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DK155 - Globale Gletscherschmelze
Und: Brauchen wir mehr Skipisten in Island?
"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
In Folge 155 geht es ins Eis. Zumindest so lange noch etwas davon da ist. Wir schauen in eine neue Studie, die sich die globale Gletscherschmelze angesehen und dafür vor allem einen neuen Ansatz zur Datengewinnung entwickelt hat. Damit sollen die Methoden verbessert werden, die beim letzten IPCC-Bericht benutzt worden sind.
Wer den Podcast unterstützen will, kann das gerne tun: https://steadyhq.com/de/dasklima/ und https://www.paypal.me/florianfreistetter.
Claudia hat für diese Folge ein Paper mitgebracht, das einen neuen globalen Datensatz zur Veränderung der Gletschermassen von 2000 bis 2023 vorstellt:
Das Paper stammt aus dem GLAMBIE-Projekt – dem Glacier Mass Balance Intercomparison Exercise (glambie.org). Ziel des Projekts ist es, die vielen verschiedenen Messmethoden, die weltweit zur Erfassung von Gletschermassen genutzt werden, zu harmonisieren. Bisher waren die Daten stark fragmentiert: Unterschiedliche Regionen, Messzeiträume und Verfahren erschwerten den globalen Vergleich.
GLAMBIE bringt über 35 Forschungsteams und 450 Datensammler*innen zusammen, um aus Satelliten-, Radar-, Gravimetrie- und Geländemessungen einen konsistenten Datensatz zu erstellen. Diese Arbeit bildet eine neue Basis für den kommenden IPCC-Sachstandsbericht (AR7).
Insgesamt werden vier Messmethoden für das GLAMBIE-Projekt kombiniert:
Jede Methode hat Vor- und Nachteile in Genauigkeit, Auflösung und Abdeckung. Das Besondere an GLAMBIE ist, dass alle vier Ansätze in einem globalen Datensatz kombiniert werden – ein Meilenstein der Klimaforschung.
Die Studie zeigt deutlich:Alle 19 untersuchten Gletscherregionen verlieren an Masse. Besonders betroffen sind kleine Gletscher, etwa in den Alpen, die relativ zur Gesamtmasse den größten Verlust verzeichnen – über ein Drittel ihrer Eismasse seit dem Jahr 2000.
Auch global fällt die Bilanz deutlich aus:
In Mitteleuropa beträgt der Beitrag hingegen nur 0,13 Millimeter, was jedoch den massiven relativen Verlust der kleinen alpinen Gletscher nicht relativiert.
Im sechsten IPCC-Bericht (AR6) stützten sich die Gletscheranalysen noch weitgehend auf Höhenmodelle. Mit dem neuen GLAMBIE-Datensatz soll der nächste Bericht präzisere und methodisch vielfältigere Daten verwenden können. Ziel ist zudem eine höhere zeitliche Auflösung – von jährlichen auf monatliche Daten –, um auch saisonale Schwankungen besser zu erfassen.
Das neue Vorgehen reduziert Fehlerbalken und erhöht die Genauigkeit erheblich. Die Autor*innen betonen, dass der Datensatz noch weiterentwickelt wird und in Zukunft eine noch bessere Grundlage für Prognosen zur Gletscherschmelze und zum Meeresspiegelanstieg bieten soll.
Die Gletscher der Erde verlieren weiterhin rasant an Masse. Der neue Datensatz liefert nun erstmals ein homogenes, globales Bild dieser Entwicklung und schafft damit eine präzisere Grundlage für zukünftige Klimamodelle. Auch wenn der Trend eindeutig negativ bleibt, zeigt die Forschung, wie eng Zusammenarbeit, Datenaustausch und technologische Fortschritte miteinander verknüpft sind – und wie wichtig sie für das Verständnis des Klimawandels sind.
Live Shows
Hinweis zur Werbung und Unterstützung
Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden, geht auch bei PayPal.
Kontakt und weitere Projekte
Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an [email protected]. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.
Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.
Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.
Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:
Instagram Florian| Facebook Florian|
TikTok Claudia
Bluesky Florian|
Mastodon Florian|
Blog Florian|
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DK155 - Globale Gletscherschmelze
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"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
In Folge 155 geht es ins Eis. Zumindest so lange noch etwas davon da ist. Wir schauen in eine neue Studie, die sich die globale Gletscherschmelze angesehen und dafür vor allem einen neuen Ansatz zur Datengewinnung entwickelt hat. Damit sollen die Methoden verbessert werden, die beim letzten IPCC-Bericht benutzt worden sind.
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Claudia hat für diese Folge ein Paper mitgebracht, das einen neuen globalen Datensatz zur Veränderung der Gletschermassen von 2000 bis 2023 vorstellt:
Das Paper stammt aus dem GLAMBIE-Projekt – dem Glacier Mass Balance Intercomparison Exercise (glambie.org). Ziel des Projekts ist es, die vielen verschiedenen Messmethoden, die weltweit zur Erfassung von Gletschermassen genutzt werden, zu harmonisieren. Bisher waren die Daten stark fragmentiert: Unterschiedliche Regionen, Messzeiträume und Verfahren erschwerten den globalen Vergleich.
GLAMBIE bringt über 35 Forschungsteams und 450 Datensammler*innen zusammen, um aus Satelliten-, Radar-, Gravimetrie- und Geländemessungen einen konsistenten Datensatz zu erstellen. Diese Arbeit bildet eine neue Basis für den kommenden IPCC-Sachstandsbericht (AR7).
Insgesamt werden vier Messmethoden für das GLAMBIE-Projekt kombiniert:
Jede Methode hat Vor- und Nachteile in Genauigkeit, Auflösung und Abdeckung. Das Besondere an GLAMBIE ist, dass alle vier Ansätze in einem globalen Datensatz kombiniert werden – ein Meilenstein der Klimaforschung.
Die Studie zeigt deutlich:Alle 19 untersuchten Gletscherregionen verlieren an Masse. Besonders betroffen sind kleine Gletscher, etwa in den Alpen, die relativ zur Gesamtmasse den größten Verlust verzeichnen – über ein Drittel ihrer Eismasse seit dem Jahr 2000.
Auch global fällt die Bilanz deutlich aus:
In Mitteleuropa beträgt der Beitrag hingegen nur 0,13 Millimeter, was jedoch den massiven relativen Verlust der kleinen alpinen Gletscher nicht relativiert.
Im sechsten IPCC-Bericht (AR6) stützten sich die Gletscheranalysen noch weitgehend auf Höhenmodelle. Mit dem neuen GLAMBIE-Datensatz soll der nächste Bericht präzisere und methodisch vielfältigere Daten verwenden können. Ziel ist zudem eine höhere zeitliche Auflösung – von jährlichen auf monatliche Daten –, um auch saisonale Schwankungen besser zu erfassen.
Das neue Vorgehen reduziert Fehlerbalken und erhöht die Genauigkeit erheblich. Die Autor*innen betonen, dass der Datensatz noch weiterentwickelt wird und in Zukunft eine noch bessere Grundlage für Prognosen zur Gletscherschmelze und zum Meeresspiegelanstieg bieten soll.
Die Gletscher der Erde verlieren weiterhin rasant an Masse. Der neue Datensatz liefert nun erstmals ein homogenes, globales Bild dieser Entwicklung und schafft damit eine präzisere Grundlage für zukünftige Klimamodelle. Auch wenn der Trend eindeutig negativ bleibt, zeigt die Forschung, wie eng Zusammenarbeit, Datenaustausch und technologische Fortschritte miteinander verknüpft sind – und wie wichtig sie für das Verständnis des Klimawandels sind.
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Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden, geht auch bei PayPal.
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Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an [email protected]. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.
Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.
Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.
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