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Ausgrenzung zählt zu den schmerzhaftesten sozialen Erfahrungen, die wir Menschen machen können. Wer so etwas mal in der Schule, im Freundeskreis oder auf Arbeit erlebt hat, weiß das. Tatsächlich können solche Erlebnisse tiefgreifende psychologische Folgen haben. Das zeigen verschiedenste Untersuchungen. Kein Wunder: Ausgrenzung bedroht unsere grundlegenden Bedürfnisse wie Zugehörigkeit, Kontrolle und Anerkennung.
Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf solche Erfahrungen. Das reicht von Rückzug bis zu Aggression, hängt aber auch stark davon ab, wie bedrohlich die Ausgrenzung empfunden wird. In einem Experiment mit einem virtuellen Ballspiel („Cyberball“) hat sich beispielsweise gezeigt, dass ausgegrenzte Personen deutlich aggressiver wurden, wenn sie zusätzlich das Gefühl der Hilflosigkeit erlebten. Hatten sie dagegen etwas Kontrolle, blieb die Reaktion deutlich milder.
Forschende sehen in Ausgrenzung eine zentrale Ursache für Frust und Aggression. Inzwischen deuten einige Studien sogar auf einen möglichen Zusammenhang mit der Radikalisierung von Menschen hin. Besonders empfänglich für Radikalisierung sind laut Studien Personen, die sensibel auf Zurückweisung reagieren. Dennoch warnen Fachleute davor, dies nur als Persönlichkeitsmerkmal zu sehen. Häufig seien auch situative Faktoren wie Isolation, Perspektivlosigkeit oder traumatische Erfahrungen ausschlaggebend.
Was also tun? Offenbar können bereits kleine Interventionen helfen, wie etwa ein freundliches Gespräch, Berührungen oder die Erinnerung an soziale Bindungen. So lasse sich das Aggressionspotenzial senken. Für die Prävention ist entscheidend, Ausgrenzung frühzeitig zu erkennen und Strukturen zu schaffen, die sie verhindern.
Christiane Gelitz ist Diplompsychologin und Redakteurin in der Digitalabteilung von Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie, wie sich Ausgrenzung auf unsere Psyche auswirkt und welche fatalen Folgen das haben kann.
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Ausgrenzung zählt zu den schmerzhaftesten sozialen Erfahrungen, die wir Menschen machen können. Wer so etwas mal in der Schule, im Freundeskreis oder auf Arbeit erlebt hat, weiß das. Tatsächlich können solche Erlebnisse tiefgreifende psychologische Folgen haben. Das zeigen verschiedenste Untersuchungen. Kein Wunder: Ausgrenzung bedroht unsere grundlegenden Bedürfnisse wie Zugehörigkeit, Kontrolle und Anerkennung.
Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf solche Erfahrungen. Das reicht von Rückzug bis zu Aggression, hängt aber auch stark davon ab, wie bedrohlich die Ausgrenzung empfunden wird. In einem Experiment mit einem virtuellen Ballspiel („Cyberball“) hat sich beispielsweise gezeigt, dass ausgegrenzte Personen deutlich aggressiver wurden, wenn sie zusätzlich das Gefühl der Hilflosigkeit erlebten. Hatten sie dagegen etwas Kontrolle, blieb die Reaktion deutlich milder.
Forschende sehen in Ausgrenzung eine zentrale Ursache für Frust und Aggression. Inzwischen deuten einige Studien sogar auf einen möglichen Zusammenhang mit der Radikalisierung von Menschen hin. Besonders empfänglich für Radikalisierung sind laut Studien Personen, die sensibel auf Zurückweisung reagieren. Dennoch warnen Fachleute davor, dies nur als Persönlichkeitsmerkmal zu sehen. Häufig seien auch situative Faktoren wie Isolation, Perspektivlosigkeit oder traumatische Erfahrungen ausschlaggebend.
Was also tun? Offenbar können bereits kleine Interventionen helfen, wie etwa ein freundliches Gespräch, Berührungen oder die Erinnerung an soziale Bindungen. So lasse sich das Aggressionspotenzial senken. Für die Prävention ist entscheidend, Ausgrenzung frühzeitig zu erkennen und Strukturen zu schaffen, die sie verhindern.
Christiane Gelitz ist Diplompsychologin und Redakteurin in der Digitalabteilung von Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie, wie sich Ausgrenzung auf unsere Psyche auswirkt und welche fatalen Folgen das haben kann.
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