Paartherapie Podcast

Mini-Folge #3 | Was deine Beziehung gerade braucht


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Kurze Impulse & praktische Übungen für deine Beziehung

Heute dreht sich alles im Podcast um die Frage:

Wie geht es dir gerade in deiner Beziehung auf einer Skala von 1 bis 10?
Es gibt es ganz praktische Tipps von mir, wie du deine Partnerschaft in jeder Beziehungsphase unterstützen kannst: Ganz egal, ob ihr gerade in einer Beziehungskrise steckt oder es euch so richtig gut miteinander geht.
Ich wünsche dir viel Spaß mit der Podcast-Folge und viele neue Erkenntnisse!

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Hier gibt es die Podcast-Folge zum Nachlesen:

Hallo & herzlich Willkommen zur dritten Mini-Folge im Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin, Autorin & Paartherapeutin und heute gibt es ganz praktische Tipps von mir, wie du deine Partnerschaft in jeder Beziehungsphase unterstützen kannst: Ganz egal, ob ihr gerade in einer Beziehungskrise steckt oder es euch so richtig gut miteinander geht. Ich wünsche dir viel Spaß mit der Podcast-Folge und viele neue Erkenntnisse!

Ich habe gestern in meiner Instagram Story eine Umfrage gestartet und die Ergebnisse waren so vielfältig und spannend. Ich habe gestern nämlich gefragt:

Wie geht es dir gerade in deiner Beziehung auf einer Skala von 1 bis 10?
Diese Frage ist nicht ganz neu, die gab es auch schon mal im Podcast. Aber es lohnt sich immer wieder, die eigene Beziehung zu reflektieren und sich diese Frage zu stellen. Überlege also auch du mal: Wo stehst du gerade in deiner Partnerschaft auf einer Skala von 1 bis 10. 1 steht dabei für eine sehr herausfordernde Beziehungssituation – praktisch kurz vor der Trennung. Eine 10 steht für die beste Beziehung, die du dir nur vorstellen kannst.
Ich habe gestern so vielfältige Antworten bekommen – es war fast alles dabei! Einige NutzerInnen haben sich im Mittelfeld eingeordnet – bei einer fünf oder sechs. Es gab auch die oder andere höhere Zahl – eine sieben, acht, neun. Sogar ein paar wenigen Zehner waren dabei – so schön! Und aber natürlich auch ganz viele herausfordernde Beziehungssituationen – einige haben mit zwei oder drei abgestimmt. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich auch eine eins gelesen habe – ich glaube nicht – aber viele zweien und dreien. Und deshalb gibt es in diese Mini-Folge ganz konkrete Tipps für jeden einzelnen Bereich auf dieser Skala – denn das Motto ist wirklich nicht: Viel hilft viel. Sondern eher: Tue die richtigen Dinge. Gib deiner Beziehung das, was sie jetzt gerade braucht. Und das ist bei einer drei auf dieser Skala eben etwas anderes als bei einer sieben.
Und nachdem jeder Mensch sicher auch ein andere Bild von dieser Skala hat und davon, was die einzelnen Zahlen bedeuten, werde ich auch da ein paar Worte dazu sagen, was die einzelnen Ebenen für mich bedeuten, damit du das besser einordnen kannst. Arbeiten wir uns also mal von unten nach oben durch.
Was kannst du tun, wenn deine Beziehung kurz vor der Trennung steht – eine 1 auf der Skala?
Eine eins bedeutet für mich wirklich, dass Trennung nicht nur eine reale Option ist sondern eigentlich schon ansteht. Trotzdem gibt es auch während und nach jeder Trennung immer noch die Option für Versöhnung. Aber wenn das gelingen soll, muss es richtig gemacht werden.
Wenn du deine Beziehung gerade bei einer eins einordnest, also dich im Trennungsprozess befindest oder die Entscheidung für eine Trennung gerade ansteht, dann ist jetzt wirklich Rückzug und Zeit für dich dran. Das klingt jetzt vielleicht erstmal kontraproduktiv aber tatsächlich mache ich in der Beratung immer wieder die Erfahrung, dass Paare in solchen Situationen nicht mehr konstruktiv miteinander sprechen oder arbeiten können. Jedes Wort wird dem anderen zu Lasten ausgelegt. Jeder falsche Ton, jedes falsche Wort führt zu weiterer Eskalation. Selbst wenn man die Beziehung in diesem Stadium noch retten will, tut man das am besten erstmal durch Distanz. Durch Abstand. Ihr müsst wieder Ruhe und Entspannung rein bringen und jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Tue also Dinge, die dir gut tun. Sorge gut für dich. Stelle dich und deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt und übernimm die gesamte Verantwortung für dich und dein Wohlbefinden. Denn wenn du jetzt etwas von deinem Partner erwartest und das nicht so ganz bekommst, eskaliert die Situation weiter und die Krise wird immer schlimmer.
Ich würde euch also empfehlen, auf Abstand zu gehen, euch Zeit für euch selbst zu nehmen und folgende Fragen für euch zu beantworten:

  • Was will ich gerade wirklich?
  • Was an der Beziehung ist gut und lohnt sich, zu erhalten?
  • Was kann ich realistisch erwarten?
  • Wie viel Ressourcen habe ich aktuell noch?
  • Was muss sich verändern, damit ich motiviert bin, daran zu arbeiten?
  • Woraus kann ich in den nächsten Wochen und Monaten meine Kraft schöpfen?
  • Und dann – wenn ihr euch gesammelt habt und die Situation nicht mehr hochemotional ist; wenn jeder gut für sich gesorgt hat und sich stabil fühlt – würde ich euch dazu raten, ein angeleitetes Gespräch zu suchen. In einer Beratungsstelle oder bei einem Paartherapeutin oder einer Paartherapeutin. Ganz einfach weil die Moderation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und verhindert, dass ihr wieder in die alten Kreisläufe einsteigt, die ihr schon kennt und die euch bisher nicht geholfen haben.
    Und in dieser Beratung könnt ihr dann zwei Wege gehen: Ihr könnt angeleitet erarbeiten, wohin ihr wollt, was ihr euch wünscht und was ihr einander anbieten könnt. Ihr könnt angeleitet, Themen aufarbeiten, die zur Krise geführt haben und so wieder zueinander finden. Oder – und auch das ist eine Option – ihr könnt euch mit Unterstützung angeleitet und moderiert für eine Trennung entscheiden und eine Trennungsberatung in Anspruch nehmen, die euch da gut durch führt. Das Ziel von Paartherapie ist – anders als du vielleicht denkst – nicht immer um jeden Preis ein Paar zu bleiben. Im Gegenteil: Das Ziel ist, eine einvernehmliche gute Lösung zu finden, auf Augenhöhe zu bleiben, die Situation und die Themen zu sortieren und zu bearbeiten und manchmal steht am Ende eine Trennung. Eine Trennung, die friedlich verläuft, die keine unnötigen Verletzungen verursacht, die nicht schlimmer wird, als sie muss. Auch das ist eine Option in der Paartherapie.
    Und unabhängig davon, ob es für euch eine gemeinsame Zukunft gibt, oder ihr getrennte Wege geht, würde ich euch eine solche Beratung und Moderation empfehlen, wenn ihr eure Beziehung auf der Skala bei einer eins einschätzt aber – ganz wichtig – wirklich erst, wenn ihr euch Zeit für euch selbst genommen habt, eure Themen und Emotionen sortiert und reflektiert habt und gesprächsbereit seid. Denn sonst – und darüber habe ich auch gestern in meiner Instagram Story gesprochen – macht die Beratung keinen Sinn und führt leider auch zu nichts.
    Gehen wir auf die nächste Stufe. Was sollen Paare tun, die sich auf einer zwei oder drei auf der Skala eingeordnet haben. Für mich bedeutet das, die Beziehungsqualität ist niedrig. Es gibt vielleicht schon Trennungsgedanken aber keine akute Trennungsabsicht. Aber Spaß macht die Beziehung aktuell nicht. Und erfahrungsgemäß ist das so ein Stadium in dem es ganz viel Enttäuschung gibt. Ganz viel Trauer. Vielleicht ist auch etwas vorgefallen: Ein Vertrauensbruch. Das kann ein Ereignis sein wie ein Seitensprung oder eine Affäre, eine Lüge, die aufgedeckt wurde. Oder auch so etwas wie Vernachlässigung. Dass über eine sehr lange Zeit die Partner sich nicht die Aufmerksamkeit geschenkt haben, die sie sich vielleicht voneinander gewünscht haben und sich eine richtig tiefe Enttäuschung, Trauer oder Wut eingestellt hat aufeinander. Und erfahrungsgemäß gibt es auch auf dieser Beziehungsebene unheimlich viele Vorwürfe. Partner wissen oft sehr genau, was sie aneinander stört, was sie voneinander nicht bekommen, was der andere falsch gemacht hat. Und das mag so stimmen. Aber Vorwürfe bringen euch nicht wieder einander näher. Wenn wir einen Vorwurf zu hören bekommen, ist das keine Einladung. Den wenigsten Menschen gelingt es dann, neutral zu bleiben, den Wunsch hinter dem Vorwurf zu hören. Die meisten Partner reagieren mit einem Gegenangriff, werden laut oder bestimmend, oder sie machen zu, verlassen die Situation. Das führt zu nichts und vor allem nicht dahin, wo ihr hin wollt.
    Wenn du dich also gerade in dieser Situation befindest, dann atme ein paar Mal tief durch und besinne dich darauf, was das eigentliche Ziel ist: Euch wieder in eine Position zu bringen, in der ihr miteinander statt gegeneinander arbeitet.
    Und ja, da müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Da musst du dich vielleicht gesehen und gehört fühlen. Da müsst ihr vielleicht Themen bearbeiten. Da müssen vielleicht Vertrauensbrüche besprochen und verziehen werden. Da müssen Grenzen neu gesetzt werden. Da muss es Raum für all die Emotionen geben. Für alle Wünsche und Bedürfnisse. Da muss es Verständnis geben und aufeinander zugehen. Und das ist ein Prozess. Da braucht es Techniken. Gesprächstechniken, gute Kommunikation, eine Streitkultur. Und das müsst ihr erstmal lernen sonst kommt ihr da nicht wieder raus. Das könnt ihr jetzt gemeinsam angehen, learning by doing. Dauert vielleicht. Wird vielleicht auch ein ordentliches Auf und Ab. Führt vielleicht nochmal zum ein oder anderen großen Knall. Aber kann funktionieren. Wenn ihr beide die Motivation habt und gute Selbstkontrolle und sehr reflektiert seid. Deutlich konstruktiver und schneller wahrscheinlich geht es mit Unterstützung. Auch Paaren, die sich bei einer zwei oder drei einordnen, empfehle ich Beratung oder Paartherapie in Anspruch zu nehmen. Da werdet ihr moderiert. Da werden euch die richtigen Fragen gestellt. Da bekommt ihr die Techniken. Umsetzen müsst ihr es selbst – das nimmt euch niemand ab – aber ihr bekommt immerhin einen Fahrplan. Das kann schon sehr unterstützend sein. In diesem Spektrum bietet sich auch beispielsweise die Arbeit mit meinem Arbeitsbuch an. Deine Paartherapie für zu Hause sozusagen – das ist auch der Name des Buchs. Auch da kriegt ihr all die Techniken. Auch da werden euch alle Fragen gestellt. Auch da gehen wir durch alle verschiedenen Themen und ihr könnt daran arbeiten, was gerade bei euch am wichtigsten ist. Ein Vorteil, den die Paartherapie oder auch die Buch-Option bietet, ist, das ihr euch die Zeit nehmt füreinander. Denn klar, man muss auch was rein geben, damit was raus kommt. Und euch die Zeit zu nehmen, eure Beziehung da ein Stück weit zu priorisieren, ist ein super Schritt. Ihr könnt Paartherapie vor Ort in Anspruch nehmen und euch so die Zeit in eurem Alltag nehmen oder wenn ihr weniger flexibel seid, das lieber abends machen möchtet, das lieber zu Hause machen möchtet oder auch häufiger, mehrmals die Woche eine halbe Stunde beispielsweise, dann bietet sich das Buch an – das gibt tatsächlich mehr Flexibilität und trotzdem allen Inhalt. Das ist meine Empfehlung für die Paare, die sich bei einer zwei oder drei einordnen.
    Und wenn wir dann ins Mittelfeld schauen – Partnerschaften, die eine vier, fünf oder sechs auf der Skala sind – da gibt es dann eine Menge Dinge, die wirklich gut laufen. Es kann sein, dass das Paar das Gefühl hat, eher nebeneinander her zu leben. Dass es den Wunsch gibt nach mehr Verbindung. Es gibt vielleicht ein paar Themen, die immer wieder kommen. Vielleicht hat der Alltag auch viel geschluckt. Vielleicht gibt es wenig gemeinsame Zeit. Wenig Partnerschaft. Viel Routine. Da geht es wirklich darum, wieder so richtig ins Gestalten zu kommen. Auch auf dieser Beziehungsebene kann es sein, dass ihr euch voneinander nicht wirklich gesehen fühlt. Dass es sich anfühlt, als wärt ihr austauschbar. Dass der Beziehung so ein bisschen das Leben fehlt. Die Freude. Die Leichtigkeit. Trennung ist kein wirkliches Thema – es gibt eher so den Wunsch, der Beziehung mehr Leben und Leidenschaft einzuhauchen. Und das schöne an dieser Phase ist, dass ihr noch so eng seid, dass ihr gut an einem Strang ziehen könnt. Wenn ihr euch auf die gleiche Seite stellt. Was ich ganz häufig erleben bei Paaren in diesem Beziehungsmittelfeld – nenne ich es mal – ist, dass die Unzufriedenheit nicht direkt angesprochen wird. Vielleicht auch aus dem Gedanken heraus, dass es ja nicht wirklich schlimm ist. Nicht wirklich gut aber eben auch nicht wirklich schlimm. Ich erlebe oft ein übereinander sprechen. Ich erlebe, dass Partner sich vielleicht bei Freunden oder Bekannten über den anderen auslassen. Dass die Partner sich gegenseitig vorführen. Dass im Scherz Kritik geübt wird, die aber doch einen wahren Kern hat. Und manchmal erlebe ich sogar, dass jegliche Kritik und die eigenen Bedürfnisse völlig hinunter geschluckt und gar nicht angesprochen werden. Und tatsächlich passiert es bei solchen Paaren hin und wieder, dass ein Partner die Beziehung auf der Skala bei einer vier einordnet beispielsweise und der andere Partner eine sieben oder acht gibt – es also eine totale Diskrepanz in der Wahrnehmung gibt.
    Wenn du dich also in deiner Wahrnehmung der Beziehung irgendwo im Mittelfeld befindest, würde ich dir empfehlen im ersten Schritt daran zu arbeiten, wieder richtig in Kontakt und in Verbindung zu kommen, falls euch das abhanden gekommen ist.
    Schafft wieder Räume, in denen es um euch und eure Beziehung geht. Da darf der Haushalt, die Familie, die Kinder, die Jobs außen vor bleiben. Da dürfen eure Verpflichtungen mal für einen Abend oder auch mal für ein paar Minuten am Tag draußen bleiben. Da dürft ihr euch wieder verbinden.
    Und der erste Schritt dafür ist, sich Zeit zu nehmen und dann auch Dinge zu tun, die euch gut tun. Da könnt ihr überlegen, was euch früher mal verbunden hat und euch gut miteinander getan hat. Es ist auch hilfreich sich nochmal mit dem Konzept der Sprachen der Liebe auseinander zu setzen und diese Liebessprachen bewusster einzusetzen. Da dürft ihr wirklich einfach mehr von dem tun, was euch hilft und gut tut. Und auch in diesem mittleren Beziehungsbereich dürft ihr sehr gerne auch inhaltlich an eurer Beziehung arbeiten. Da geht es jetzt wahrscheinlich nicht um Trennung oder zusammen bleiben aber da ist noch Raum, die Beziehung zu verbessern. Schöner zu gestalten. Wieder mehr Verbindung zu schaffen.
    In so einer Phase kann es helfen, gelegentliche Stunden beim Paartherapeuten zu buchen – beispielsweise einmal im Monat, um gemeinsam zu reflektieren und sich aktiv die Zeit zu nehmen, über Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. Die Themen zu bearbeiten, die aktuell nicht so gut funktioniert, in denen es noch Verbesserungsbedarf gibt. Das braucht sicher keine wöchentliche Sitzung aber so ein Update alle paar Wochen kann nicht schaden.
    Alternativ bietet sich an, regelmäßig gemeinsame Zeit für die Beziehung einzuplanen. Ihr könnt zum Beispiel diesen Podcast gemeinsam hören und euch da Ideen und Inspirationen holen, ins Sprechen und Tun kommen. Ihr könnt euch das Paartherapie für zu Hause Buch besorgen und wie als Datenight an einem Abend pro Woche daran arbeiten – um ins Gespräch zu kommen und Dinge übereinander zu erfahren, die ihr noch nicht wusstet und um euch strukturiert und geleitet anzunähern. Das sind ein paar Ideen – überleg gerne auch selbst, was dir gut tun würde und lade deinen Partner dazu ein, wieder aktiv Zeit zu verbringen und die Beziehung zu gestalten.
    Und dann kommen wir ins obere Mittelfeld – Paare, die ihre Beziehung als eine sieben oder acht einordnen würden. Und da läuft schon so richtig viel richtig gut. Da wisst ihr, was eure Beziehung ausmacht und was ihr aneinander habt und da habt ihr sicherlich auch jede Menge gemeinsamer Bausteine, ein solides Fundament für eure Partnerschaft. Das ist super!
    Und gleichzeitig – und das weißt du wahrscheinlich, wenn du diesen Podcast hörst – bin ich kein Fan davon, klein zu träumen. Du darfst alles haben! Und du darfst, wenn du das möchtest, die neun oder zehn in deiner Beziehung haben. Und wenn du dich jetzt bei einer sieben oder acht einordnest, dann läuft vieles schon richtig gut aber es gibt vielleicht noch tiefere, intimere Wünsche und Bedürfnisse. Vielleicht hast du dich das eine oder andere noch nicht auszusprechen getraut. Vielleicht hast du selbst das Gefühl, zu viel zu wollen. Vielleicht denkst du, dass du das, was ihr habt, nicht gefährden möchtest, indem du dir jetzt noch mehr wünschst. Vielleicht gibt es auch noch vereinzelt Problemthemen und du bist eher dabei, dich damit abzufinden weil es ja im Großen und Ganzen wirklich gut geht. So eine Phase hatte ich tatsächlich letztens in meiner Beziehung. Ich habe meine Beziehung immer als eine neun oder zehn definiert und es hat sich jetzt über mehrere Monate ein Thema angebahnt, das immer mal wieder für ein bisschen Unzufriedenheit gesorgt hat – absolut nicht schlimm oder existenziell – aber wenn ich ganz ganz ehrlich zu mir war, habe ich schon auch gedacht: Wenn wir dieses Thema noch für uns lösen könnten, wäre ich wieder so richtig, richtig erfüllt und glücklich. Aber gleichzeitig hatte ich auch Sorge, das Thema zu thematisieren. Aus Angst um das, was wir haben und hatten und aus Angst, dass mein Partner verletzt reagieren könnte oder dass die Stimmung erstmal unter dem Thema leiden könnte, wenn wir vielleicht nicht sofort eine gute Lösung finden. Und tatsächlich habe ich einen Faktor total unterschätzt – und vielleicht kannst du jetzt von meinem Learning profitieren – ich habe unterschätzt wie stabil das Fundament ist, das wir miteinander gebaut haben. Ich habe mich zwar auch mit dem Thema auf der Skala auf einer guten sieben oder acht eingeordnet aber ich habe unterbewusst – aus früheren Beziehungserfahrungen heraus – mit einer Reaktion gerechnet, die die Beziehung vielleicht infrage stellt. Die vielleicht zu Konflikten führt. Die vielleicht eher zu einer 3er- oder 4er-Beziehung auf der Skala passt. Und ich wurde so positiv überrascht von diesem Fundament. Wenn du eine stabile gute Beziehung führst, die du bei einer sieben oder acht einordnest, wirst du auch auf schwierige Themen, neue Wünsche und Bedürfnisse, deinem Antrieb und Streben nach Mehr eine achter-Reaktion bekommen, eine Reaktion, die verlässlich und solide ist. Die liebevoll ist. Die Verständnis zeigt. Die stabil und sicher ist. Und ich konnte mit meinem Partner so schnell super Lösungen finden. Ich wurde mit allen Bedürfnisse gehört. Mein Partner ist mir mit total viel Liebe, Verständnis und Offenheit begegnet. Wir konnten ein paar Stellschrauben in der Beziehung verändern und sind jetzt wieder ganz oben, ganz zufrieden und glücklich. Und ich möchte dich ermuntern – wenn du das möchtest – dich nicht mit der sieben oder acht zufrieden zu geben sondern wirklich die Schritte zu unternehmen, die dich zur neun oder zehn führen. Das ist für dich drin. Und das wird dir helfen, dich noch mehr zu verwirklichen und dich leben zu können in dieser Partnerschaft – mit all deinen Bedürfnissen. Und ihr habt – in der Regel – das Fundament für solche Gespräche und dafür, gute Lösungen zu finden. Und dieses obere Mittelfeld ist tatsächlich der erste Bereich von dem ich sagen würde, hier braucht ihr nicht unbedingt persönliche 1:1 Unterstützung. Vielleicht in anderen Bereichen – vielleicht hin und wieder einen Babysitter, um Zeit für euch zu schaffen. Vielleicht mal Hilfe im Haushalt, wenn ihr euch das leisten könnt und wollt und das euer Bedürfnis ist. Aber nicht speziell für die Beziehung.
    Man lernt nie aus: Für dieses Stadium würde ich vielleicht mal einen Paar-Workshop zu einem bestimmten Thema empfehlen. Oder: Lest gemeinsam ein Buch. Lest euch daraus vor. Nehmt euch Zeit für ein gemeinsames Projekt. Ihr könnt euch hier auch ein Buch für Paar-Coaching zulegen oder einen Kurs belegen, um dran zu bleiben. Um an den Themen, die vielleicht noch offen sind, gute Lösungen zu finden. Ihr könnt auch hier mit meinem Buch Paartherapie für zu Hause arbeiten, weil es eben nicht nur um alte Themen und Herausforderungen geht sondern auch einen ganzen Teil für die Entwicklung der Beziehung enthält, in dem es spezifisch darum geht, die Stärken der Beziehung zu stärken und mit den Schwächen konstruktiv umzugehen. Sowas kann euch gemeinsame Zeit verschaffen und gleichzeitig eure Beziehung auch inhaltlich stärken aber ich denke wenn ihr euch im oberen Mittelfeld einordnet, wisst ihr auch selbst recht gut, was euch gut tut und könnt davon mehr tun.
    Und dann kommen wir zur absoluten Spitze – zu den 9er oder 10er Beziehung – und da möchte ich erstmal sagen: Herzlichen Glückwünscht, ihr habt da schon ne Menge rein gesteckt und offensichtlich das Richtige. Das was euch gut tut und euch hilft. Bei euch geht es wirklich darum, sich vielleicht damit zu befassen, was die Stellschrauben eurer Beziehung sind. Was eure Beziehung ausmacht. Was eure Beziehung so gut macht, wie sie ist. Damit ihr euch das erhalten könnt. Und dann geht es darum, in Kontakt zu bleiben. Denn wir verändern uns ständig und wenn wir uns darauf ausruhen, dass wir einfach sehr gut miteinander funktionieren, kann es passieren, dass wir Veränderung und Entwicklung erstmal nicht mitbekommen und plötzlich dann doch Themen auftreten, die wir zu spät bemerken. Also nehmt euch hier Zeit, in Verbindung zu bleiben. Ich empfehle ich das Zwiegespräch. Dazu gibt es eine eigene Podcast-Folge. Diese Technik ist in einer solchen starken Beziehung wirklich total hilfreich um tief in Kontakt zu gehen und zu bleiben. Aber auch hier: Ihr seid die Experten für eure Beziehung und wisst sicher selbst, was euch geholfen hat und was ihr tun könnt, um eure Beziehung so zu erhalten.
    Für euch 9er und 10er habe ich auch noch drei Fragen, die ihr euch mitnehmen könnt:
  • Was macht uns als Paar aus?
  • Was macht uns besonders und worin liegt unsere Einzigartigkeit und unsere besondere Stärke?
  • Was möchten wir uns in unserer Beziehung unbedingt erhalten?
  • Und damit sind wir am Ende dieser Mini-Folge.
    Mir fällt auf, dass die Mini-Folgen gar nicht immer so Mini werden aber das macht ja nichts. Ich mag dieses Format einfach in seiner Spontaneität – ohne viel Vorplanung die Themen umzusetzen, die mir im Kopf umherschwirren. Schick mir immer gerne Fragen und Themenwünsche – gerne auch bei Instagram. Ich habe auch im Zusammenhang mit diesem Thema Fragen erhalten, die ich auf meinem Instagram Kanal noch für dich beantworten werde.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du dir aus dieser Folge all die Impulse und Tipps heraus nimmst, die dich in deiner Beziehung unterstützen und sie eben genau dort anwendest!
    Und dabei wünsche ich dir viel Erfolg!

    Danke, dass du auch in dieser Mini-Folge wieder mit dabei warst.

    Den Link zu meinem neuen Buch „Paartherapie für zu Hause“ findest du in den Shownotes – ich freue mich so sehr über dein Feedback zum Buch. Erzähle mir so gerne, was es in deiner Partnerschaft verändert hat.
    Ich freue mich, wenn wir uns am Freitag zur nächsten Podcast-Folge wieder hören.
    Lass es dir gut gehen,
    mach’s gut & bis bald,
    deine Linda

    Wie kann ich wieder vertrauen?

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    Paartherapie PodcastBy Linda Mitterweger


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