Wie gefährlich ist die frühere Liebe?
Heute geht es um ein ganz heißes Thema: Um die Frage nach dem Umgang mit Ex-Partnern.
Wie sollen wir mit der Ex-Freundin, dem Ex-Mann, der alten Liebe unserer Partner umgehen und wie gefährlich können diese Beziehungen noch für uns werden?
Ich freue mich auf die Folge mit dir und wünsche dir ganz viel Spaß beim Hören!
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#132 | Kontakt mit Ex-Partnern
Wie gefährlich ist die frühere Liebe?
Hallo und herzlich Willkommen im Paartherapie Podcast - deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger - ich bin Autorin, Psychologin & Paartherapeutin und heute geht es um ein ganz heißes Thema: Um die Frage nach dem Umgang mit Ex-Partnern. Wie sollen wir mit der Ex-Freundin, dem Ex-Mann, der alten Liebe unserer Partner umgehen und wie gefährlich können diese Beziehungen noch für uns werden? Ich freue mich auf die Folge mit dir und wünsche dir ganz viel Spaß beim Hören!
Ich habe mal wieder nach Themenvorschlägen gefragt und ein Thema hat mich direkt angesprochen - die Frage:
„Mein Partner lässt seine Ex-Freundin nicht los und will Kontakt mit ihr - wie soll ich damit umgehen?“
Eine so spannende Frage, die sicher in einigen Beziehungen eine Rolle spielt.
Ich habe im Titel dieser Podcast-Folge eine etwas reißerische Frage gewählt:
„Wie gefährlich ist die frühere Liebe?“
Ich denke es ist direkt am Anfang einmal ganz wichtig zu sagen: Wir können das nicht verallgemeinern. Jede Situation ist anders. Es gibt vielfältige Gründe, Kontakt zum Ex-Partner oder zur Ex-Partnerin aufrecht zu erhalten: Der Wunsch nach Freundschaft und Verbindung, gemeinsame Erinnerungen, gemeinsame Kinder, romantisches Interesse oder Hoffnung, die immer noch da ist, der Wunsch nach Nähe zu einem sehr vertrauten Menschen und viele weitere.
Manche dieser Gründe stellen ein Risiko für die aktuelle Beziehung dar, andere nicht.
Du wirst heute in dieser Folge deshalb keine abschließende Antwort darauf bekommen, wie du genau damit umgehen sollst, denn die gibt es so einfach nicht.
Ich möchte dir aber einige Impulse mitgeben, die dir helfen, deine Situation zu reflektieren und sie vielleicht etwas mehr einzuordnen.
Wir können nicht in die Köpfe anderer Menschen sehen - wir kennen weder die Gedanken des Partners oder der Partnerin noch die der Verflossenen. Alles, was wir über unsere Beobachtungen hinaus als Tatsachen annehmen, ist reine Interpretation.
Trotzdem - und hier direkt der erste Impuls - dein Bauchgefühl steht über allem.
Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, nimm es ernst. Das heißt nicht - und das ist wirklich wichtig - dass dein Gefühl richtig ist. Vielleicht hast du in früheren Beziehungen einen schlimmen Vertrauensbruch erlebt oder bist sogar in deiner aktuellen Beziehung bereits belogen worden. Vielleicht gab es einen Betrug. Vielleicht ist dein Bauchgefühl aktuell besonders laut, weil es ganz einfach die Funktion hat, dich vor schlechten Erfahrungen zu schützen.
Ich lade dich nicht ein, auf dein Bauchgefühl zu hören, weil ich denke, dass dein Bauchgefühl immer richtig ist. Sondern weil auf das eigene Bauchgefühl zu hören, bedeutet, mit dir selbst in Kontakt zu sein und zu bleiben und deine eigenen Grenzen zu wahren und nicht zu übergehen.
Wenn jetzt also dein Bauchgefühl anspringt und du dir denkst: Der Kontakt zwischen den beiden ist irgendwie seltsam, dann überprüfe erstmal, wie viel davon mit diesen beiden Menschen und dem Kontakt zwischen ihnen zu tun hat und wie viel mit dir und deiner eigenen Geschichte.
Ich sage nicht, dass du dir das alles nur einbildest - auf keinen Fall. Wenn ich von „überprüfen“ oder „beobachten“ spreche meine ich genau das: Überprüfe oder beobachte ganz neutral. Vielleicht kommst du zu dem Schluss, dass du besonders aufmerksam bist aus der Angst heraus, verletzt zu werden. Vielleicht kommst du aber auch zu dem Schluss, dass es doch einige Ungereimtheiten gibt - gelöschte Nachrichten, verheimlichte Treffen oder Telefonate, Ausreden.
Versuche einfach einmal einen Blick von außen darauf zu richten und die Situation so neutral wie möglich einzuordnen.
Wenn du feststellst, dass es noch ungelöste Themen in dir gibt - alte Verletzungen, die noch nicht geheilt sind - dann darfst du da nochmal genauer hinsehen. Mit deinem Partner zusammen aber auch alleine. Vielleicht auch mit Unterstützung, so gelingt es auch oft besser.
Möglicherweise besteht die Situation in deiner Beziehung aber auch nicht erst seit gestern. Vielleicht hat sich das schon richtig hochgeschaukelt und das Thema „Ex“ ist schon ein rotes Tuch in der Beziehung. Ich möchte dir einmal einen Kreislauf deutlich machen, der immer wieder in Beziehungen entsteht - die selbsterfüllende Prophezeiung.
Nehmen wir an, es gibt den oder die Ex-PartnerIn schon seit Beginn eurer Beziehung irgendwie im Leben des Partners, sei es im gemeinsamen Freundeskreis oder im Arbeitskontext oder in irgendeiner Form des Kontakts. Vielleicht war dir dieses Verhältnis von Anfang an ein Dorn im Auge, vielleicht hat es sich auch erst entwickelt weil du festgestellt hast, wie innig die beiden miteinander sind. Vielleicht hast du auch selbst Unsicherheiten und fühlst dich dann in Anbetracht dieser Ex-PartnerIn noch unsicherer. Da ist ganz vieles denkbar.
In jedem Fall kommt irgendwann bei dir der Gedanke auf „Diese Person ist eine Gefahr.“ oder so ähnlich. „Er oder sie wird einen Keil zwischen uns treiben.“ Ein Gedanke dieser Art.
Aus der Angst heraus, dass diese Befürchtung wahr wird, wirst du nun vielleicht versuchen, das Verhältnis der beiden zu beeinflussen. Vielleicht stellst du kritische Fragen. Vielleicht versuchst du auch aktiv, Treffen zu verhindern oder dabei zu sein. Vielleicht wird deine Angst an einem Punkt so groß, dass du einforderst, den Kontakt einzustellen oder sogar eine Drohung aussprichst.
Und vielleicht fühlt sich dein Partner oder deine Partnerin genau davon eingeschränkt. Vielleicht wird er wütend, weil du dich einmischst und ihm oder ihr Vorschriften machen möchtest. Möglicherweise schließt er daraus, dass ihm kein Vertrauen entgegen gebracht wird und reagiert trotzig: Möchte den Kontakt beispielsweise auf Biegen und Brechen aufrecht erhalten.
Und - vielleicht merkst du es schon - an diesem Punkt wird deine Ausgangshypothese bestätigt: Die Person ist eine Gefahr - jetzt streiten wir wegen ihr!
Sie treibt einen Keil zwischen uns - jetzt haben wir uns entfernt und sind im Konflikt.
Genauso funktioniert die selbsterfüllende Prophezeiung. Um zu verhindern, dass eine Angst wirklich eintritt, zeigen wir unbewusst sein Verhalten, dass dann schlussendlich dazu führt, dass genau die Angst, die wir zu vermeiden versuchen, eintritt.
Und vielleicht kennst du sowas auch aus deiner Partnerschaft und aus der Situation mit der oder dem Ex-Partner!
Bevor du jetzt aber das Gefühl bekommst, gar nichts richtig machen zu können - das stimmt so nämlich auch nicht - wenden wir uns jetzt einmal ein paar Punkten zu, die du in jedem Fall tun kannst:
Ich habe es vorhin schon erwähnt: Häufig liegen unsere Ängste und Unsicherheiten in uns selbst begründet - andere Personen sind nur eine Projektionsfläche. Überprüfe also einmal für dich:
Wie gut geht es dir gerade mit dir selbst?
Wie sehr magst du dich?
Möchtest du etwas an dir verändern?
Bist du die Partnerin oder der Partner, der du gerade sein möchtest?
Wenn wir zufrieden mit uns selbst sind, stellen andere Menschen keine so große Gefahr dar, weil wir nicht so häufig und stark ins Vergleichen kommen.
Ich sage trotzdem nochmal deutlich: Du musst nicht an jedem Tag und in jeder Minute die beste Version deiner Selbst sein - keiner muss das und keiner kann das leisten! Es geht hier auch nicht um dein Aussehen, dein Gewicht oder ob du dich in den letzten Jahren optisch verändert hast. Es geht hier vielmehr um einen gesunden Selbstwert. Um das Wissen: „Ich bin gut, so wie ich bin.“
Denn wenn du diese Überzeugung in dir trägst, kann niemand so schnell Unsicherheiten in dir auslösen - egal, wie nah er deinem Partner oder deiner Partnerin jemals stand oder aktuell steht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das schon einige Male getan hast, wenn dieses Thema in deiner Beziehung eine Rolle spielt. Und wahrscheinlich waren die Gespräche nicht sonderlich erfolgreich sonst hätte sich das Thema womöglich schon erledigt und ihr hättet einen gemeinsamen Weg gefunden. Deshalb möchte ich dich einladen, das Gespräch vielleicht ein mal ein wenig anders anzugehen.
Stelle dir doch einmal die Fragen:
Was macht dieser Kontakt mit mir?
Was löst die Situation in mir aus?
Was macht diese Situation mit uns als Partnern - mit unserer Beziehung?
Was wünsche ich mir in der Beziehung?
Wie soll es zwischen uns sein?
Und versuche, die Situation wieder auf euch beide zu ziehen, weg von anderen Menschen im Außen, die du nicht beeinflussen kannst.
Wenn es euch aktuell nicht mehr gelingt, ein konstruktives Gespräch über dieses Thema zu führen, sucht euch Unterstützung. Manchmal hilft es einfach, eine dritte Person im Gespräch dabei zu haben und das Gespräch ein wenig moderieren zu lassen.
Und daran schließt sich direkt der dritte Punkt:
Fokussiere dich auf das, was euch ausmacht!
Vielleicht ist die Belastung, die durch die Situation entstanden ist, mittlerweile so groß, dass es dir gar nicht mehr gelingt zu sehen, was ihr beide eigentlich habt. Und doch ist tatsächlich eure Beziehung - das, was ihr euch miteinander erschaffen habt - das größte Schutzschild, das ihr um euch bauen könnt: Wenn ihr das, was ihr beide miteinander erschaffen habt, so sehr liebt, dass ihr in keinem Fall darauf verzichten wollt, kann euch niemand im Außen etwas anhaben. Wenn ihr gut miteinander seid, eine gute Zeit habt, voller Liebe füreinander seid und genießt, was ihr aneinander habt, wird keiner von euch diese wohlig warme und sichere Höhle verlassen wollen.
Also gib deine Energie da hinein: In die Beziehung.
Baut euch eine eigene Welt auf. Macht euch bewusst, was euch einzigartig macht. Was die Aspekte eurer Beziehung sind, die nur zwischen euch beiden bestehen und die ihr beide genießt und über alles liebt. Pflegt eure Beziehung und all die kleinen Einzelheiten, die sie unvergleichbar einzigartig machen.
Gestalte die Beziehung aktiv!
Vielleicht stellst du auch fest, dass eure Beziehung noch garnicht so gefestigt ist. Dass es noch wenig gibt, was euch beide miteinander ausmacht. Oder dass ihr vieles davon über die Zeit verloren habt. Dann fokussiert euch wieder darauf und gestaltet eure Beziehung wieder aktiv:
Wie wollt ihr die Zeit miteinander verbringen?
Wie wollt ihr miteinander umgehen?
Mit welcher Haltung wollt ihr euch begegnen?
Es gibt hier im Podcast schon so viele Folgen, die euch genau dabei begleiten. Vielleicht ist das auch die Arbeit mit dem Buch „Paartherapie für zu Hause“ in dieser Situation genau das Richtige für euch, denn in diesem Buch nehme ich euch an die Hand und wir arbeiten gemeinsam eure Partnerschaft Schritt für Schritt durch. Wir erarbeiten gemeinsam, was euch ausmacht. Wie ihr eure Beziehung gestalten wollt und ihr erhaltet für jeden einzelnen Beziehungsbereich tolle Impulse, Ideen und Tipps von mir. Den Link zum Buch findest du in den Shownotes. Ich arbeite selbst immer wieder mit meinem Partner in diesem Buch, weil es uns einfach hilft, uns die Zeit füreinander zu nehmen und immer mehr zu verstehen, was uns als Paar einzigartig macht - was uns ausmacht! Und ganz sicher gibt es auch in deiner Beziehung Dinge, die euch als Paar einzigartig machen und euch Sicherheit geben können. Und wenn dein Partner nicht mitmachen möchte, dann arbeite all das doch einmal alleine für dich heraus, denn schlussendlich geht es vor allem um eines: Dass du Sicherheit erhältst und dich endlich wieder in die Beziehung entspannen und dich sicher fühlen kannst.
Und dann kommen wir zum 5. und wichtigsten Schritt:
Denn auch wenn ich in dieser Podcast-Folge über Unsicherheiten gesprochen habe, über Selbstwert und darüber, dass ihr miteinander arbeiten solltet, um euch sicherer zu fühlen, ist ein Punkt ganz wichtig: Beziehungen sind nur dann gut, wenn sie dir gut tun. Und es gibt leider auch immer wieder Partnerschaften, in denen sich ein Partner oder auch beide, eben nicht korrekt verhalten. In denen Grenzen übertreten werden, gegenseitige Gefühle verletzt werden und PartnereInnen Vertrauensbrüche erleben. Und das passiert genau dann, wenn Grenzen überschritten werden.
Bevor du jetzt von deinem Partner verlangst, jeglichen Kontakt zum Ex-Partner oder zur Ex-Partnerin abzubrechen, überprüfe einmal für dich die anderen Schritte und überlege, ob es wirklich der Kontakt ist, der dich stört oder ob es ein anderes Thema ist. Aber wenn du feststellst, dass die Beziehung der beiden für dich nicht tragbar ist und du so keine Partnerschaft führen willst, dann ziehe deine Grenze und wahre sie. Denn auch was Grenzen angeht gibt es kein Richtig oder Falsch: Jeder Partner braucht etwas anderes und wir können nicht von uns auf andere schließen - wir müssen in der Partnerschaft immer wieder verhandeln und Kompromissen schließen um den Weg zu finden, der für beide passt.
Fakt - und das ist der letzte Punkte für heute - ist aber auch, dass wir den Partner nicht zwingen können, Kontakt zum Ex-Partner oder zur Ex-Partnerin abzubrechen und das ist auch gut so - jeder Mensch hat das Recht, sein Leben zu gestalten, wie er das möchte.
Wir müssen unsere Partner als Gesamtpakete sehen und - wenn möglich - akzeptieren: Sich zu denken „Er wäre perfekt, wenn er nur nicht den Kontakt mit der Ex hätte.“ ist zu einfach, denn der Wunsch nach dieser Verbindung gehört genauso zu ihm wie all die Dinge, die du für dich als positiv bewertest. Vielleicht magst du an deinem Partner ja, wie er sich um andere sorgt und wie zuverlässig er ist. Die andere Seite dieser Medaille ist vielleicht aber auch, dass er oder sie Verbindungen und Kontakte über viele Jahre pflegt und aufrecht erhält - auch nach dem Ende der Beziehung. Überlege also, ob es wirklich dieser spezifische Kontakt ist, der dich stört oder eher generell das Konzept, dass ein Ex-Partner oder eine Ex-Partnerin noch so präsent ist.
Ich kann diese Entscheidung nicht für dich treffen - jede Situation ist individuell - aber ich hoffe, dir heute ein paar Gedankenanstöße gegeben zu haben. Wenn du dich in dieser Situation befindest und alleine nicht weiter kommst, lasse dich bitte unterstützen.
Danke, dass du in der heutigen Podcast-Folge wieder mit dabei warst.
Ich hoffe du kannst die Impulse mit in deine Beziehung nehmen und für dich nutzen und ich hoffe sehr, dass du auch aus dieser Folge etwas für dich mitnehmen konntest. Ich wünsche dir, dass gute Gespräche über alle Themen, die dich belasten, in deiner Partnerschaft möglich werden und es euch gelingt, gute Wege in diesen Themen zu finden.
Wenn du magst, Connecte dich gerne auf Instagram mit mir - du findest mich dort als @linda.Mitterweger der schreibe mir eine E-Mail und erzähle mir, wie dir die Podcast-Folge gefallen hat.
Mach‘s gut, lass es dir gut gehen & bis bald - deine Linda