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Liebe Wunderbar-Together-Crew, wir sind immer noch völlig hin und weg, denn: Gina Lückenkemper war bei uns zu Gast! Die schnellste Frau Deutschlands hat zwischen Olympia-Staffelbronze und Saisonabschluss einen kurzen Zwischenstopp bei uns eingelegt – und Katalina alles über ihr Leben in den USA erzählt. Dort verbringt Gina seit einigen Jahren die Wintermonate, um unter Sprinttrainer Lance Brauman noch schneller zu werden und jede Hundertstelsekunde aus ihren Sprints herauszukitzeln. So arbeitet sie weiterhin an ihrem großen Traum: dem Einzug in ein olympisches 100-Meter-Finale.
Diesen Traum hat sie während der Olympischen Spiele in Paris unlängst knapp verpasst – um nur 0,02 Sekunden. Sie habe es „in dem Moment verflucht, in einer so verdammt messbaren Sportart unterwegs zu sein“, auch wenn die Leistung, gerade aus deutscher Sicht, mehr als respektabel sei. Aber: Frust schieben ist nicht ihr Ding. „Da wird sich halt der Mund abgeputzt und dann geht es weiter.“ Dass sie das kann, beweist sie zwei Tage später, als sie mit der 4x100-Meter-Staffel Bronze gewinnt – als schnellste Läuferin des Wettkampfs: „Das war natürlich der absolute Wahnsinn.“
Dass Gina Lückenkemper derzeit so erfolgreich läuft, schreibt sie auch ihrer Trainingsgruppe in den USA zu. In Clermont, Florida – einer Kleinstadt nahe Orlando –, trainiert sie mit einer Elitetruppe, zu der Weltstars wie Noah Lyles und Wayde van Niekerk gehören. Glamourös geht es dort allerdings nicht zu: „Aktuell ist die Tartanbahn nicht mal sonderlich ansehnlich“, erzählt Gina lachend, "die ist so ein Flickenteppich, die an einigen Stellen repariert wurde." Eine Garage diene als Umkleide, nur die Spinde darin seien neu, und auch eher zufällig dort gelandet: "Die hat eine Produktionsfirma dort für einen Dreh mit Noah eingebaut, und die hätten die sonst weggeschmissen." Trotzdem: Sie würde das Training bei Lance Brauman um nichts in der Welt eintauschen. „Er ist einer der besten Sprinttrainer, die es gibt.“ Dabei setzt er nicht auf Hightech, sondern auf Erfahrung, Theorie und Augenmaß. „Er hat eine Stoppuhr. Und gute Augen!“ Die Chemie habe von Anfang an gestimmt. „Auch wenn er mir gleich gesagt hat, dass ich ihn für einige der Trainingseinheiten hassen werde!“, lacht Gina.
Das Training vor Ort ist nicht nur hart, sondern auch kostenintensiv – eine Investition, die Gina Lückenkemper gerne auf sich nimmt: „Ich sage es mal so: Ich reinvestiere meine Sponsorengelder.“ Die Trainingseinheiten, ihre Wohnung, der Mietwagen vor Ort („da ist nichts mit fußläufig!“), die Flüge – all das zahlt sie selbst. „Natürlich stellt man sich regelmäßig die Frage, ob sich das lohnt, sei es finanziell oder auch emotional. Aber ich muss jedes Jahr aufs Neue feststellen, dass ich diese Art von Training in Deutschland einfach nicht bekomme.“ Sie habe erst in den USA gelernt, an ihre Grenzen zu gehen, und auch darüber hinaus. „Dass ich nicht in der Heimat bin, ist ein saurer Apfel, in den ich beißen muss, aber ich bin davon überzeugt, für meine aktive Sportlerkarriere das Richtige zu tun.“
Auch emotional war der Anschluss an die amerikanische Trainingsgruppe eine Herausforderung: „Die Entscheidung war mit vielen Ängsten verbunden. Ich wusste, dass es heißt, viel Zeit alleine in Clermont zu verbringen. Ich bin mit meinem Schulenglisch dahin. Und gerade in der Anfangszeit war ich regelmäßig überfordert.“ Aber es habe sich gelohnt. „Ich bin so froh und dankbar, dass ich mich damals getraut habe, diesen Schritt zu gehen in die USA, mich dieser Gruppe anzuschließen.“ Auch wenn – das betont sie immer wieder – die Monate in Florida oft sehr einsam sind.
Mit welchen Routinen sie es geschafft hat, sich ein Zuhause fernab der Heimat aufzubauen, wie sie die Reizüberflutung der Olympischen Spiele in Schach gehalten hat und welche amerikanischen Charaktereigenschaften sie mittlerweile an sich entdeckt hat – all das erzählt die wunderbare Gina Lückenkemper in der 104. Folge von Wunderbar Together.
Wir sind so happy, dass du bei uns zu Gast warst, Gina! Und haben uns schon alle Leichtathletik-Events für 2025 dick im Kalender markiert.
Gina Lückenkemper
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Liebe Wunderbar-Together-Crew, wir sind immer noch völlig hin und weg, denn: Gina Lückenkemper war bei uns zu Gast! Die schnellste Frau Deutschlands hat zwischen Olympia-Staffelbronze und Saisonabschluss einen kurzen Zwischenstopp bei uns eingelegt – und Katalina alles über ihr Leben in den USA erzählt. Dort verbringt Gina seit einigen Jahren die Wintermonate, um unter Sprinttrainer Lance Brauman noch schneller zu werden und jede Hundertstelsekunde aus ihren Sprints herauszukitzeln. So arbeitet sie weiterhin an ihrem großen Traum: dem Einzug in ein olympisches 100-Meter-Finale.
Diesen Traum hat sie während der Olympischen Spiele in Paris unlängst knapp verpasst – um nur 0,02 Sekunden. Sie habe es „in dem Moment verflucht, in einer so verdammt messbaren Sportart unterwegs zu sein“, auch wenn die Leistung, gerade aus deutscher Sicht, mehr als respektabel sei. Aber: Frust schieben ist nicht ihr Ding. „Da wird sich halt der Mund abgeputzt und dann geht es weiter.“ Dass sie das kann, beweist sie zwei Tage später, als sie mit der 4x100-Meter-Staffel Bronze gewinnt – als schnellste Läuferin des Wettkampfs: „Das war natürlich der absolute Wahnsinn.“
Dass Gina Lückenkemper derzeit so erfolgreich läuft, schreibt sie auch ihrer Trainingsgruppe in den USA zu. In Clermont, Florida – einer Kleinstadt nahe Orlando –, trainiert sie mit einer Elitetruppe, zu der Weltstars wie Noah Lyles und Wayde van Niekerk gehören. Glamourös geht es dort allerdings nicht zu: „Aktuell ist die Tartanbahn nicht mal sonderlich ansehnlich“, erzählt Gina lachend, "die ist so ein Flickenteppich, die an einigen Stellen repariert wurde." Eine Garage diene als Umkleide, nur die Spinde darin seien neu, und auch eher zufällig dort gelandet: "Die hat eine Produktionsfirma dort für einen Dreh mit Noah eingebaut, und die hätten die sonst weggeschmissen." Trotzdem: Sie würde das Training bei Lance Brauman um nichts in der Welt eintauschen. „Er ist einer der besten Sprinttrainer, die es gibt.“ Dabei setzt er nicht auf Hightech, sondern auf Erfahrung, Theorie und Augenmaß. „Er hat eine Stoppuhr. Und gute Augen!“ Die Chemie habe von Anfang an gestimmt. „Auch wenn er mir gleich gesagt hat, dass ich ihn für einige der Trainingseinheiten hassen werde!“, lacht Gina.
Das Training vor Ort ist nicht nur hart, sondern auch kostenintensiv – eine Investition, die Gina Lückenkemper gerne auf sich nimmt: „Ich sage es mal so: Ich reinvestiere meine Sponsorengelder.“ Die Trainingseinheiten, ihre Wohnung, der Mietwagen vor Ort („da ist nichts mit fußläufig!“), die Flüge – all das zahlt sie selbst. „Natürlich stellt man sich regelmäßig die Frage, ob sich das lohnt, sei es finanziell oder auch emotional. Aber ich muss jedes Jahr aufs Neue feststellen, dass ich diese Art von Training in Deutschland einfach nicht bekomme.“ Sie habe erst in den USA gelernt, an ihre Grenzen zu gehen, und auch darüber hinaus. „Dass ich nicht in der Heimat bin, ist ein saurer Apfel, in den ich beißen muss, aber ich bin davon überzeugt, für meine aktive Sportlerkarriere das Richtige zu tun.“
Auch emotional war der Anschluss an die amerikanische Trainingsgruppe eine Herausforderung: „Die Entscheidung war mit vielen Ängsten verbunden. Ich wusste, dass es heißt, viel Zeit alleine in Clermont zu verbringen. Ich bin mit meinem Schulenglisch dahin. Und gerade in der Anfangszeit war ich regelmäßig überfordert.“ Aber es habe sich gelohnt. „Ich bin so froh und dankbar, dass ich mich damals getraut habe, diesen Schritt zu gehen in die USA, mich dieser Gruppe anzuschließen.“ Auch wenn – das betont sie immer wieder – die Monate in Florida oft sehr einsam sind.
Mit welchen Routinen sie es geschafft hat, sich ein Zuhause fernab der Heimat aufzubauen, wie sie die Reizüberflutung der Olympischen Spiele in Schach gehalten hat und welche amerikanischen Charaktereigenschaften sie mittlerweile an sich entdeckt hat – all das erzählt die wunderbare Gina Lückenkemper in der 104. Folge von Wunderbar Together.
Wir sind so happy, dass du bei uns zu Gast warst, Gina! Und haben uns schon alle Leichtathletik-Events für 2025 dick im Kalender markiert.
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