Mitschnitt einer Konferenz vom 14. November 2014
Begrüßung und Einführung: Elke Breitenbach (arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin und stellv. Landesvorsitzende DIE LINKE Berlin)
Input zu den rechtlichen Grundlagen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und den vorhandenen Unklarheiten und Widersprüchen:
Markus Pleyer (arbeitsmarktpolitischer Experte und Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V. sowie der LIGA der freien Wohlfahrtsverbände in den Beiräten der Berliner Jobcenter)
Podiumsdiskussion und offene Debatte zur Umsetzung der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Berlin:
Georgi Ivanov (Mitglied des Vorstands von Amaro Foro e.V.),
Anke Otter-Beaujean (Koordinatorin Migration im Referat Jugend, Migration und Beratungsdienste des AWO LV Berlin e.V.),
Monika Fijarczyk (DGB-Beratungsbüro für entsandte Beschäftigte),
Moderation: Carsten Schatz (europapolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin)
Die Veranstaltung wurde von Helle Panke e.V. in Kooperation mit der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus organisiert.
Nicht für alle Menschen, die ihr Recht auf Arbeitnehmerfreizügigkeit in Anspruch nehmen und nach Berlin kommen, verläuft dieser Weg reibungslos. Die gesetzlichen Regelungen sind unzureichend, was zu Problemen führt. Oftmals existieren auch Informationsdefizite, was die Rechte und die Beratungs- und Unterstützungsangebote betrifft. Ausbeuterische Arbeitsverhältnisse oder finanzielle Probleme treiben viele dieser Menschen in prekäre und ausweglose Lebenssituationen.
Was ist notwendig um in Berlin eine Willkommenskultur zu entwickeln, die EU-BürgerInnen eine Starthilfe für alle wichtigen Belange anbietet? Wie erfahren Ratsuchende von Beratungsangeboten, die sie über ihre Rechte aufklären und sie bei deren Durchsetzung unterstützen? Reichen die bestehenden Angebote und ihre Ausstattung aus? Welchen Anforderungen müssen Jobcenter und Sozialämter in diesem Zusammenhang gerecht werden?
Die Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen ist für alle BerlinerInnen mit Einwanderungsgeschichte zentral. Die entsprechenden Gesetze auf Bundes- und Landesebene sollten den Anerkennungsprozess erleichtern und die ersten Erfahrungen liegen vor. Sind die gesetzlichen Regelungen ausreichend? Welche Probleme entstehen bei der Umsetzung? Reichen die existierenden Beratungsangebote in Berlin aus? Wie viele Menschen scheitern, weil sie den Anerkennungsprozess nicht finanzieren können? Welche Unterstützungsangebote gibt es für sie? Inwieweit ist eine Ausweitung der Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote erforderlich? Welche Rolle spielt beim Anerkennungsprozess die Interkulturelle Öffnung des Öffentlichen Dienstes und der Jobcenter, wie sie im Partizipations- und Integrationsgesetz vorgeschrieben ist und welche Schritte sind hier nötig?