Der World Migration Report der IOM (International Organisation of Migration) gibt an, dass im Jahr 2019 ungefähr 272 Millionen Menschen als Migranten lebten. Die meisten von ihnen zogen in ein anderes Land, um dort Verdienstmöglichkeiten zu nutzen, dutzende Millionen jedoch als Flüchtlinge. Für uns in den deutschsprachigen Ländern ist es vermutlich recht schwer vorstellbar, als »Fremde« zu leben, obwohl viele unserer Mitmenschen Migranten sind.
Die Bibel enthält einige Geschichten von Menschen, die als »Fremde« leben mussten und in dieser Zeit Gott als besonders »nahe« erlebten. Der bekannte Abraham beispielsweise musste mit seiner Sippe in ein fremdes Land ziehen und dort öfter seinen Wohnort wechseln. Sie lebten unter Menschen, die sie zwar duldeten, aber wirklich wie zu Hause fühlten sie sich (noch) nicht. Die Sehnsucht von Abraham muss groß gewesen sein, in einer wirklichen Heimat leben zu dürfen.
Im Neuen Testament wird von einem anderen »Fremdling« berichtet, der ein paar tausend Jahre später lebte: »Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.« Stellen Sie sich vor, jemand kommt in sein eigenes Land, doch er wird dort nicht willkommen geheißen, sondern von den meisten wie ein Fremder behandelt! Doch einige respektierten ihn dennoch und hörten seinen Reden zu. Dieser Fremdling, Jesus, lud die Menschen zu einem Reich ein, das nicht von dieser Welt ist und ihm gehört. Ein Reich, in dem man nicht mehr fremd ist, sondern ein Zuhause findet, für immer.
Jesus nahm in Kauf, als Fremdling auf der Erde zu leben, um Menschen diese unglaubliche Einladung zu einer ewigen Heimat persönlich zu überbringen. Durch den Glauben an ihn kann man dort einen Platz und für immer ein Zuhause haben.
Andreas Wanzenried
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