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Heute erkläre ich dir
Ich stelle dir das
wie du konkrete Situationen zukünftig ohne Streit überstehst.
Weiterführende Links für dich:
Komm sehr gerne in meine neue Facebook Gruppe "Paartherapie Podcast - Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben" und tausche dich dort mit mir persönlich und anderen Podcast-Hörern über die Themen Partnerschaft, Liebe & Paartherapie aus!
Hier kannst du dir alle Podcast-Folgen nochmal durchlesen.
Hier erfährst du mehr über mich.
Alle Informationen zur Online-Paartherapie gibt es hier.
Lese auch meine Blogposts rund um Partnerschaft, Psychologie & Fernbeziehung.
Ich freue mich auf dein Feedback, deine Fragen & Anregungen! Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Kontaktiere mich einfach!
Vernetze dich mit mir auf Instagram! Du findest mich dort als @fernbeziehungsberaterin oder schreibe mir eine E-Mail an [email protected] - ich freue mich von dir zu hören!
Inhalt der Episode
Hallo & Herzlich Willkommen zu dieser neuen Folge vom Paartherapie-Podcast – deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehung.
Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin & Online-Paartherapeutin und heute erkläre ich dir warum du dich vielleicht manchmal von deinem Partner abgelehnt fühlst und warum es genau dann zu Streit kommt.
Ich stelle dir das Konzept der 8 Beziehungsbedürfnisse nach Richard Erskine vor und gebe dir Tipps wie du konkrete Situationen zukünftig ohne Streit überstehst.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dieser Podcast-Folge!
Es kommen wirklich viele Paare zu mir in die Beratung, die viel Streiten. Und die so sehr unter ihrem Streitverhalten leiden, dass sie manchmal sogar mit dem Gedanken spielen, die Beziehung zu beenden, obwohl sie eigentlich total glücklich miteinander sind – wären da nicht diese heftigen Konflikte und dieser immer schlimmer werdende Streit!
Vielleicht kennst du das auch aus deiner Beziehung – vielleicht sind Konflikte und Streit auch bei euch ein so großes Thema und dann hoffe ich, dass ich dir in dieser Podcast-Folge wieder etwas Neues darüber erzählen kann und dich so unterstützen kann, besser zu streiten oder sagen wir lieber:
Im Streit den eigentlichen Konflikt zu erkennen.
Denn meine Erfahrung ist: Paare kriegen sich über ganz konkrete Situation in die Haare. Sie wissen dann meistens noch genau was sie selbst in dieser Situation gesagt haben, was ihr Partner gesagt hat, welche verletzenden Worte gewählt wurden, wann wer den Raum verlassen hat. Das alles wissen sie noch genau. Und damit kratzen sie leider meistens nur an der Oberfläche – denn die konkreten Worte, die Handlungen sind nicht der Auslöser für den Streit. Diese fiesen Worte sind Auslöser für Verletzung, für schlechte Stimmung, für negative Gedanken – auch Trennungsgedanken manchmal. Aber eigentlich geht es nicht um die Worte, nicht um die Taten – es geht um etwas viel Tieferes:
Um das menschliche Verlangen nach Beziehung.
Ein tiefer Wunsch, ein tiefes Verlangen eines jeden Menschen ist es, in Beziehung zu sein. Sich auf jemanden zu beziehen. Autonom zu sein in Beziehung.
Wenn ich in der Beratung genauer frage, genauer hinsehe, tiefer arbeite, dann kommen wir meistens an den Punkt an dem ein Partner sagt, dass er sich von seinem Partner abgelehnt gefühlt hat. Dass er sich nicht gesehen oder nicht gehört, nicht wahrgenommen gefühlt hat.
Dieses Gefühl, für den Partner nicht wichtig zu sein, abgelehnt zu werden, nicht angenommen, nicht geliebt zu werden – das stellt sich in dir selbst ein. Das wird vielleicht oberflächlich gesehen ausgelöst durch irgendeinen Satz, den dein Partner gesagt hat, aber eigentlich nicht wirklich durch den Satz sondern durch deine Interpretation des Satzes.
Nehmen wir ein Beispiel: Du fragst deinen Partner ob er mit dir in diese Ausstellung gehen möchte, die du so gerne sehen möchtest. Und dein Partner antwortet: „Nein, die Ausstellung interessiert mich nicht.“ Dann ist das doch im ersten Schritt mal kein Auslöser für einen Streit. Wenn du jetzt aber interpretierst:
…und so weiter: Dann ist das der wahre Auslöser für den Streit.
Und hierzu möchte ich dir heute eine Theorie vorstellen von Richard Erskine, einem Psychotherapeut und Transaktionsanalytiker. Er hat 8 Beziehungsbedürfnisse erarbeitet, die in jeder Beziehung – nicht nur in der Paarbeziehung, aber darum wird es heute gehen – eine ganz entscheidende, basale Rolle spielen. Diese acht Bedürfnisse wollen erfüllt sein. Und wenn sie nicht erfüllt sind, kommt es oft zu diesem Gefühl der Ablehnung und dem daraus resultierenden Streit.
Deshalb möchte ich dir heute einladen, dich auf diese 8 Beziehungsbedürfnisse einzulassen. Ich werde sie dir erklären, ich hab mir auch Beispiele für dich überlegt, die dir helfen, diese acht Bedürfnisse besser im partnerschaftlichen Kontext zu verstehen. Und dir dann auch mal zu überlegen, wie diese acht Bedürfnisse in deiner Beziehung so erfüllt werden. Und welches dieser Bedürfnisse vielleicht öfter mal übergangen wird, was dann zu dem Gefühl der Ablehnung führt und schlussendlich zu Streit.
Und ich möchte jetzt direkt beginnen mit dem
1. Beziehungsbedürfnis: Sicherheit
Und hierbei geht es darum, sich körperlich und emotional in der Beziehung sicher aufgehoben zu fühlen und sich verletzlich zeigen können.
Wenn dieses Beziehungsbedürfnis erfüllt ist, dann weißt du ganz sicher:
Und es geht hier bei diesem Bedürfnis nach Sicherheit auch darum, ernst genommen zu werden. Nicht zu erleben, dass der Partner sagt: „Stell dich nicht so an; das ist doch jetzt nicht so schlimm.“ Das führt zu Unsicherheit.
Und dieses erste Beziehungsbedürfnis nach Sicherheit erklärt zum Beispiel auch, weshalb die Stimmung ganz oft mal kippt – vielleicht kennst du das auch – beim Scherzen, beim sich Necken. Weil in dem Moment, in dem es vielleicht ein Witz zu viel war, in dem sich ein Partner vielleicht bloß gestellt, beschämt fühlt, dieses Bedürfnis nach Sicherheit verletzt wurde – der Partner fühlt sich unsicher, fühlt sich abgelehnt, beginnt Vorwürfe zu machen und es kommt zu Streit.
Und das bedeutet jetzt nicht, dass ihr nie wieder Witze übereinander machen dürft, euch nie wieder ärgern dürft. Das bedeutet aber: Seid in Zukunft sensibel für dieses Bedürfnis nach Sicherheit und sagt nicht, wenn es mal wieder ein Satz zu viel war: „Stell dich nicht so an, das war doch nicht so schlimm.“ Sondern sagt besser: „Tut mir Leid, dass es jetzt zu viel war. Ich wollte dich nicht verunsichern. Alles ist gut, wir sind gut miteinander, du bist hier sicher.“
Und damit kommen wir zum
2. Beziehungsbedürfnis: Wertschätzung
Und da geht es vor allem um das Bedürfnis, in der Beziehung wertgeschätzt, bestätigt und bedeutsam zu sein. Sich mit seinen Gefühlen und Empfindungen, aber auch der Wahrnehmung der Realität verstanden, ernstgenommen und bedeutsam fühlen.
Und du merkst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sicher sagen kannst:
Und das ist ein wertschätzender Umgang. Das wird so oft falsch verstanden. Ein wertschätzender Umgang bedeutet nicht, den anderen mit Komplimenten zu überschütten, nur Honig ums Maul zu schmieren. Es bedeutet vielmehr: Den anderen anzunehmen wie er ist. Das ist echte Wertschätzung: Ich schätze deinen Wert. Ich schätze was du bist.
Vielleicht kennst du auch aus der anderen Perspektive die Situation: Jemand kommt zu dir und erzählt dir von seinen Problemen, davon was ihn belastet, wie es ihm geht und ist danach so gelöst und erleichtert und bedankt sich bei dir. Und du sagst: „Ich habe nichts gemacht. Ich habe einfach nur zugehört.“ Und das ist echte Wertschätzung. Ganz oft gehen wir direkt in den Lösungsprozess, suchen direkt einen Ausweg, machen direkt Vorschläge. Vielleicht kennst du es auch deiner Beziehung, dass das dann oft zu Streit führt. Dass dein Partner sagt: „Ich wollte jetzt gar keine Lösung von dir. Ich wollte einfach mal nur dass du mir zuhörst.“ Und er fühlt sich nicht gehört und nicht gesehen.
Und damit kommen wir zum
3. Beziehungsbedürfnis: Schutz und Akzeptanz
Und damit ist hier gemeint das Bedürfnis, angenommen zu sein von einer starken, verlässlichen, zugewandten, schützenden Person. Das Bedürfnis Schutz, Ermutigung und Orientierung zu erhalten.
Und dieses Bedürfnis ist dann erfüllt, wenn du weißt:
Und ganz wichtig: Es geht nicht um Hilflosigkeit. Ich kann den Schutz einer anderen Person nutzen, weil er etwas besser kann als ich. Es geht darum zu sagen: Wir ergänzen uns. Du bist für mich bedeutsam.
Während es beim ersten Beziehungsbedürfnis wirklich um den Schutz vor Verletzung geht, geht es hier im dritten Beziehungsbedürfnis um Wachstum und Weiterentwicklung – darum, eine Ermutigung, eine Orientierung zu bekommen. Das Wissen „an mich wird geglaubt“.
Und das
4. Beziehungsbedürfnis: Bestätigung persönlicher Erfahrungen
Und hier bei geht es darum zu erleben, dass eigene Erfahrungen von anderen geteilt oder nachvollzogen werden. Dass dein Partner deine Erfahrungen teilt beziehungsweise dass er deine spezifischen Erfahrungen nachvollziehen und damit bestätigen kann.
Und das erlebst du, wenn du sicher sagen kannst:
Und dieses Gefühl hat so stark mit der Identifikation miteinander zu tun. Es wirkt so stark auf die Beziehung weil es diese Getrenntheit überwindet und als Verbindung wirkt.
Das
5. Beziehungsbedürfnis: Einzigartigkeit
beschreibt das Bedürfnis, in seinem Einmalig-Sein und dessen Ausdruck wahrgenommen und respektiert zu werden. Es geht darum, die persönliche Einmaligkeit bestätigt zu erhalten.
Du erkennst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sicher weißt:
Und es geht hier nicht darum, sich als Übermenschen, als fehlerfrei darzustellen. Es geht hier darum, auch anzuerkennen, was der andere erlebt hat und wie er damit umgegangen ist.
Wenn dein Partner dir erzählt, dass er etwas geschafft hat, das er etwas erlebt hat, dann befriedige dieses Bedürfnis indem du ihm den Raum gibst, darüber zu sprechen. Indem du anerkennst, was er geleistet hat. Und nicht gleich beginnst über dich zu sprechen und darüber was für dich wichtig ist und was du geleistet hast. Sondern den Raum zu geben für die Persönlichkeit des anderen, für die Einzigartigkeit, für seine Meinung, für seine Sichtweise. Den Lösungsweg des anderen anzuerkennen und nicht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen mit den eigenen Ideen und dem eigenen Lösungsweg.
Ganz oft zeigt sich die Verletzung dieses Bedürfnisses im Streit auch dadurch, dass man seinen Partner nicht aussprechen lässt. Ihm keinen Raum gibt. Achte da ich Zukunft mal drauf wie das in deiner Beziehung ist.
Und damit kommen wir zum
6. Beziehungsbedürfnis: Einflussnahme
Und hierbei geht es um das Bedürfnis, auf den anderen Einfluss zu haben.
Und es ist mir ganz wichtig hier ganz deutlich zu sagen: Es geht nicht um Manipulation, sondern darum zu erkennen: Der andere nimmt mich wahr. Ich habe einen Einfluss. Ich löse etwas beim anderen aus! Ich existiere für den anderen.
Und du merkst, dass dieses Bedürfnis der Einflussnahme erfüllt ist, wenn du weißt:
Und dieses Bedürfnis ist oft verletzt, wenn du Tipps gibst und Ratschläge und dein Partner nichts davon annimmt. Wenn dein Partner auf ein Ziel hinarbeitet und dich außen vor lässt.
Zwei Bedürfnisse bleiben uns noch
7. Beziehungsbedürfnis: Aktiviert werden
Dahinter steckt das Bedürfnis, dass auch der andere die Initiative ergreift. Zu erleben, dass der Partner auf dich zukommt, von sich aus aktiv wird und Anregungen vermittelt.
Und das merkst du daran, wenn du sagen kannst:
Und wenn du jetzt bemerkst, dass das bei euch ein Thema ist. Dass immer nur du die Initiative ergreifst, Vorschläge für eure Beziehung machst, Kompromisse eingehst, dich auf deinen Partner zu bewegst, dann ist es im 1. Schritt wichtig zu überprüfen:
Und dann im 2. Schritt zu überlegen:
Und dann lohnt es sich auch das Gespräch mal anhand dieser Fragen zu führt und nicht nur durch Vorwürfe.
Und damit sind wir beim letzten, beim
8. Beziehungsbedürfnis: Liebe ausdrücken
Dem Anderen Liebe zeigen durch Fürsorge, Dankbarkeit, Wertschätzung, Handlungen.
Und du bemerkst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sagen kannst:
Es geht nicht nur um Liebe sondern eben auch um Zuneigung, Dankbarkeit, Wertschätzung. Dieses Bedürfnis kann auch erfüllt werden durch einen Blick, durch ein „Danke!“
Versuche doch mal in der nächsten Woche noch mehr Liebe zu schenken als bisher. Noch mehr Zuneigung zu äußern, Dankbarkeit zu zeigen. Und das wird was verändern. Das kann als Multiplikator funktionieren. Das kann deine Partnerschaft auf ein so viel liebevolleres Level befördern. Probier das aus!
Und jetzt kennst du die 8 Beziehungsbedürfnisse und du weißt, dass wenn diese Bedürfnisse unerfüllt bleiben, du dich abgelehnt fühlst. Und vielleicht aus dieser Not und aus diesem Gefühl der Ablehnung heraus einen Streit beginnst.
Gehe doch mal ins Gespräch mit deinem Partner über diese Bedürfnisse.
Überlegt mal für euch:
Schaut auch mal hinter die Kulissen:
Und wenn ihr merkt, dass ihr gerade beginnt, euch zu zanken, dann überlegt:
Und ich weiß, dass das unglaublich schwer ist das selbst zu erkennen, dass es viel Übung kostet. Und wenn du jetzt gemerkt hast, dass das ein Thema ist, was in deiner Beziehung eine echte Rolle spielt, dann komm gerne in meine Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ und tausche dich dort darüber aus oder lass dich auch gerne mal von mir in einer Beratungssitzung dabei unterstützen.
Ich wünsche dir jetzt einen wunderschönen Tag, ich hoffe du konntest hier was mitnehmen und kannst diese acht Beziehungsbedürfnisse zukünftig gut in deiner Beziehung anwenden und den ein oder anderen Streit so gar nicht erst aufkommen lassen.
Wenn dir die Folge gefallen hast, wenn du was mitnehmen konntest, wenn du denkst, dass dir dieser Podcast in deiner Partnerschaft weiter hilft, dann hinterlasse mir sehr gern eine Bewertung auf Itunes, ich freue mich immer, wenn ich dort die Bewertungen lesen kann wenn ich sehe, dass ich mit diesem Podcast jemanden in seiner Partnerschaft unterstützen konnte.
Ich freu mich, wenn du auch nächste Woche wieder dabei bist – hab eine gute Zeit bis dahin.
Lass es dir gut gehen,
mach’s gut und bis bald!
Deine Linda
By Linda MitterwegerHeute erkläre ich dir
Ich stelle dir das
wie du konkrete Situationen zukünftig ohne Streit überstehst.
Weiterführende Links für dich:
Komm sehr gerne in meine neue Facebook Gruppe "Paartherapie Podcast - Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben" und tausche dich dort mit mir persönlich und anderen Podcast-Hörern über die Themen Partnerschaft, Liebe & Paartherapie aus!
Hier kannst du dir alle Podcast-Folgen nochmal durchlesen.
Hier erfährst du mehr über mich.
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Lese auch meine Blogposts rund um Partnerschaft, Psychologie & Fernbeziehung.
Ich freue mich auf dein Feedback, deine Fragen & Anregungen! Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Kontaktiere mich einfach!
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Inhalt der Episode
Hallo & Herzlich Willkommen zu dieser neuen Folge vom Paartherapie-Podcast – deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehung.
Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin & Online-Paartherapeutin und heute erkläre ich dir warum du dich vielleicht manchmal von deinem Partner abgelehnt fühlst und warum es genau dann zu Streit kommt.
Ich stelle dir das Konzept der 8 Beziehungsbedürfnisse nach Richard Erskine vor und gebe dir Tipps wie du konkrete Situationen zukünftig ohne Streit überstehst.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dieser Podcast-Folge!
Es kommen wirklich viele Paare zu mir in die Beratung, die viel Streiten. Und die so sehr unter ihrem Streitverhalten leiden, dass sie manchmal sogar mit dem Gedanken spielen, die Beziehung zu beenden, obwohl sie eigentlich total glücklich miteinander sind – wären da nicht diese heftigen Konflikte und dieser immer schlimmer werdende Streit!
Vielleicht kennst du das auch aus deiner Beziehung – vielleicht sind Konflikte und Streit auch bei euch ein so großes Thema und dann hoffe ich, dass ich dir in dieser Podcast-Folge wieder etwas Neues darüber erzählen kann und dich so unterstützen kann, besser zu streiten oder sagen wir lieber:
Im Streit den eigentlichen Konflikt zu erkennen.
Denn meine Erfahrung ist: Paare kriegen sich über ganz konkrete Situation in die Haare. Sie wissen dann meistens noch genau was sie selbst in dieser Situation gesagt haben, was ihr Partner gesagt hat, welche verletzenden Worte gewählt wurden, wann wer den Raum verlassen hat. Das alles wissen sie noch genau. Und damit kratzen sie leider meistens nur an der Oberfläche – denn die konkreten Worte, die Handlungen sind nicht der Auslöser für den Streit. Diese fiesen Worte sind Auslöser für Verletzung, für schlechte Stimmung, für negative Gedanken – auch Trennungsgedanken manchmal. Aber eigentlich geht es nicht um die Worte, nicht um die Taten – es geht um etwas viel Tieferes:
Um das menschliche Verlangen nach Beziehung.
Ein tiefer Wunsch, ein tiefes Verlangen eines jeden Menschen ist es, in Beziehung zu sein. Sich auf jemanden zu beziehen. Autonom zu sein in Beziehung.
Wenn ich in der Beratung genauer frage, genauer hinsehe, tiefer arbeite, dann kommen wir meistens an den Punkt an dem ein Partner sagt, dass er sich von seinem Partner abgelehnt gefühlt hat. Dass er sich nicht gesehen oder nicht gehört, nicht wahrgenommen gefühlt hat.
Dieses Gefühl, für den Partner nicht wichtig zu sein, abgelehnt zu werden, nicht angenommen, nicht geliebt zu werden – das stellt sich in dir selbst ein. Das wird vielleicht oberflächlich gesehen ausgelöst durch irgendeinen Satz, den dein Partner gesagt hat, aber eigentlich nicht wirklich durch den Satz sondern durch deine Interpretation des Satzes.
Nehmen wir ein Beispiel: Du fragst deinen Partner ob er mit dir in diese Ausstellung gehen möchte, die du so gerne sehen möchtest. Und dein Partner antwortet: „Nein, die Ausstellung interessiert mich nicht.“ Dann ist das doch im ersten Schritt mal kein Auslöser für einen Streit. Wenn du jetzt aber interpretierst:
…und so weiter: Dann ist das der wahre Auslöser für den Streit.
Und hierzu möchte ich dir heute eine Theorie vorstellen von Richard Erskine, einem Psychotherapeut und Transaktionsanalytiker. Er hat 8 Beziehungsbedürfnisse erarbeitet, die in jeder Beziehung – nicht nur in der Paarbeziehung, aber darum wird es heute gehen – eine ganz entscheidende, basale Rolle spielen. Diese acht Bedürfnisse wollen erfüllt sein. Und wenn sie nicht erfüllt sind, kommt es oft zu diesem Gefühl der Ablehnung und dem daraus resultierenden Streit.
Deshalb möchte ich dir heute einladen, dich auf diese 8 Beziehungsbedürfnisse einzulassen. Ich werde sie dir erklären, ich hab mir auch Beispiele für dich überlegt, die dir helfen, diese acht Bedürfnisse besser im partnerschaftlichen Kontext zu verstehen. Und dir dann auch mal zu überlegen, wie diese acht Bedürfnisse in deiner Beziehung so erfüllt werden. Und welches dieser Bedürfnisse vielleicht öfter mal übergangen wird, was dann zu dem Gefühl der Ablehnung führt und schlussendlich zu Streit.
Und ich möchte jetzt direkt beginnen mit dem
1. Beziehungsbedürfnis: Sicherheit
Und hierbei geht es darum, sich körperlich und emotional in der Beziehung sicher aufgehoben zu fühlen und sich verletzlich zeigen können.
Wenn dieses Beziehungsbedürfnis erfüllt ist, dann weißt du ganz sicher:
Und es geht hier bei diesem Bedürfnis nach Sicherheit auch darum, ernst genommen zu werden. Nicht zu erleben, dass der Partner sagt: „Stell dich nicht so an; das ist doch jetzt nicht so schlimm.“ Das führt zu Unsicherheit.
Und dieses erste Beziehungsbedürfnis nach Sicherheit erklärt zum Beispiel auch, weshalb die Stimmung ganz oft mal kippt – vielleicht kennst du das auch – beim Scherzen, beim sich Necken. Weil in dem Moment, in dem es vielleicht ein Witz zu viel war, in dem sich ein Partner vielleicht bloß gestellt, beschämt fühlt, dieses Bedürfnis nach Sicherheit verletzt wurde – der Partner fühlt sich unsicher, fühlt sich abgelehnt, beginnt Vorwürfe zu machen und es kommt zu Streit.
Und das bedeutet jetzt nicht, dass ihr nie wieder Witze übereinander machen dürft, euch nie wieder ärgern dürft. Das bedeutet aber: Seid in Zukunft sensibel für dieses Bedürfnis nach Sicherheit und sagt nicht, wenn es mal wieder ein Satz zu viel war: „Stell dich nicht so an, das war doch nicht so schlimm.“ Sondern sagt besser: „Tut mir Leid, dass es jetzt zu viel war. Ich wollte dich nicht verunsichern. Alles ist gut, wir sind gut miteinander, du bist hier sicher.“
Und damit kommen wir zum
2. Beziehungsbedürfnis: Wertschätzung
Und da geht es vor allem um das Bedürfnis, in der Beziehung wertgeschätzt, bestätigt und bedeutsam zu sein. Sich mit seinen Gefühlen und Empfindungen, aber auch der Wahrnehmung der Realität verstanden, ernstgenommen und bedeutsam fühlen.
Und du merkst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sicher sagen kannst:
Und das ist ein wertschätzender Umgang. Das wird so oft falsch verstanden. Ein wertschätzender Umgang bedeutet nicht, den anderen mit Komplimenten zu überschütten, nur Honig ums Maul zu schmieren. Es bedeutet vielmehr: Den anderen anzunehmen wie er ist. Das ist echte Wertschätzung: Ich schätze deinen Wert. Ich schätze was du bist.
Vielleicht kennst du auch aus der anderen Perspektive die Situation: Jemand kommt zu dir und erzählt dir von seinen Problemen, davon was ihn belastet, wie es ihm geht und ist danach so gelöst und erleichtert und bedankt sich bei dir. Und du sagst: „Ich habe nichts gemacht. Ich habe einfach nur zugehört.“ Und das ist echte Wertschätzung. Ganz oft gehen wir direkt in den Lösungsprozess, suchen direkt einen Ausweg, machen direkt Vorschläge. Vielleicht kennst du es auch deiner Beziehung, dass das dann oft zu Streit führt. Dass dein Partner sagt: „Ich wollte jetzt gar keine Lösung von dir. Ich wollte einfach mal nur dass du mir zuhörst.“ Und er fühlt sich nicht gehört und nicht gesehen.
Und damit kommen wir zum
3. Beziehungsbedürfnis: Schutz und Akzeptanz
Und damit ist hier gemeint das Bedürfnis, angenommen zu sein von einer starken, verlässlichen, zugewandten, schützenden Person. Das Bedürfnis Schutz, Ermutigung und Orientierung zu erhalten.
Und dieses Bedürfnis ist dann erfüllt, wenn du weißt:
Und ganz wichtig: Es geht nicht um Hilflosigkeit. Ich kann den Schutz einer anderen Person nutzen, weil er etwas besser kann als ich. Es geht darum zu sagen: Wir ergänzen uns. Du bist für mich bedeutsam.
Während es beim ersten Beziehungsbedürfnis wirklich um den Schutz vor Verletzung geht, geht es hier im dritten Beziehungsbedürfnis um Wachstum und Weiterentwicklung – darum, eine Ermutigung, eine Orientierung zu bekommen. Das Wissen „an mich wird geglaubt“.
Und das
4. Beziehungsbedürfnis: Bestätigung persönlicher Erfahrungen
Und hier bei geht es darum zu erleben, dass eigene Erfahrungen von anderen geteilt oder nachvollzogen werden. Dass dein Partner deine Erfahrungen teilt beziehungsweise dass er deine spezifischen Erfahrungen nachvollziehen und damit bestätigen kann.
Und das erlebst du, wenn du sicher sagen kannst:
Und dieses Gefühl hat so stark mit der Identifikation miteinander zu tun. Es wirkt so stark auf die Beziehung weil es diese Getrenntheit überwindet und als Verbindung wirkt.
Das
5. Beziehungsbedürfnis: Einzigartigkeit
beschreibt das Bedürfnis, in seinem Einmalig-Sein und dessen Ausdruck wahrgenommen und respektiert zu werden. Es geht darum, die persönliche Einmaligkeit bestätigt zu erhalten.
Du erkennst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sicher weißt:
Und es geht hier nicht darum, sich als Übermenschen, als fehlerfrei darzustellen. Es geht hier darum, auch anzuerkennen, was der andere erlebt hat und wie er damit umgegangen ist.
Wenn dein Partner dir erzählt, dass er etwas geschafft hat, das er etwas erlebt hat, dann befriedige dieses Bedürfnis indem du ihm den Raum gibst, darüber zu sprechen. Indem du anerkennst, was er geleistet hat. Und nicht gleich beginnst über dich zu sprechen und darüber was für dich wichtig ist und was du geleistet hast. Sondern den Raum zu geben für die Persönlichkeit des anderen, für die Einzigartigkeit, für seine Meinung, für seine Sichtweise. Den Lösungsweg des anderen anzuerkennen und nicht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen mit den eigenen Ideen und dem eigenen Lösungsweg.
Ganz oft zeigt sich die Verletzung dieses Bedürfnisses im Streit auch dadurch, dass man seinen Partner nicht aussprechen lässt. Ihm keinen Raum gibt. Achte da ich Zukunft mal drauf wie das in deiner Beziehung ist.
Und damit kommen wir zum
6. Beziehungsbedürfnis: Einflussnahme
Und hierbei geht es um das Bedürfnis, auf den anderen Einfluss zu haben.
Und es ist mir ganz wichtig hier ganz deutlich zu sagen: Es geht nicht um Manipulation, sondern darum zu erkennen: Der andere nimmt mich wahr. Ich habe einen Einfluss. Ich löse etwas beim anderen aus! Ich existiere für den anderen.
Und du merkst, dass dieses Bedürfnis der Einflussnahme erfüllt ist, wenn du weißt:
Und dieses Bedürfnis ist oft verletzt, wenn du Tipps gibst und Ratschläge und dein Partner nichts davon annimmt. Wenn dein Partner auf ein Ziel hinarbeitet und dich außen vor lässt.
Zwei Bedürfnisse bleiben uns noch
7. Beziehungsbedürfnis: Aktiviert werden
Dahinter steckt das Bedürfnis, dass auch der andere die Initiative ergreift. Zu erleben, dass der Partner auf dich zukommt, von sich aus aktiv wird und Anregungen vermittelt.
Und das merkst du daran, wenn du sagen kannst:
Und wenn du jetzt bemerkst, dass das bei euch ein Thema ist. Dass immer nur du die Initiative ergreifst, Vorschläge für eure Beziehung machst, Kompromisse eingehst, dich auf deinen Partner zu bewegst, dann ist es im 1. Schritt wichtig zu überprüfen:
Und dann im 2. Schritt zu überlegen:
Und dann lohnt es sich auch das Gespräch mal anhand dieser Fragen zu führt und nicht nur durch Vorwürfe.
Und damit sind wir beim letzten, beim
8. Beziehungsbedürfnis: Liebe ausdrücken
Dem Anderen Liebe zeigen durch Fürsorge, Dankbarkeit, Wertschätzung, Handlungen.
Und du bemerkst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sagen kannst:
Es geht nicht nur um Liebe sondern eben auch um Zuneigung, Dankbarkeit, Wertschätzung. Dieses Bedürfnis kann auch erfüllt werden durch einen Blick, durch ein „Danke!“
Versuche doch mal in der nächsten Woche noch mehr Liebe zu schenken als bisher. Noch mehr Zuneigung zu äußern, Dankbarkeit zu zeigen. Und das wird was verändern. Das kann als Multiplikator funktionieren. Das kann deine Partnerschaft auf ein so viel liebevolleres Level befördern. Probier das aus!
Und jetzt kennst du die 8 Beziehungsbedürfnisse und du weißt, dass wenn diese Bedürfnisse unerfüllt bleiben, du dich abgelehnt fühlst. Und vielleicht aus dieser Not und aus diesem Gefühl der Ablehnung heraus einen Streit beginnst.
Gehe doch mal ins Gespräch mit deinem Partner über diese Bedürfnisse.
Überlegt mal für euch:
Schaut auch mal hinter die Kulissen:
Und wenn ihr merkt, dass ihr gerade beginnt, euch zu zanken, dann überlegt:
Und ich weiß, dass das unglaublich schwer ist das selbst zu erkennen, dass es viel Übung kostet. Und wenn du jetzt gemerkt hast, dass das ein Thema ist, was in deiner Beziehung eine echte Rolle spielt, dann komm gerne in meine Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ und tausche dich dort darüber aus oder lass dich auch gerne mal von mir in einer Beratungssitzung dabei unterstützen.
Ich wünsche dir jetzt einen wunderschönen Tag, ich hoffe du konntest hier was mitnehmen und kannst diese acht Beziehungsbedürfnisse zukünftig gut in deiner Beziehung anwenden und den ein oder anderen Streit so gar nicht erst aufkommen lassen.
Wenn dir die Folge gefallen hast, wenn du was mitnehmen konntest, wenn du denkst, dass dir dieser Podcast in deiner Partnerschaft weiter hilft, dann hinterlasse mir sehr gern eine Bewertung auf Itunes, ich freue mich immer, wenn ich dort die Bewertungen lesen kann wenn ich sehe, dass ich mit diesem Podcast jemanden in seiner Partnerschaft unterstützen konnte.
Ich freu mich, wenn du auch nächste Woche wieder dabei bist – hab eine gute Zeit bis dahin.
Lass es dir gut gehen,
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Deine Linda

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