Wie es dir gelingt, auch in der Partnerschaft all das zu tun, was dich ausmacht
Heute - nach einer etwas verlängerten Sommerpause - geht es hier im Podcast wieder los und ich freue mich unendlich darauf.
Heute wird es darum gehen, auch in der Partnerschaft ganz du selbst zu bleiben, denn viele Menschen machen die Erfahrung, dass es schwer fällt, sich für sich selbst stark zu machen und dass man viel leichter als gedacht, das in der Beziehung verliert, was einen ausmacht - sich selbst.
Vielleicht kennst du das, dann werden die vier Schritte, die ich heute mit dir teile, dir auf jeden Fall weiterhelfen.
Falls das aktuell nicht dein Thema ist, kann es nicht schaden, diese Folge hier vorbeugend zu hören.
In jedem Fall wünsche ich dir ganz viel Spaß!
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Hier kannst du die komplette Episode nachlesen:
Paartherapie Podcast Episode
4 Schritte um ganz du selbst zu bleiben in der Beziehung
Wie es dir gelingt, auch in der Partnerschaft all das zu tun, was dich ausmacht
Hallo und herzlich Willkommen endlich mal wieder im Paartherapie Podcast - deinem Podcast für glückliche und erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger - ich bin Autorin, Psychologin und Paartherapeutin und heute - nach einer etwas verlängerten Sommerpause - geht es hier im Podcast wieder los und ich freue mich unendlich darauf. Heute wird es darum gehen, auch in der Partnerschaft ganz du selbst zu bleiben, denn viele Menschen machen die Erfahrung, dass es schwer fällt, sich für sich selbst stark zu machen und dass man viel leichter als gedacht, das in der Beziehung verliert, was einen ausmacht - sich selbst. Vielleicht kennst du das, dann werden die vier Schritte, die ich heute mit dir teile, dir auf jeden Fall weiterhelfen. Falls das aktuell nicht dein Thema ist, kann es nicht schaden, diese Folge hier vorbeugend zu hören. In jedem Fall wünsche ich dir ganz viel Spaß!
Vielleicht hast du aktuell das Gefühl, dich in der Beziehung ein bisschen verloren zu haben. Vielleicht bist du auch Mama oder Papa geworden und die Familiengründung hat dein Leben so richtig auf den Kopf gestellt. Vielleicht hast du seitdem nicht mehr so wirklich zu dir zurück gefunden und es fällt dir mehr und mehr auf, dass du dich selbst vermisst.
Ich habe im Vorfeld zu dieser Podcast-Folge auf meinem Instagram Kanal eine kleine Umfrage gestartet - du findest mich dort als @linda.mitterweger, schau gerne vorbei, wenn du auch zwischen den Podcast-Folgen Lust auf Input, Impulse und Tipps hast! - und die große Mehrheit der UserInnen hat dort angegeben, sich ein bisschen in der Beziehung verloren zu haben. Die große Mehrheit hat angegeben, dass sie schon noch ein bisschen mehr sie selbst sein könnten. Dass ein paar Facetten, die sie eigentlich ausmachen, in der Beziehung auf der Strecke geblieben sind.
Und ich kenne das selbst so gut! Ich glaube tatsächlich, dass das auch in einem gewissen Maß ein natürlicher Prozess ist. Vielleicht hast du schon mal meine Podcast-Folge zum Thema „Phasen der Beziehung“ gehört - das war eine der ersten Folgen. In dieser Folge habe ich einen Kreislauf beschrieben, der in fast jeder Beziehung immer und immer wieder stattfindet. Grob gesagt laufen Beziehungen so ab: Wir lernen uns kennen, verlieben und an irgendeinem Punkt und wollen so richtig verschmelzen. Kein Blatt passt mehr zwischen die Partner. Wir kriegen nicht genug voneinander, wollen jeden Moment genießen, geben ein Stückweit unsere Ich-Identität - das was uns als eigenständige Person ausmacht - auf, um die Beziehung voll und ganz zu leben und auszukosten. Und das geht auch eine Weile gut. Bis wir irgendwann merken: „Moment, ich bin doch noch mehr.“ Bis uns auffällt, dass wir Teile unseres Lebens vernachlässigt haben: Freunde, Hobbies, den Job, eigene Wünsche und Träume, die Familie,… Vielleicht kennst du einen solchen Prozess aus deiner eigenen Beziehung. Was dann, im nächsten Schritt einsetzt, ist eine Phase, in der wir uns ganz stark als Individuum begreifen. Wir grenzen uns ab von der anderen Person und beginnen wieder verstärkt unser eigenes Ding zu machen. Das ist meist die Phase, in der man sich wieder im Fitnessstudio anmeldet, Freundschaften intensiver pflegt, mal alleine in den Urlaub fährt oder ein neues Hobby, eine neue Ausbildung beginnt. Und in vielen Beziehungen löst diese Phase eine Krise aus, weil es im ersten Moment so wirkt, als würden wir uns gegen die Beziehung entscheiden. Eigentlich ist es ein bisschen anders: Wir entscheiden uns für uns selbst. Und diese Phase ist wichtig. Sie bedeutet nicht, dass irgendetwas mit der Beziehung nicht stimmt. Sie ist ein natürlicher, ein gesunder Bestandteil der Beziehung. Aber man muss das eben wissen, um es richtig einordnen zu können. Und dann kommt die nächste Phase, die Phase der Integration, in der wir versuchen unsere verschiedenen Bedürfnisse in Einklang zu bringen: Wir selbst zu sein und trotzdem gut in Verbindung und in Beziehung zu sein. Und was wir in dieser Phase häufig tun ist, uns etwas Gemeinsames zu suchen. Ein Projekt beispielsweise. Das kann die Familiengründung sein, das kann ein Hausbau oder -kauf sein, eine gemeinsame Reise, ein Business gründen als Paar, sich gemeinsam engagieren, ein gemeinsames Hobby beginnen. Und dann geben wir uns eine Weile lang dem hin. Und das tut gut, macht Spaß, lässt uns uns als Einheit begreifen. Bis zu dem Punkt - vielleicht ahnst du es schon - an dem uns mal wieder auffällt: „Oh wow, wer bin ich geworden? Und was ist aus dem Rest von mir geworden? Ich bin doch noch mehr als diese Beziehung, als dieses Projekt.“ Und der Kreislauf beginnt von vorne. Wir durchlaufen diesen Kreislauf so häufig in unserer Beziehung. Das ist ganz normal. Alles verläuft in Wellen. Auch die Nähe zum Partner oder der Partnerin. Und die Nähe zu uns selbst. Vielleicht hilft dir die Kenntnis über dieses Modell jetzt schon, Prozesse in deiner Beziehung besser einordnen zu können. Natürlich kannst du aber trotzdem auch noch mehr tun, um zu verhindern, dass die einzelnen Phasen in deiner Partnerschaft dir so existenziell erscheinen. Denn das ist, was viele Menschen mir berichten: Sie werden so sehr von der Beziehung eingenommen - selbst gewählt natürlich aber oft ohne eine bewusste Entscheidung zu treffen, es kann sich anfühlen wie ein Sog, in den man da gerät, der einen alles andere außen herum vergessen lässt. Viele Menschen haben dann das Gefühl, da gar nicht mehr raus zu kommen. Sie haben das Gefühl, dass nur noch eine Trennung sie wieder zu sich selbst bringen kann. Das ganze Beziehungssystem verlassen. Und ich verstehe, dass es sich genau so anfühlt. Tatsächlich liegt die eigentliche Aufgabe allerdings darin, sich selbst in der Beziehung wieder zu finden. Sich den Raum, den es braucht, man selbst zu sein, wieder einzufordern. Ihn sich wieder zu nehmen. Sich selbst wieder so wichtig zu nehmen. Und das kann sich anfangs sehr herausfordernd anfühlen. Es kann zu Reibungen führen. Aber es ist ein natürlicher Prozess in jeder Beziehung. Und ich kann dir versprechen - das erlebe ich so oft - wenn du es in dieser Beziehung nicht tust, wenn du dich stattdessen für die Trennung entscheidest - bleibt dir die Aufgabe in der nächsten Beziehung erhalten. Denn es wird nicht einfacher. Sich Raum für sich zu nehmen, sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen ist immer in gewisser Weises herausfordernd. Kostet immer Energie. Erfordert immer Mut. Und ist oft unbequem. Aber am Ende steht meist auch ein gewisses Maß an Erfüllung und das ist es allemal wert.
In meiner Umfrage habe ich auch abgefragt, was die UserInnen aktuell noch davon abhält, ihre Wünsche umzusetzen. Ihre Wünsche danach, wieder ganz sie selbst zu sein. Und die häufigste Antwort - mit Abstand - lautete: Es fehlt das Wissen, wie. Das Wissen, wie wir in der Partnerschaft wieder wir selbst sein können. Das Wissen, wie wir die Dinge tun können, die uns gut tun. Wie wir die Prioritäten verändern können. Uns den Raum wirklich nehmen können.
Und vielleicht klingt das jetzt bei dir an und auch du hast den Wunsch, wieder mehr du selbst zu sein und wieder besser bei dir anzukommen auch in der Partnerschaft.
Dann gibt es heute von mir das Wissen, wie.
Also lehne dich zurück und höre genau zu oder - wenn du magst - mach dir ein paar Notizen. Es wird auch immer wieder ein paar Reflektionsfragen für dich geben. Und ich kenne das selbst von mir, wenn ich Podcasts höre, dass ich mir oft nicht so richtig die Zeit nehme, diese Reflektionsfragen auch zu beantworten. Ich denke dann oft - ja, mach ich schnell im Kopf. Oder ich höre nur auf den allerersten Impuls und mache mir keine weiteren Gedanken dazu. Und du kannst diese Podcast-Folge natürlich so hören, wie du das möchtest. Es gibt hier keine Regeln. Aber meine absolute Empfehlung - und die kommt von Herzen - lautet: Nimm dir wirklich Zeit. Halte den Podcast an nach einer Reflektionsfrage und beantworte sie schriftlich. In einem Journal. In der Notizfunktion deines Smartphones. Auf einer Servierte, wenn du gerade in einem Café sitzt. Das ist eigentlich ganz egal. Aber es hat einen Effekt, unsere Gedanken zu Ende zu denken - und das tun wir häufiger, wenn wir sie verschriftlichen - und vom Podcast-Hören hat sich noch nicht viel verändert. Erst wenn du es auf dich anwendest und wirklich zu Ende denkst und dann auch umsetzt, verändert sich etwas. Ich weiß, dass ich manchmal unbequem und anstrengend. Aber wenn kein Wunsch nach Veränderung da wäre, wärst du ja auch nicht hier und würdest diese Episode gerade nicht hören. Also mach dir selbst das Geschenk und arbeite dich da wirklich durch. Dann ist Veränderung gar nicht so schwer.
Lass uns also gemeinsam starten mit dem ersten Schritt.
Schritt 1: Bestandsaufnahme
Wie geht es dir denn gerade in der Beziehung?
Wie sehr fühlst du dich aktuell bei dir angekommen?
Du kannst dir das gerne mal auf einer Skala von 1 bis 10 verdeutlichen.
Eine 1 steht dafür, dass du dich vollkommen von dir selbst entfernt hast und gar nicht gut mit dir selbst in Verbindung bist. Eine 10 bedeutet, dass du absolut bei dir selbst angekommen bist, dich dir selbst sehr nah fühlst. Wo würdest du dich auf dieser Skala gerade einordnen?
Und wie geht es dir mit dieser Einordnung?
Nicht jeder Mensch hat in allen Bereichen den Wunsch und Anspruch, eine 10 zu erreichen. Vielleicht stellst du fest, dass du gerade bei einer sieben bist, diese sieben für dich aber total in Ordnung ist und du da gerade gar nichts verändern möchtest. Das ist völlig fein.
Auf der Skala bei einer 10 zu sein, ganz tief mit dir selbst verbunden, kann unter Umständen bedeuten, dass du dafür auf anderen Ebenen Energie abziehen musst. Das kann in deiner Partnerschaft sein, im Job oder im Umgang mit deinen Kindern. Das kann sich für eine gewisse Zeit gut, richtig und wichtig anfühlen, zu anderen Zeiten aber auch nicht passen. Es gibt da wirklich gar kein Richtig oder Falsch. Nur du kannst das für dich einordnen und beantworten. Orientiere dich auch nicht an anderen Menschen - das wird dir nichts helfen. Unsere eigenen Entscheidungen zu treffen - beispielsweise dich selbst aktiv dafür zu entscheiden, dass eine sieben gerade genau das ist, was für dich passt - ist der allererste Schritt um gut mit dir in Verbindung zu sein. Es ist ganz egal, was deine Freundin, dein Kollege, dein Nachbar, dein bester Kumpel oder auch dein Partner oder deine Partnerin tut und sich für sein oder ihr Leben wünscht: You do You! Du kümmerst dich um dich selbst und orientierst dich an dir.
Jetzt haben wir die Bestandsaufnahme gemacht, wo du gerade stehst.
Kommen wir also zum zweiten Schritt.
Schritt 2: Dein Zielzustand
Du darfst gerne nochmal einen Blick auf die Skala werfen und dir überlegen, wo du aktuell gerne hinmöchtest. Vielleicht bist du völlig zufrieden damit, wo du auf der Skala stehst. Möglicherweise gehörst aber auch du zu den Menschen, die feststellen, dass sie sich ein wenig verloren haben und nicht mehr ganz bei sich selbst sind. Dann ist es möglicherweise an der Zeit, dich zu fragen, wohin du dich entwickeln möchtest. Wo möchtest du auf der Skala stehen? Wie intensiv möchtest du dich gerade dir selbst widmen? Wie sehr mit dir selbst in Verbindung sein? Wie sehr du selbst sein?
Vielleicht - ein kleiner Einwurf - wundert es dich, dass wir in einem Podcast, der sich um Partnerschaft und Paartherapie dreht, über dich und deine Verbindung zu dir selbst sprechen. Aber tatsächlich besteht eine Partnerschaft aus zwei - oder mehr - Menschen, die in Verbindung miteinander stehen und das nur können, weil sie gut in Verbindung mit sich selbst sind. Eine erfüllte und glückliche Partnerschaft besteht zwischen zwei erfüllten und glücklichen Menschen. Wenn wir beim anderen etwas suchen, weil uns in der Beziehung zu uns selbst etwas fehlt, werden wir über kurz oder lang enttäuscht werden. Die Beziehung zu uns selbst ist die Basis jeder Partnerschaft: Und wenn wir die Beziehung zu uns selbst pflegen und ihr Aufmerksamkeit schenken, stehen die Chancen gut, dass wir gute PartnerInnen sind, die auch in der Beziehung gut für sich Sorgen können, für ihre Wünsche und Bedürfnisse einstehen und so eine langfristig gesunde und glückliche Beziehung aufbauen.
Was ist also gerade für dich dran?
Wann hast du vielleicht aufgehört, du selbst zu sein?
An welcher Stelle hast du dich verloren?
Was vermisst du am meisten an dir selbst?
Was hat dich früher ausgemacht, das jetzt nicht mehr oder nicht mehr so stark vorhanden ist?
Lasse diese Fragen auf dich wirken. Beantworte sie intuitiv aber geh gerne auch tiefer rein.
Nimm dir gerne die ein oder andere Minute um diese Fragen wirklich sacken zu lassen. Nimm dir gerne Zeit für eine schriftliche Beantwortung. Lass gerne den Stift fließen und schau einfach mal, was sich zeigt.
Ich erzähle dir solange ein bisschen von mir.
Ich kenne das Gefühl, mich in einer Beziehung zu verlieren, sehr gut. Es passiert mir immer wieder. In meinen früheren Beziehungen schon aber auch jetzt immer noch. Ich akzeptiere das mittlerweile. Ich nehme es an als den natürlichen Kreislauf einer Beziehung. Und genau diese Akzeptanz hilft mir, viel schneller zu erkennen, wenn es wieder einmal passiert ist und direkt zu wissen, wie ich da wieder raus komme.
Sich in der Beziehung zu verlieren ist gewissermaßen bequem. Man gibt sich einfach hin. Fließt einfach mit. Sagt einfach „Ja“ zu allem, muss nicht selbst nachdenken und keine eigenen Entscheidungen treffen. Ein Tag geht in den anderen über, Routinen nehmen zu und es fühlt sich nichtmal schlecht an. Im Gegenteil. In gewisser Weise fühlt es sich ruhig und geborgen an. So geht es mir häufig. Und dann kommt der Moment, in dem irgendetwas im Außen eine Seite von mir weckt, die ich schon lange nicht mehr ausgelebt habe. Das kann ein schöner Abend mit Freunden sein. Ein Buch, das ich lese. Ein altes Foto, das ich sehe. Ein Geräusch, ein Geruch. Ein Lied, das ich zufällig höre und das mich an eine andere Zeit erinnert.
Wenn du diesen Podcast schon länger hörst, weißt du vielleicht ein klein wenig über mich und meine Beziehung. Mein Partner und ich reisen seit bald drei Jahren um die Welt. Wir sind meist ein bis drei Monate in einem Land, mieten uns monatsweise Häuser, arbeiten von dort aus und entdecken gleichzeitig fremde Kulturen und Welten. Die meiste Zeit des Jahres verbringen wir zu zweit. Und wenn ich sage „zu zweit“ meine ich 24/7. Wir verschmelzen. Wir haben dann keine Freunde oder Familie im nahen Umkreis. Wir lernen natürlich immer wieder Menschen kennen aber die sind meist nur kurz Gäste in unserem Leben, da sich jeder auf seiner ganz eigenen Reise befindet und die Wege sich nur sehr kurz kreuzen. Mein Partner ist mein Fels in der Brandung. Das, was immer bleibt. Meine größte Sicherheit. Mein größter Pfeiler. Oft das einzig Bekannte in einer ganz fremden Welt. Und genau das bin ich auch für ihn. Für uns ist es ein riesiges Privileg. So viel gemeinsame Zeit. Diese Reise. Dieses Leben, das wir uns genau so gestaltet haben, wie wir uns das gewünscht und erträumt haben. Aber immer wieder kommen auch diese Phasen, in denen wir beide feststellen - und das passiert selten zur gleichen Zeit - dass wir wieder mehr von uns selbst brauchen. Wieder mehr Individualität. Dass wir die Beziehung lieben und schätzen aber uns wieder stärker auf die Beziehung zu uns selbst fokussieren wollen. Dass es uns zu eng geworden ist. Anfangs - als wir das die ersten Male bemerkt und darüber gesprochen haben - hat es sehr lange gedauert, Vereinbarungen und Kompromisse zu finden. Es war sehr schmerzhaft. Wir haben uns oft abgestoßen und abgelehnt gefühlt. Mittlerweile kennen wir die Prozesse. Wir wissen, dass es nichts mit uns persönlich zu tun hat. Dass es keine Entscheidung gegen die Beziehung sondern für uns selbst ist. Dass es die Beziehung nicht schwächer, sondern im Gegenteil stärker macht, wenn wir wieder zu uns finden. Dass die Freude aufeinander, wenn wir uns ein paar Wochen oder Monate nur uns selbst gewidmet haben, unbändig ist. Heute ist so ein Tag. Ich sitze gerade auf La Gomera und nehme diese Podcast Folge für dich auf und das Thema könnte nicht passender sein. Ich habe fast den gesamten Sommer ohne meinen Partner verbracht. Zuerst hatte er das Gefühl, sich Zeit für sich nehmen zu wollen und ist nach Peru gereist für fast zwei Monate. Das war anfangs schwer für mich, weil ich mich nach gemeinsamer Zeit gefühlt habe und gerade überhaupt nicht das Bedürfnis nach Abstand und Zeit für mich selbst hatte. Tatsächlich hat es mir dann aber so richtig gut getan und ich habe nach ein paar Tagen alleine begonnen, mich richtig gut und in Verbindung mit mir selbst zu fühlen. Und als wir uns wieder gesehen haben, habe ich festgestellt, dass ich noch mehr Zeit für mich brauche. Also bin ich alleine weiter gereist. Und heute kommt mein Partner nach. Ich hole ihn später am Fährhafen ab und dann stehen wieder einige gemeinsame Monate an. Und ich freue mich riesig. Seit Tagen merke ich, wie die Vorfreude in mir wächst und ich so Lust auf die gemeinsame Zeit habe. Eine ganz neue Qualität in der Partnerschaft. Trotzdem habe ich diesmal dazu gelernt und weiß jetzt, dass es nicht gut für mich ist, mich voll und ganz in die Beziehung zu stürzen ohne mir Räume für mich selbst einzuplanen. Ich habe mir also schon wieder einige Wochen im Kalender geblockt: Wochen, in denen ich alleine verreisen werde und wir uns danach wieder treffen. Und so sehr ich mich auf die gemeinsame Zeit jetzt freue, so sehr freue ich mich auch auf die Abenteuer, die mich alleine erwarten. Gerade fühlt es sich an als hätte ich einen guten Mittelweg gefunden aber die Zeit wird es schlussendlich zeigen.
Nicht jeder Mensch muss oder möchte alleine reisen. Nicht jeder Mensch benötigt ganze Wochen oder Monate für sich. Mit sich selbst gut in Verbindung zu kommen bedeutet nicht zwangsläufig, Zeit ohne den Partner zu verbringen. Meine Situation soll dir eine mögliche Perspektive aufzeigen. Aufzeigen, was beispielsweise denkbar oder möglich ist. Mein Wunsch ist trotzdem, dass du dein ganz eigenes Bild davon entwickelst, wie du mit dir selbst in Verbindung kommen kannst und möchtest.
Denke doch einmal darüber nach, was dich in früheren Phasen deines Lebens ausgemacht hat.
Welche Hobbies hattest du früher?
Wie hast du deine Zeit verbracht?
Was davon hat dir gut getan?
Welchen Aktivitäten und Menschen möchtest du wieder verstärkt Aufmerksamkeit widmen?
Du kannst - wenn du gerade nicht Auto fährst - gerne einmal deine Augen schließen.
Lege eine Hand auf deinen Bauch. Spüre wie dein Atem deinen Bauch mit Luft füllt und die Luft wieder entlässt. Wenn du magst, lege die andere Hand auf dein Herz. Vielleicht kannst du dein Herz schlagen fühlen. Spüre diese Verbindung mit dir selbst. Das bist du. Das ist dein Körper.
Was wünschst du dir gerade? Was würde dir gerade gut tun? Was brauchst du gerade?
Wer möchtest du sein? Wie möchtest du sein?
Was möchtest du tun?
Was möchtest du fühlen?
Was möchtest du erleben?
Spüre einfach noch in diese Verbindung zu dir selbst hinein.
Du kannst diese Verbindung jederzeit herstellen.
Dein Herz schlägt an jedem Tag für dich. Dein Atem zirkuliert den ganzen Tag lang durch deinen Körper. Diese Möglichkeit der Verbindung ist immer da.
Vielleicht hast du jetzt ein klareres Bild davon, wer du sein möchtest.
Wie du in Verbindung mit dir sein möchtest.
Was dir fehlt und was du dir wünschst.
Wenn du das Gefühl hast, es braucht noch mehr Klarheit, höre dir diese Podcast Folge einfach noch einmal an. Nimm dir Zeit, diese Fragen zu beantworten. Gehe in Verbindung mit dir selbst und höre in dich hinein. Wenn du das schon lange nicht mehr oder vielleicht sogar noch nie gemacht hast, kann es etwas dauern, bist du die Verbindung spürst. Nimm dir diese Zeit.
Vielleicht ist es aber auch so, dass du dir jetzt denkst: „Ist ja alles schön und gut, Träume habe ich viele. Aber für mich ist es einfach nicht umsetzbar. In meinem Leben geht das nicht. Es sind einfach zu viele Faktoren, die dagegen sprechen. Wenn dieses und jenes anders wäre, ginge es vielleicht aber so ganz sicher nicht.“
Dann kommen wir jetzt zum dritten Schritt und sehen uns einmal gemeinsam an, was dich aktuell noch davon abhält, in Verbindung mit dir zu kommen und all das zu leben, was dich ausmacht.
Schritt 3: Was hält dich ab?
Ich habe in meiner Umfrage auf Instagram auch genau danach gefragt: Was hält dich aktuell noch davon ab, wieder gut in Verbindung mit dir selbst zu kommen.
Die Antworten waren vielfältig aber gab so ein paar Spitzen. Ein paar Antworten, die häufiger gefallen sind, als andere.
Vielleicht geht es dir, wie einigen anderen auch und es fehlt dir an Unterstützung und Absprachen.
Vielleicht hast du das Gefühl, vieles alleine tragen zu müssen.
Vielleicht ist deine ToDo-Liste so lange, dein MentalLoad erdrückt dich, und du weißt einfach gar nicht wo du jetzt noch Kontakt mit dir selbst hernehmen solltest, geschweige den die Ruhe, dich mit dir zu beschäftigen.
Einige Eltern kennen das sicher sehr gut.
Und ich habe es schon so oft im Podcast geteilt aber ich kann es nur immer wieder sagen:
Du bist die Basis deiner Beziehung und die Basis deiner Familie.
Wenn du nicht mehr kannst, läuft nichts mehr.
Es ist nicht nur dein Luxus, sich gut um sich selbst zu kümmern.
Als Mama oder Papa ist es deine Verantwortung, gut für dich zu sorgen und dich gut um dich zu kümmern.
Damit du durchhältst. Damit du auch auf lange Sicht eine gute Mama oder ein guter Papa sein kannst.
Wenn du merkst, dass die Absprachen noch nicht passen oder nicht mehr passen, wenn du merkst, dass die Absprachen nicht wie vereinbart eingehalten werden, dann sprich das an. Suche das Gespräch. Geht da nochmal gemeinsam ran. Wie könnt ihr Unterstützung und Entlastung schaffen? In der Familie oder auch weiter gedacht. Wie könnt ihr euch als Partner unterstützen und wen gibt es noch, der euch unterstützen kann? Welche Angebote könnt ihr noch in Anspruch nehmen?
Dir Zeit für dich zu nehmen, in Verbindung mit dir zu kommen, ist wichtig für dich aber auch für deine Familie. Du bist die Basis. Du hältst das Ganze am Laufen also musst du erstmal schauen, dass bei dir alles gut läuft.
Und da sind wir schon beim nächsten Thema:
Vielleicht hast du das Gefühl, keine Zeit dafür zu haben.
Es geht hier nicht darum, sich monatelang Zeit zu nehmen. Es geht nicht um eine Reise mehrere Wochen. Es geht nicht mal um mehrere Stunden täglich. Es geht manchmal um einen Abend im Monat. Um ein paar Stunden jede Woche. Um zehn Minuten am Tag. Jede Minute ist besser als nichts.
Vielleicht hast du festgestellt, dass du gerne mal wieder ein Buch lesen würdest, das dich wirklich interessiert. Starte doch mal mit drei Seiten am Tag - abends vor dem Schlafen gehen, morgens nach dem Aufwachen oder zu einem festen Zeitpunkt am Tag.
Vielleicht stellst du fest, dass du dich gerne wieder mehr sportlich betätigen würdest. Buche dir doch einen Kurs für einen Abend pro Woche. Das ist doch schon mal ein Start und du kannst stolz auf dich sein.
Vielleicht wünschst du dir mehr Kontakt zu Freunden.
Plane doch im 14-tägigen Rhythmus ein Treffen mit verschiedenen Freunden oder zumindest ein Telefonat.
Fange irgendwo an. Mit kleinen Dingen. Mit Veränderungen, die dir gar keine Mühe bereiten. Veränderungen, die du selbst gar nicht groß wahrnimmst. Die wirken, als hätte sich gar nichts verändert. Die so leicht sind, dass sie dich kaum Anstrengungen kosten. Auch die werden den Unterschied machen. Und dann kannst du dich - wenn du magst - langsam steigern.
Ich baue mir in jeden Tag Dinge ein, die mich mit mit in Kontakt bringen.
Und die meisten sind nicht zeitintensiv.
Ich nehme mir vor an jedem Tag, an dem die Sonne scheint, mir einmal ganz bewusst die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Ich liebe dieses Gefühl. Manchmal nehme ich mir eine Tasse Kaffee mit nach draußen und schließe für ein paar Atemzüge die Augen und spüre die Sonne auf dem Gesicht. Ein Highlight meines Tages. An manchen Tagen schreibe ich eine Seite in meinem Journal. Ich überlege mir vorher gar nicht, was ich schreiben möchte sondern lasse es einfach fließen. Ich bin oft selbst erstaunt, was sich da den Weg nach draußen bahnt.
Ich versuche auch Situationen, die sowieso auftreten, so zu gestalten, dass sie mir gut tun und mich mit mir in Verbindung bringen. Indem ich beispielsweise im Auto meine Lieblingsplaylist höre - ein paar Minuten Zeit nur für mich. Oder indem ich immer mal wieder meinem Atem lausche oder eine Hand auf mein Herz lege. Ich denke dafür hat jeder Mensch Zeit.
Schau einfach mal, was dir gut tut.
Möglicherweise denkst du dir jetzt noch: Ich habe einfach keine Kraft mehr. Die Energie ist aus. Ich kann nicht mehr. Wie soll ich den Anfang finden?
Und ich verstehe das. Ich kenne das auch von mir. Das Problem ist: Du befindest dich in einem Teufelskreis. Du hast keine Kraft mehr und kannst deshalb die Aktivitäten, die dir Kraft geben würden, nicht mehr starten. So kannst du ja gar nicht mehr zu Kräften kommen.
Oft denken wir dann: Ich bräuchte mal einen ganzen Tag für mich. Mal richtig ausschlafen. Mal in meinem Rhythmus leben. Mal nur die Dinge tun, die mir Spaß machen und gut tun.
Ich verstehe diesen Wunsch und ich weiß, dass du auch verdient hast, genau das zu tun.
Aber vielleicht es gerade einfach nicht möglich. Vielleicht ist es gerade nicht drin, nicht umsetzbar und gerade zu groß. Dann beginne etwas kleiner. Jede Minute, die du für dich investierst, hilft dir, Kraft zu schöpfen. Und nach und nach wird genau das dazu führen, dass sich deine Batterien wieder füllen.
Ich habe es gerade angesprochen und auch das ist noch ein wichtiger Punkt:
Im eigenen Rhythmus leben.
Ich stelle in meiner Partnerschaft oft fest, dass mein Partner und ich einem ganz unterschiedlichen Rhythmus folgen: Er ist Langschläfer und braucht morgens, um in die Gänge zu kommen. Ich springe in den frühen Morgenstunden aus dem Bett und möchte am liebsten direkt loslegen. Mein Partner braucht ca. fünf Mahlzeiten am Tag und könnte eigentlich immer essen, mir reicht ein großes Essen und ein Snack - ich brauche nicht so oft Nachschub. Mein Partner ist gerne spontan, möchte nichts im Voraus planen. Ich schwelge gerne in Gedanken an die Zukunft, durchdenke verschiedene Möglichkeiten und möchte seine Meinung zu allem hören. Ich liebe Diskussionen. Mein Partner liebt Harmonie. Das sind nur einige wenige Unterschiede - es gibt noch viel mehr.
Wenn wir lange am Stück zusammen am gleichen Ort sind, merke ich, wie sehr ich aus meinem eigenen Rhythmus gerate. Ich bleibe morgens länger liegen als ich eigentlich möchte, weil ich erleben möchte, wie mein Partner aufwacht und die ersten Minuten des Tages mit ihm teilen will. Ich esse mehr und häufiger als eigentlich nötig und werde dadurch launisch und unzufrieden. Ich halte mich mit der Planung zurück, warte aber an jedem Tag darauf, dass mein Partner auf mich zukommt und mir das okay gibt, endlich die nächsten Schritte der Reise zu buchen. Ein paar Wochen lang geht das gut, dann baut sich eine Frustration und Unzufriedenheit in mir auf. Ein Kreislauf, den wir beide mittlerweile gut kennen.
Ich habe daraus gelernt: Ich muss in meinem Rhythmus leben.
Das bedeutet manchmal Trennung auf Zeit: Sich an verschiedenen Orten aufhalten, Zeit, die wir gemeinsam verbringen könnten, getrennt verbringen. Zeit mit anderen Menschen verbringen. Auch mal Trips ohne meine Partner unternehmen, weil er sich einfach noch nicht entscheiden konnte und ich schon mal buchen wollte. Manchmal würde ich es mir anders wünschen. Aber Frustration und Unzufriedenheit sind keine Option mehr für mich.
Überlege doch auch du mal, wo du aus deinem eigenen Rhythmus abweichst.
Wo du dich deinem Gegenüber zu sehr anpasst. Wo du zu sehr in einem fremden Rhythmus lebst, der eigentlich nicht zu dir passt und dir auch nicht gut tut.
Denn vielleicht braucht es auch da eine Veränderung.
Und dann kannst du im vierten Schritt in die Umsetzung gehen.
Ich möchte in diesem vierten Schritt erstmal mit ein paar Themen aufräumen, die so in der Gesellschaft kursieren und einfach nicht stimmen: Wir bekommen dieses Bild vermittelt, dass Partnerschaft bedeutet „Wir zwei gegen den Rest der Welt“. Partnerschaft bedeutet, immer der gleichen Meinung zu sein. Einander bedingungslos zu lieben. Immer und überhaupt nur das Gute im Anderen zu sehen. Miteinander zu verschmelzen und keine Sekunde ohne einander sein zu wollen.
Und ich will nicht sagen, dass das überhaupt nicht stimmt. Das ist mitunter auch eine Facette von Partnerschaft aber nicht die Regel und schon gar nicht die Grundlage. Vielleicht kennst du solche starken und verschmelzenden Gefühle aus der Anfangszeit der Beziehung. Vielleicht sind sie auch zwischendurch mal wieder aufgetreten. Das ist so schön. Denn diese Gefühle sind wirklich ganz besonders und einzigartig. Aber tatsächlich ist das eben nicht alles und nicht immer so.
Beziehungen sind auch: Distanz aushalten. Sich entfernen um sich wieder annähern zu können. Konflikte und Streit austragen. Lernen, dass man sich wieder versöhnen kann. Unterschiedlicher Meinung sein und das aushalten können. Lernen, dass man selbst sich halten kann und das nicht nur die Aufgabe des Gegenübers ist. Beziehung ist auch: Beziehung zu sich selbst. Mit sich selbst im Reinen sein und klar kommen. Beziehung ist: Ein Nein annehmen können. Ein Nein aussprechen können. Die eigenen Grenzen erkennen und ziehen. Sich für sich selbst stark machen. Kompromisse eingehen, die man wirklich gut mittragen kann. Sich auch mal in der Beziehung verlieren und sich mühsam wieder den Weg daraus bahnen. Auch das alles ist Beziehung.
Wir müssen aufhören, dass Bild von „Wir zwei gegen den Rest der Welt“ zu romantisieren - keine Beziehung kann dem standhalten. Wie oft höre ich Sätze wie „Ich kämpfe für meine Beziehung“ - nein, bitte nicht. Beziehung sollte kein Kampf sein. Besser: „Ich tanze durch meine Beziehung.“ Und mal ist sie ein Paartanz und mal brauche ich die ganze Tanzfläche für mich alleine.
Lasst es uns normalisieren, dass wir mal enger und mal distanzierter sind. Dass wir mal mehr involviert sind und mal mehr für uns selbst. Das ist nicht nur ein natürlicher Verlauf und Bestandteil, das ist sogar enorm wichtig. Jedes Mal wenn wir zurück kommen aus einer Phase der Zurückgezogenheit bringen wir neue Impulse mit in die Beziehung ein und sie kann dadurch wachsen.
Wir wachsen ständig. Wir lernen ständig. Wir machen an jedem Tag neue Erfahrungen.
Die Beziehung kann da nur mitgehen, wenn wir ihr Raum lassen, sich zu entwickeln und dafür müssen wir uns selbst Raum lassen, uns zu entwickeln.
Und ich sage nicht, dass das immer einfach ist. Ich sage nicht, dass das nicht auch mal Verletzung bedeutet. Ich habe mich selbst oft zurück gewiesen gefühlt von meinem Partner, wenn er sich Raum für sich eingefordert hat. Aber wir sind besser geworden. Auch das war ein Lernprozess. Wir haben gelernt, wie wir das miteinander kommunizieren. Wie wir uns trotz allem Sicherheit geben.
Und wir haben gelernt, dass die Zeit, die wir ohne einander verbringen, den Wunsch in uns stärkt, umso mehr Zeit gemeinsam zu verbringen.
Wie setzt du all diese Erkenntnisse jetzt also um?
Im ersten Schritt braucht es Klarheit: Was willst du? Wie willst du es?
Was soll sich konkret ändern und wie soll es dann sein?
Du kannst mit etwas ganz kleinem anfangen: Dir jeden Tag nach der Arbeit eine halbe Stunde für dich nehmen. Mal alleine in ein Café gehen oder dir einen Abend pro Woche nur für dich reservieren. Oder du planst etwas Größeres: Einen Urlaub, buchst ein Retreat, nimmst ein Coaching nur für dich in Anspruch - ich biete das übrigens auch an, Coachings um die Beziehung zu dir selbst zu entwickeln über mehrere Monate, das ist so spannend und macht so viel Spaß. Wenn du daran Interesse hast, schreib mir so gerne eine E-Mail!
Und wenn du klar hast, was du verändern möchtest und neu oder auch wieder in deinen Alltag integrieren möchtest, dann suche am besten das Gespräch mit deinem Partner oder deiner Partnerin.
Und was tatsächlich oft passiert, wenn es darum geht, uns wieder mehr auf uns selbst zu fokussieren, ist, dass das Gegenüber sich zurückgesetzt fühlt. Allein gelassen. Verlassen. Dass Ängste ausgelöst werden und man deshalb mit seinem Wunsch nach mehr Raum für sich selbst erstmal auf Ablehnung stößt.
Deshalb ist es ganz wichtig, ein solches Gespräch gut einzubetten, offene Ohren für die Sorgen und Ängste des anderen zu haben und in bestimmten Bereichen vielleicht schonmal den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Was ich gerne mache, wenn ich mir Zeit für mich einfordere, ist, meinem Partner erstmal einen Einblick darin zu geben, wie es mir gerade in der Beziehung geht. Ich sage beispielsweise oft zu Beginn eines solchen Gesprächs, wie ich mich fühle. Dass ich sehr glücklich bin, diese Beziehung zu haben. Ihn als Partner zu haben. Dass ich dankbar bin für die gemeinsame Zeit und alles, was wir schon erlebt haben. Dass ich unsere Routinen sehr schätze und auch sehr genieße. Und dass ich trotzdem gemerkt habe, dass ich gerade nicht die beste Version meiner selbst bin und das gerne ändern möchte.
Ich sage ihm, dass das nichts mit ihm zu tun hat und dass ich nicht die Beziehung grundlegend verändern möchte, sondern mir ein bisschen Zeit nehmen möchte, um wieder gut mit mir in Kontakt zu kommen und auch wieder gut in der Beziehung zu sein. So wie ich gerne in der Beziehung sein möchte.
Und das hilft meistens schon, die größten Ängste zu nehmen. Und natürlich sprechen wir dann darüber. Mein Partner kann alles fragen, was ihm auf dem Herzen liegt. Wir fühlen uns nach einem solchen Gespräch meistens sehr nah.
Wir sind allerdings auch schon ein bisschen geübt und auch wenn es bei dir am Anfang anders laufen sollte, ist es das trotzdem wert: Denn deine Beziehung zu dir selbst ist so unglaublich wichtig - für dich aber auch für das Gelingen deiner Partnerschaft.
Vielleicht stellt sich in deiner Beziehung auch die Herausforderung, dass dein Partner oder deine Partnerin so gar nicht begeistert von der Vorstellung ist, dass du dir mehr Zeit und Raum für dich nimmst: Bleibe dran. Mach ich dafür stark! Ihr könnt gemeinsam diesen Podcast hören. Ihr könnt euch in Paarberatung begeben und euch bei diesem Schritt begleiten lassen. Bleibt da dran. Es ist wirklich wichtig.
Und wenn dann alles geklärt ist, leg los und mach deine Erfahrungen.
Du wirst feststellen, dass sich selbst kleine Veränderungen so großartig und befreiend anfühlen können.
Wenn du magst, schreib mir so gerne auf Instagram oder per E-Mail eine Nachricht und erzähle mir von deinen Erfahrungen - ich freue mich drauf!
Und damit sind wir am Ende dieser Podcast Folge.
Ich wünsche dir so sehr, dass du für dich losgehst und dir den Raum und die Zeit einforderst, die du brauchst, um wieder richtig gut mit dir in Verbindung zu kommen!
Danke, dass du in dieser Podcast-Folge wieder mit dabei warst.
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, an der Beziehung zu dir selbst zu arbeiten, begleite ich dich gerne.
Schreibe mir dazu einfach eine E-Mail und dann können wir weiter planen.
Ich freue mich auch immer über Feedback zum Podcast an [email protected] oder auch über Instagram.
Ich habe so viele E-Mail in der Sommerpause bekommen von Menschen, die den Podcast hören und lieben und auch von Menschen, die mein Buch gekauft haben und damit arbeiten und ich wollte mich einmal hier bedanken für den Support, die Unterstützung und auch für die Nachrichten. Das bedeutet mir wirklich viel, denn ich gebe diese Inhalte hier raus und es ist wirklich schön zu wissen, dass sie ankommen. Danke!
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag, bleib gut bei dir selbst, mach‘s gut, lass es dir gut gehen und bis bald - deine Linda