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Mit dem Wiedererstarken der Linken rückt auch die historische Figur Rosa Luxemburgs zurück ins allgemeine Interesse. Aber wer war diese sozialistische Ikone überhaupt? Und inwiefern ist ihr Denken und Wirken noch auf die heutige Zeit übertragbar. Darüber spricht der Historiker und Luxemburg-Biograf Ernst Piper in diesem Podcast mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier.
Inhalt Podcast:
3:17 "Wir haben ja im Jahr 2024 sozusagen ein ultraleninistisches Projekt hier miterlebt. Eine Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht, die im Grunde genommen die Idee hat, dass eigentlich in ihre Partei nur der eintreten darf, der bei ihr persönlich mal vorstellig wird. (…) und Rosa Luxemburg hat ja ihr Leben lang mit Lenin sich heftig auseinandergesetzt und hat sein Konzept der Kaderpartei immer vehement abgelehnt. (…) Und Sarah Wagenknecht ist nach meinem Eindruck noch Leninistischer, als Lenin das gewesen ist." (Ernst Piper)
10:17 "Sie hat alle diese Zuschreibungen vehement abgelehnt. Sie wollte nicht als Frau oder als Ausländerin oder als Jüdin oder vielleicht sogar auch als Behinderte oder sonst irgendetwas wahrgenommen werden, sondern sie war einfach, deswegen hat sie auch nie, das ist so ein populäres Vorurteil, sie hat sich nie für Frauenrechte interessiert. Dafür war Clara Zetkin zuständig. Sie war durch und durch eine Internationalistin oder heute würden manche vielleicht sagen eine Universalistin. Das hat sie sehr stark geprägt." (Ernst Piper)
27:45 "Sie war ja also eine Wahlkämpferin, also sie war die wichtigste Propagatorin eigentlich dieser dieser Politik. Wenn Sie das Aktivistin nennen wollen, ist das nicht falsch. Also sie ist im Land herumgefahren, weil sie ständig als Rednerin angefordert wurde, weil alle wussten, wenn die kommen, dann sind schon drei Stunden bevor es losgeht die Straßen verstopft von allen Leuten, die da dabei sein wollen" (Ernst Piper)
28:28 "Also sie war einfach durch ihr ganzes Auftreten sehr überzeugend, was, wie gesagt, eine Frau war damals auch noch was Besonderes, sie war ja die einzige promovierte Frau auf dem Parteitag. Und wenn dann auch eine Frau noch für eine Partei eintritt, wo sie gar nicht selber davon hat. Sie sitzt ja dann nicht anschließend im Reichstag oder so, sondern es geht ihr wirklich nur um die Sache. Das hat doch viele Leute immer wieder für sich eingenommen. Und man weiß es ja auch, in verschiedenen Gefängnissen, die ihr Persönliches auftreten, haben die Leute immer gesagt, ja, wir sind jetzt mit den Positionen nicht einvertreten. Aber so als Mensch ist sie doch eigentlich irgendwie sehr überzeugend." (Ernst Piper)
39:26 "Also man hat eben ihren Märtyrertod von ihrem Denken abzutrennen versucht. Und das gab ja auch bis 1971, konnte man Rosa Luxemburg ja nur im Westen lesen." (Ernst Piper)
54:36 "Was ist Rosa Luxemburg heute im Jahr 2025?" (Alexander Marguier)
By Cicero – Magazin für politische Kultur2.3
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Mit dem Wiedererstarken der Linken rückt auch die historische Figur Rosa Luxemburgs zurück ins allgemeine Interesse. Aber wer war diese sozialistische Ikone überhaupt? Und inwiefern ist ihr Denken und Wirken noch auf die heutige Zeit übertragbar. Darüber spricht der Historiker und Luxemburg-Biograf Ernst Piper in diesem Podcast mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier.
Inhalt Podcast:
3:17 "Wir haben ja im Jahr 2024 sozusagen ein ultraleninistisches Projekt hier miterlebt. Eine Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht, die im Grunde genommen die Idee hat, dass eigentlich in ihre Partei nur der eintreten darf, der bei ihr persönlich mal vorstellig wird. (…) und Rosa Luxemburg hat ja ihr Leben lang mit Lenin sich heftig auseinandergesetzt und hat sein Konzept der Kaderpartei immer vehement abgelehnt. (…) Und Sarah Wagenknecht ist nach meinem Eindruck noch Leninistischer, als Lenin das gewesen ist." (Ernst Piper)
10:17 "Sie hat alle diese Zuschreibungen vehement abgelehnt. Sie wollte nicht als Frau oder als Ausländerin oder als Jüdin oder vielleicht sogar auch als Behinderte oder sonst irgendetwas wahrgenommen werden, sondern sie war einfach, deswegen hat sie auch nie, das ist so ein populäres Vorurteil, sie hat sich nie für Frauenrechte interessiert. Dafür war Clara Zetkin zuständig. Sie war durch und durch eine Internationalistin oder heute würden manche vielleicht sagen eine Universalistin. Das hat sie sehr stark geprägt." (Ernst Piper)
27:45 "Sie war ja also eine Wahlkämpferin, also sie war die wichtigste Propagatorin eigentlich dieser dieser Politik. Wenn Sie das Aktivistin nennen wollen, ist das nicht falsch. Also sie ist im Land herumgefahren, weil sie ständig als Rednerin angefordert wurde, weil alle wussten, wenn die kommen, dann sind schon drei Stunden bevor es losgeht die Straßen verstopft von allen Leuten, die da dabei sein wollen" (Ernst Piper)
28:28 "Also sie war einfach durch ihr ganzes Auftreten sehr überzeugend, was, wie gesagt, eine Frau war damals auch noch was Besonderes, sie war ja die einzige promovierte Frau auf dem Parteitag. Und wenn dann auch eine Frau noch für eine Partei eintritt, wo sie gar nicht selber davon hat. Sie sitzt ja dann nicht anschließend im Reichstag oder so, sondern es geht ihr wirklich nur um die Sache. Das hat doch viele Leute immer wieder für sich eingenommen. Und man weiß es ja auch, in verschiedenen Gefängnissen, die ihr Persönliches auftreten, haben die Leute immer gesagt, ja, wir sind jetzt mit den Positionen nicht einvertreten. Aber so als Mensch ist sie doch eigentlich irgendwie sehr überzeugend." (Ernst Piper)
39:26 "Also man hat eben ihren Märtyrertod von ihrem Denken abzutrennen versucht. Und das gab ja auch bis 1971, konnte man Rosa Luxemburg ja nur im Westen lesen." (Ernst Piper)
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