht mehr durch sie ernsthaft erkranken.
Dann wurde gefragt, wenn es aber so wäre, dass Kinder praktisch nicht durch Erkrankung mit Corona betroffen wären, ob es nicht eine Grundimmunität gäbe, und dass die einzelnen schwerwiegenden Fälle vielleicht schon immer vorhanden waren.
Frau Prof. Kämmerer erklärte: "Wir haben immer eine Grundimmunität, und ob Sie krank werden oder nicht hängt zum einen von der Aggressivität des Erregers ab, dann würde er aber eben nicht unterscheiden [gemeint ist das Alter] und zum anderen von ihrem persönlichen Immunstatus ab, wie schnell Sie darauf reagieren können."
Wenn jemand immunsupprimiert wäre, und das wären halt die üblichen Covid-Verstorbenen, die häufig sehr alt und multi-morbid waren, dann hätte der ein ganz schlechtes Immunsystem. "Die werden von jedem Virus 'umgepustet'." Wenn diese Menschen keine Immunantwort mehr aufrecht erhalten können oder diese fehlgesteuert ist, dann hätte ein Virus leichtes Spiel. Bei Kindern und bei normal gesunden Menschen funktioniere halt das Immunsystem, sonst wäre die Menschheit schon längst ausgestorben, und könne den Erreger, wenn der jetzt nicht extrem aggressiv ist, in den Griff bekommen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion erklärte dann Frau Prof. Kämmerer, dass die Grundimmunität durch den Kontakt mit anderen Coronaviren bereits gestärkt wurde, aber sie selbst wäre epidemiologisch nicht ausreichend qualifiziert, um abschließend eine Aussage zu treffen. Aber diese Coronaviren, vor allen Dingen die beta-Corona-Viren wären ja sehr ähnlich, und praktisch alle Menschen wären schon einmal mit solchen Viren in Kontakt gekommen. Man hätte ja nachgewiesen, dass sie immer dabei gewesen wären,