Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz. Er wurde gefoltert und verachtet. Die Dornenkrone trug er auf seinem Haupt. Er war ausgepeitscht und verprügelt und nun liegt er kraftlos im Staub der Erde, gestürzt und zum zweiten Mal gefallen unter der Last des Kreuzes. Und mehr und mehr erinnert die Darstellung an das vierte Lied des Gottesknechtes aus Jesaja 53:
,Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er, verachtet. Wir schätzten ihn nicht.‘ – ,Aber,‘ so geht der Text weiter, ‚aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden, zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm. Durch seine Wunden sind wir geheilt!‘
Dieses Lied von einem Gottesknecht spricht das Buch des Propheten Jesaja in die Zeit der Babylonischen Gefangenschaft des Volkes Israels. Während der sogenannten babylonischen Gefangenschaft im sechsten Jahrhundert wurden viele Israeliten für 70 Jahre nach Babylon verschleppt. Viele der leitenden Figuren des Volkes wurden umgebracht und der Tempel und mit ihm ganz Jerusalem war zerstört. Das Volk war in Gefangenschaft geraten
Was macht ein Volk, das eigentlich davon lebt, von der Überzeugung und Identität lebt ‚Wir sind das Volk, in dessen Mitte, in dessen Tempel Gott wohnt? Die Geschichte der Überlieferung Israels sagt später, dass das Volk Gottes aus Babylon reifer und tiefer im Glauben zurückkehrt, als es vorher war. Der beschriebene Gottesknecht, der damals mit Gott und Israel identifiziert worden ist, später auf Jesus bezogen, der zum zweiten Mal unter dem Kreuz fiel – aus Freiheit und für uns.
Beten und betrachten Sie die siebte Station des Kreuzweges mit Bischof Stefan Oster.
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Video und Schnitt: Christian Thamm
Copyright: Bistum Passau
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