Die deutsche Universität ist schlechter als ihr Ruf. Fast zweihundert Jahre lang, von ihrer Neubegründung zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, hat sie sich ein enormes Renommee erworben, das sie um die Jahrtausendwende innerhalb weniger Jahrzehnte verspielt hat.
Der globale Trend zur akademischen Massenbildung führte seit den 1960er Jahren zu einem umfangreichen Ausbau und zur organisatorischen Umgestaltung der Hochschulen. Damit wurde der Weg bereitet für die Transformation der Universität von einer Stätte autonomer Forschung und Lehre zum Ausführungsorgan gesellschaftspolitischer Wunschvorstellungen.