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Hand aufs Herz, wer war im vergangenen Sommer kein Fan der deutschen 3x3-Basketballerinnen? Das halbe Land hat mitgefiebert, als die Basketballerinnen so souverän durch das Turnier marschierten, als wären sie als Favoritinnen und nicht als absolute Underdogs angereist. Vor Dirk Nowitzki und dem spanischen König Felipe gewann das Team um Svenja Brunckhorst in einem Krimi-Finale gegen Spanien die Goldmedaille. Als entscheidende Kraft mittendrin: Elisa Mevius, die bislang vor allem eingefleischten Basketballfans bekannte Geheimwaffe des deutschen Basketballs, die so frech spielte, dass die ein oder andere Gegnerin glatt vor ihr in die Knie ging.
Was für ein Glück für uns, dass Elisa nicht nur Deutschland zur ersten Goldmedaille im Basketball verholfen hat, sondern auch an der University of Oregon studiert und dort im Team der Oregon Ducks spielt. Die Universität ist eine echte Landmark auf der Karte des US-amerikanischen Frauenbasketballs, Sabrina Ionesco hat hier gespielt, ebenso die deutschen WNBA-Spielerinnen Satou (die auch schon bei uns zu Gast war) und Nyara Sabally. Und jetzt eben Elisa Mevius.
Wobei das mit dem Spielen so eine Sache ist: Als wir das Gespräch im März aufgezeichnet haben, wurde bei Elisa gerade ein Knochenbruch in der rechten Hand diagnostiziert – nachdem sie vier Wochen damit gespielt hatte, weil sie dachte, die Hand sei nur verstaucht. „Ich bin nicht so diejenige, die gerne aussitzt“, sagt sie. Und auch, dass ihre Wettbewerbsmentalität vielleicht manchmal „ein bisschen zu doll“ ist. Die Diagnose sei ein Schock für sie gewesen. „Es war schon schwierig, mich darauf einzustellen, dass man jetzt monatelang nicht spielen kann. Aber ich bin auch niemand, der dann einfach den Kopf in den Sand steckt.“
Elisa entstammt einer Basketballfamilie aus dem norddeutschen Rendsburg, begeistert sich früh für den Sport, spielt vor allem mit den Jungs in ihrer Altersklasse – aber nicht nur aufgrund der Leistung: „Als ich aufgewachsen bin, hab ich immer mit Jungs gespielt. Ich hab mir die Haare abgeschnitten und dachte mir ‚Jungs kriegen mehr Geld im Sport, ich will auch ein Junge sein‘ und dann war ich einfach mit kurzen Haaren und hab mit Jungs gespielt, die wussten manchmal teilweise gar nicht, dass ich ein Mädchen war, das war eigentlich ganz witzig.“
Mit 15 geht sie auf ein Sportinternat in Grünberg, nimmt regelmäßig an 3x3-Turnieren teil. Für sie zählt nur der Sport: „Ich hab früher immer so aus Witz gesagt, wenn ich in der WNBA bin, kaufe ich meiner Oma ein Haus. Dieser Träume waren einfach so groß. Ich wollte das unbedingt schaffen. Deshalb war Basketball immer der main focus, es hat mir so viel Positives gegeben.“ Einen Ligabetrieb für 3x3 gibt es bis heute nicht, aber Elisa gewinnt ein 3x3-Turnier nach dem anderen, darunter auch die deutschen Meisterschaften, und erregt die Aufmerksamkeit des Bundestrainers.
2022 geht sie ans College (über ihren Weg zu den Ducks erzählt sie im Podcast mehr), 2024 wird sie für die Olympischen Spiele nachnominiert. „Ich glaub manchmal gibt es so Zufälle, wo irgendwie alles passt. Und das war einfach einer dieser Momente, wo alles gepasst hat.“ Was sie durch das Turnier getragen hat? Der Glaube an ihr Team – und eine tiefe Dankbarkeit. „Wir waren stark und haben an uns selbst geglaubt. Wir hatten diese Verbundenheit, und konnten alles andere ausblenden.“
Warum Elisa als „unguardable“ gilt, also als kaum zu verteidigen, was sie sich von ihrer sportlichen Zukunft erhofft und warum sie nebenbei Psychologie studiert – das alles erzählt sie in der 128. Folge von Wunderbar Together. Vielen Dank, dass du da warst!
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Hand aufs Herz, wer war im vergangenen Sommer kein Fan der deutschen 3x3-Basketballerinnen? Das halbe Land hat mitgefiebert, als die Basketballerinnen so souverän durch das Turnier marschierten, als wären sie als Favoritinnen und nicht als absolute Underdogs angereist. Vor Dirk Nowitzki und dem spanischen König Felipe gewann das Team um Svenja Brunckhorst in einem Krimi-Finale gegen Spanien die Goldmedaille. Als entscheidende Kraft mittendrin: Elisa Mevius, die bislang vor allem eingefleischten Basketballfans bekannte Geheimwaffe des deutschen Basketballs, die so frech spielte, dass die ein oder andere Gegnerin glatt vor ihr in die Knie ging.
Was für ein Glück für uns, dass Elisa nicht nur Deutschland zur ersten Goldmedaille im Basketball verholfen hat, sondern auch an der University of Oregon studiert und dort im Team der Oregon Ducks spielt. Die Universität ist eine echte Landmark auf der Karte des US-amerikanischen Frauenbasketballs, Sabrina Ionesco hat hier gespielt, ebenso die deutschen WNBA-Spielerinnen Satou (die auch schon bei uns zu Gast war) und Nyara Sabally. Und jetzt eben Elisa Mevius.
Wobei das mit dem Spielen so eine Sache ist: Als wir das Gespräch im März aufgezeichnet haben, wurde bei Elisa gerade ein Knochenbruch in der rechten Hand diagnostiziert – nachdem sie vier Wochen damit gespielt hatte, weil sie dachte, die Hand sei nur verstaucht. „Ich bin nicht so diejenige, die gerne aussitzt“, sagt sie. Und auch, dass ihre Wettbewerbsmentalität vielleicht manchmal „ein bisschen zu doll“ ist. Die Diagnose sei ein Schock für sie gewesen. „Es war schon schwierig, mich darauf einzustellen, dass man jetzt monatelang nicht spielen kann. Aber ich bin auch niemand, der dann einfach den Kopf in den Sand steckt.“
Elisa entstammt einer Basketballfamilie aus dem norddeutschen Rendsburg, begeistert sich früh für den Sport, spielt vor allem mit den Jungs in ihrer Altersklasse – aber nicht nur aufgrund der Leistung: „Als ich aufgewachsen bin, hab ich immer mit Jungs gespielt. Ich hab mir die Haare abgeschnitten und dachte mir ‚Jungs kriegen mehr Geld im Sport, ich will auch ein Junge sein‘ und dann war ich einfach mit kurzen Haaren und hab mit Jungs gespielt, die wussten manchmal teilweise gar nicht, dass ich ein Mädchen war, das war eigentlich ganz witzig.“
Mit 15 geht sie auf ein Sportinternat in Grünberg, nimmt regelmäßig an 3x3-Turnieren teil. Für sie zählt nur der Sport: „Ich hab früher immer so aus Witz gesagt, wenn ich in der WNBA bin, kaufe ich meiner Oma ein Haus. Dieser Träume waren einfach so groß. Ich wollte das unbedingt schaffen. Deshalb war Basketball immer der main focus, es hat mir so viel Positives gegeben.“ Einen Ligabetrieb für 3x3 gibt es bis heute nicht, aber Elisa gewinnt ein 3x3-Turnier nach dem anderen, darunter auch die deutschen Meisterschaften, und erregt die Aufmerksamkeit des Bundestrainers.
2022 geht sie ans College (über ihren Weg zu den Ducks erzählt sie im Podcast mehr), 2024 wird sie für die Olympischen Spiele nachnominiert. „Ich glaub manchmal gibt es so Zufälle, wo irgendwie alles passt. Und das war einfach einer dieser Momente, wo alles gepasst hat.“ Was sie durch das Turnier getragen hat? Der Glaube an ihr Team – und eine tiefe Dankbarkeit. „Wir waren stark und haben an uns selbst geglaubt. Wir hatten diese Verbundenheit, und konnten alles andere ausblenden.“
Warum Elisa als „unguardable“ gilt, also als kaum zu verteidigen, was sie sich von ihrer sportlichen Zukunft erhofft und warum sie nebenbei Psychologie studiert – das alles erzählt sie in der 128. Folge von Wunderbar Together. Vielen Dank, dass du da warst!
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