Paartherapie Podcast

#046 I Wohlbefinden & Beziehungsqualität steigern


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Als Partner besser werden durch die Arbeit mit dem inneren Team

Heute teile ich eines meiner Lieblings-Tools aus der Beratung mit dir:

Die Arbeit mit dem inneren Team.

Du lernst heute, wie auch du alleine durch Arbeit an dir selbst und mit dir selbst, eine Veränderung in deiner Beziehung herbei führen kannst – auch wenn dein Partner darauf keine Lust hat.

Du selbst kannst dafür sorgen, dass es dir besser geht und du erfolgreiche Beziehungen führst. Wie das geht, lernst du heute!

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und viele neue Erkenntnisse.

Weiterführende Links für dich:

Meine Buchempfehlungen für dich zum Thema:

  • Reise in die Innenwelt. Systemische Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen (Tom Holmes)
  • Miteinander reden, Band 3: Das Innere Team (Friedemann Schulz von Thun)
  • Das innere Team in Aktion. Praktische Arbeit mit dem Modell. (Friedemann Schulz von Thun)
  • Komm sehr gerne in meine neue Facebook Gruppe "Paartherapie Podcast - Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben" und tausche dich dort mit mir persönlich und anderen Podcast-Hörern über die Themen Partnerschaft, Liebe & Paartherapie aus!

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    Ich freue mich auf dein Feedback, deine Fragen & Anregungen! Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Kontaktiere mich einfach!

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    Inhalt der Episode

    Hallo und herzlich Willkommen beim Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche und erfüllte Beziehungen! Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin & Online-Paartherapeutin und heute teile ich eines meiner Lieblings-Tools aus der Beratung mit dir:

    Die Arbeit mit dem inneren Team.

    Du lernst heute, wie auch du alleine durch Arbeit an dir selbst und mit dir selbst, eine Veränderung in deiner Beziehung herbei führen kannst – auch wenn dein Partner darauf keine Lust hat.

    Du selbst kannst dafür sorgen, dass es dir besser geht und du erfolgreiche Beziehungen führst. Wie das geht, lernst du heute!

    Ich wünsche dir ganz viel Spaß und viele neue Erkenntnisse.

    Ich arbeite in der Online-Beratung überwiegend mit Paaren.

    Mit Paaren, die viel streiten, destruktiv streiten. Die sich im Kreis drehen, oft in die gleichen Mechanismen rutschen, ähnliche Situationen wieder und wieder erleben und sich durch die Online Paartherapie einen Ausweg daraus wünschen.

    Ich arbeite aber auch immer wieder mit Einzelpersonen. Mit Menschen, die alleine zu mir kommen um an ihrer Beziehung oder ihren Beziehungsthemen zu arbeiten. Wenn Menschen alleine in die Beratung kommen liegt das meistens an einem der folgenden Gründe:

    • Sie trauen sich nicht, ihrem Partner gegenüber den Wunsch nach Beratung zu äußern und haben vielleicht Angst, nicht ernst genommen, abgewertet oder ausgelacht zu werden.
    • Manchmal weigert sich der Partner auch schlichtweg, mit in die Beratung zu kommen. Oft denkt der Andere, Beratung sei nicht nötig oder hat Glaubenssätze, wie „Wie müssen unsere Probleme selbst lösen!“ oder „Unsere Probleme bleiben in unseren vier Wänden oder in unserer Familie!“ oder „Man spricht nicht mit anderen Menschen über die eigenen Probleme!“
    • Ab und zu kommen auch Menschen alleine, weil sie vor einer Entscheidung stehen. Beispielsweise überlegen, sich zu trennen. Oder vor einer Entscheidung stehen, die sich auf ihre Beziehung auswirkt – ein Job- oder Wohnortwechsel zum Beispiel – und sich erstmal selbst Klarheit darüber wünschen, wie sie sich entscheiden sollen, bevor sie ihren Partner einbeziehen.
    • Es kommen auch Menschen mit eigenen Themen, die sich aber auf die Beziehung auswirken. Zum Beispiel Menschen, deren Beziehung unter ihrer Eifersucht leidet. Menschen, die fremdgegangen sind und nicht wissen, wie sie damit in ihrer Beziehung umgehen sollen oder andersherum: Menschen, deren Vertrauen missbraucht wurde und die sich jetzt Unterstützung bei der Verarbeitung wünschen.
    • All diese Menschen kommen erst einmal alleine in meine Beratung, denn auch das ist möglich! Ganz oft erlebe ich da am Anfang Unsicherheit und auch die Frage:

      Geht das überhaupt? Kann man so eine Beratung auch alleine wahrnehmen? Kann ich alleine überhaupt etwas für meine Beziehung tun?

      Und die Antwort lautet ganz klar: Ja! Auch du alleine kannst etwas verändern. Du alleine kannst für dich auf jeden Fall mal Klarheit finden. Und das geht oftmals leichter mit jemandem zusammen, der mal von außen drauf schaut. Der neutral ist, nicht wertet und einfach nur mit dir gemeinsam sieht, was gut für dich ist und wohin die Reise gehen kann und soll.

      Und ein Tool, das ich ganz oft mit Menschen anwende, die alleine zu mir kommen, ist die Arbeit mit dem inneren Team. Und diese Übung möchte ich heute mit dir teilen!

      Die Arbeit mit dem inneren Team – oder auch mit deinen inneren Anteilen – ist so hilfreich, weil sie dir neue Lösungsmöglichkeiten und neue Wege aufzeigt. Weil du durch diese Arbeit aus anderen Augen auf ein Problem oder eine Situation schauen kannst. Weil du sehen kannst, was dich stärkt und was bereits jetzt schon in dir steckt, das dir helfen kann, eine gute Lösung zu finden. Eine gute Beziehung zu führen. Deine Themen anzugehen und ins Reine zu kommen. Dafür ist diese Arbeit gut.

      Ich werde dir noch genauer erklären, was dein inneres Team genau ist und ich werde dir gleich Schritt für Schritt zeigen, wie du dein inneres Team für dich nutzen kannst.

      Aber zuerst einmal die Frage:

      Wann kannst du die innere Team Arbeit anwenden?

      Dieses Tool ist das richtige, wenn du

      • vor einer Entscheidung stehst und nicht weißt, welche Option du wählen sollst.
      • destruktives Verhalten zeigst, das deiner Beziehung schadet oder das auch dir selbst schadet und von dem du gerne abkommen würdest.
      • mit Emotionen kämpfst, z.B. Trauer oder Wut.
      • Aber auch: Wenn es dir schwer fällt, Emotionen zu zeigen.
      • dir einen Blick von außen wünschst.
      • Denn alles was du für einen Blick von außen benötigst, trägst du in dir: In deinem inneren Team!

        Man könnte das innere Team als deine inneren Stimmen bezeichnen. Vielleicht hast du in Entscheidungssituationen bereits die Erfahrung gemacht, dass verschiedene Stimmen in dir sprechen, verschiedene Herzen in deiner Brust schlagen – es gibt so viele Metaphern für unsere inneren Stimmen. Ich spreche am liebsten von inneren Anteilen.

        Wenn du beispielsweise überlegst, dich zu trennen, sagt vielleicht ein Anteil von dir:

        • „Ja, trenne dich! Dann bist du endlich wieder frei und kannst tun und lassen, was du willst.“ Das ist vielleicht der freiheitsliebende Anteil, der mutige Anteil, der unabhängige Anteil – nenne ihn wie du willst, aber versuche ihn nicht zu werten.
        • Dann gibt es vielleicht einen anderen Anteil in dir, der sagt:

          • „Wir hatten doch so eine gute Zeit! All diese Jahre jetzt aufzugeben, das wäre es doch nicht wert. So schlimm ist diese Beziehung doch nicht. Wir passen doch eigentlich gut zusammen!“ Das ist vielleicht der loyale, der melancholische Anteil. Der Anteil, der gerne an Altem und Bekanntem festhält.
          • Und vielleicht gibt es auch einen Anteil, der sagt:

            • „Was, wenn ich nach der Trennung nie wieder jemanden finde? Die Beziehung war vielleicht nicht perfekt, aber sicher auch nicht schlecht! Ich werde nie wieder jemanden finden, der mich mag und mit mir zusammen sein möchte. Ich werde für immer alleine bleiben!“ So etwas würde vielleicht ein ängstlicher Anteil sagen, ein anhänglicher Anteil. Ein Anteil, der Angst hat, verlassen zu werden oder sich vor dem Alleine sein fürchtet.
            • Das sind jetzt mal drei Beispiel-Anteile. Jeder Mensch trägt viele verschiedene Anteile in sich. Grob geschätzt so sieben bis zehn innere Anteile sind völlig normal – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Wir werden gleich eine Übung machen, durch die du herausfinden kannst, welche inneren Anteile es in dir gibt.

              Wichtig ist es noch, dir vorher zu sagen: Jeder Anteil ist für dich! Es gibt keine guten oder schlechten Anteile. Jeder Anteil entsteht aus deiner Lebenserfahrung heraus und jeder Anteil versucht, dir etwas Gutes zu tun. Wir neigen manchmal dazu, unsere inneren Anteile zu kategorisieren, in gute und schlechte Anteile, und sie dadurch zu bewerten. Mache das nicht! Bewerte sie nicht. Akzeptiere, dass sie alle da sind und alle ihren Sinn haben.

              Wenn du anfängst, einen Anteil als negativ zu bewerten, wenn du versuchst ihn loszuwerden, dann bekämpfst du einen Teil von dir selbst: Du bekämpfst dich selbst! Und das einzige was dann passiert, ist dass du dich innerlich zerrissen fühlst und dich selbst ablehnst.

              Vielleicht kennst du das auch im Beziehungskontext: Wenn du dich beispielsweise mit deinem Partner streitest und ein Verhalten zeigst, das du selbst von dir kennst, aber nicht an dir magst. Nehmen wir an du wirst laut. Oder verletzend. Oder nachtragend. Vielleicht ist das ein Verhalten, das du im Streit mit deinem Partner zeigst, obwohl du so eigentlich gar nicht sein möchtest. Dann neigst du vielleicht bisher dazu, dich nach dem Streit für dieses Verhalten zu schämen. Dich selbst abzuwerten, dir zu sagen: „Warum war ich jetzt schon wieder so laut? Warum habe ich dieses und jenes gesagt, das meinen Partner verletzt hat? Warum bin ich so ein schlechter Mensch? Warum bin ich so ein mieser Partner? Ich lerne wirklich nie dazu! Das hat mein Partner nicht verdient. Ich bin es nicht wert, mit ihm zusammen zu sein.“

              Vielleicht kennst du eine solche oder eine ähnliche Gedankenschleife.

              Das passiert, wenn du einen deiner inneren Anteile ablehnst statt ihn anzuerkennen und zu erkennen, was er für dich tut und warum es gut und wichtig ist, dass er da ist!

              Du kannst in wirklich jedem Anteil etwas Gutes finden!

              Jeder Anteil hat seine Berechtigung! Jeder! Auch der ängstliche, auch der wütende, auch der schüchterne, auch der traurige. Welchen Anteil auch immer du in dir findest, den du nicht so sehr leiden kannst, er tut etwas für dich. Und wie du das erkennst, schauen wir uns jetzt gemeinsam an.

              Nimm dir gerne ein Blatt Papier zur Hand. Wenn du magst, hole dir mehrere Blätter Papier. Es gibt verschiedene Herangehensweisen an die innere Anteile Arbeit, finde einfach selbst heraus, welche dir besonders liegt und wie du den besten Zugang zu deinem inneren Team findest.

              Entspann dich erstmal. Lehne dich zurück. Wenn du magst, schließe auch deine Augen – wenn dir das gerade möglich ist.

              Und dann überlege dir:

              • Hast du gerade eine bestimmte Frage?
              • Gibt es ein bestimmtes Anliegen, für das du eine Lösung suchst?
              • Möchtest du dir zu einem bestimmten Thema einen Rat von deinem inneren Team einholen?
              • Dann schreibe diese Frage gerne auf das Blatt Papier oder stelle sie dir einfach in deinem Kopf.

                Frage dich zum Beispiel: Soll ich mich trennen? Oder: Wie kann ich im Streit weniger laut, weniger aggressiv sein? Oder: Warum fühle ich mich immer so angegriffen?

                Wenn du zum ersten Mal mit der inneren Teile Arbeit in Kontakt kommst, kannst du auch erst einmal eine einfachere, weniger bedeutsame und ernste Fragestellung wählen, um dich in diesem Tool zu üben. Höre da auf deine Intuition und mache einfach das, was sich gerade für dich richtig anfühlt!

                Wenn du deine Frage auf einen Zettel geschrieben hast, lege diesen Zettel einfach vor dich. Oder stelle dir deine Frage weiterhin im Kopf. Und dann beobachte ganz aufmerksam, was passiert. Sicherlich fängst du jetzt an, über diese Frage nachzudenken. Sicher tauchen jetzt die verschiedenen Stimmen in deinem Kopf auf, die dir ihre Meinung mitteilen. Höre ihnen erstmal aufmerksam zu und halte sie auseinander. Was sagen dir Stimmen? Beginne, den Stimmen Namen zu geben, die sich für dich stimmig anfühlen.

                Vielleicht gibt es

                • Die Ängstliche,
                • Die Liebevolle,
                • Die Traurige,
                • vielleicht heißen deine Stimmen aber auch eher

                  • Rosarote Brille,
                  • Die Zicke,
                  • Die Heulsuse,
                  • du entscheidest, wie du deine inneren Anteile benennst – es gibt kein Richtig und kein Falsch.

                    Schreibe dir, wenn du magst deine inneren Anteile auf ein Blatt Papier oder nutze für jeden inneren Anteil ein eigenes Blatt und lege die Blätter mit den Namen deiner inneren Anteil um dich herum oder vor dir auf den Boden.

                    Sammel deine inneren Anteile so lange, bis du denkst, alle erfasst zu haben. So lange, bis du das Gefühl hast, das jeder Satz, jede Stimme, einem Anteil zugeordnet ist.

                    Vielleicht hast du jetzt fünf Anteile gesammelt, vielleicht sieben, vielleicht 9 oder mehr. Auch hier gibt es keine Regeln.

                    Widme dich im Anschluss jedem einzelnen Anteil nacheinander. Entscheide ganz intuitiv mit welchem Anteil du beginnst.

                    Frage dich:

                    • Was sagt dieser Anteil mir?
                    • Was sind typische Sätze, die dieser Anteil von sich gibt?
                    • Wenn du ein eigenes Blatt Papier für jeden Anteil verwendet hast, kannst du dich auch sehr gerne auf die einzelnen Blätter stellen und so tiefer spüren, was deine Anteile dir sagen.

                      • Welche Bilder tauchen auf?
                      • Welche Sätze oder auch Situationen, welche Gefühle und Gedanken verbindest du mit diesem spezifischen Anteil?
                      • Du kannst dir Notizen machen, wenn dir das hilft.

                        Und dann erinnere dich, dass jeder Anteil auch für etwas gut ist. Gerade wenn du ein schwieriges Verhältnis mit diesem spezifischen inneren Anteil hast, überlege dir:

                        • Warum ist es gut, dass dieser Anteil in mir ist?
                        • Warum ist dieser Anteil wichtig für mich?
                        • Wobei hilft er mir?
                        • Zu Beginn kann es schwierig sein, etwas Positives zu finden – gerade, wenn es sich um Anteile handelt, denen wir eher ablehnend gegenüber stehen. Aber ganz sicher findet sich für jeden Anteil ein Sinn, etwas Positives, ein Nutzen. Jeder Anteil hat ein Recht, zu sein.

                          Deinem Ängstlichen Anteil kannst du beispielsweise dafür danken, dass er versucht dich davor zu beschützen, Fehler zu machen. Dass er dich in Sicherheit wiegen möchte und dafür sorgt, dass du keine zu großen Risiken eingehst.

                          Deinem impulsiven, aggressiven Anteil kannst du dafür danken, dass er dafür sorgt, dass du für dich und deine Bedürfnisse einstehst. Dass du manchmal laut wirst, um gesehen zu werden. Dass er darauf achtet, dass du nicht zu kurz kommst.

                          So kannst du jeden Anteil durchgehen und sehen, was er dir zu sagen hat und auch sehen, was er gutes für dich tut und dich einmal dafür bei ihm bedanken. Manchmal wirken sich unsere inneren Anteile im sozialen Kontext destruktiv für uns aus – wichtig ist, trotzdem nicht aus dem Blick zu verlieren, dass sie für uns arbeiten und uns dienen möchten.

                          Wenn du keine spezifische Frage hast, die du deinem inneren Team stellen möchtest, kannst du in diesem Prozess einfach mal alle deine inneren Anteile kennenlernen und erfahren, wie sie sich für dich einsetzen. Vielleicht wird dir so schon die eine oder andere Verhaltensweise, die du manchmal zeigst, klarer.

                          Wenn du eine spezifische Frage hast, stelle sie nochmal für deine inneren Anteile. Befrage deine inneren Anteile einzeln dazu oder lasse sie in deinem Kopf in einen Dialog treten – du kannst deine Gedanken natürlich auch laut aussprechen.

                          Wenn du über eine Trennung nachdenkst sagt vielleicht dein freiheitsliebender Anteil: „Ich möchte endlich frei sein. Ich möchte von niemandem abhängig sein. Ich möchte selbst entscheiden!“ Und dein ängstlicher Teil wirft ein: „Ich weiß aber nicht, ob ich das schaffe und ich habe Angst, für immer alleine zu sein!“ Du kannst dir dann überlegen, welcher deiner anderen inneren Anteile zwischen diesen beiden vermitteln kann.

                          Welchen Anteil muss man dem freiheitsliebenden an die Seite stellen, der ihm helfen kann?

                          Wer aus deinem inneren Team kann sich dem ängstlichen Anteil annehmen und ihm zur Seite stehen, ihn unterstützen?

                          Vielleicht braucht der ängstliche Anteil einen mutigen Anteil zur Seite, der ihm sagt: „Zusammen können wir das schaffen!“ und der freiheitsliebende Anteil bekommt einen geduldigen Anteil an die Seite, der sagt: „Ich kann dich so gut verstehen! Und ich weiß, dass irgendwann der Zeitpunkt für Freiheit gekommen ist und dass wir hier raus müssen, aber ich brauche noch Zeit. Ich muss noch alles vorbereiten, um mich sicher zu fühlen. Ich muss das noch eine Weile beobachten!“ und vielleicht können die beiden gemeinsam überlegen, wie lange der freiheitsliebende Teil noch warten kann und was der geduldige Teil noch braucht, um eine gute Entscheidung treffen zu können.

                          Das innere Team ist eine Möglichkeit, verschiedene Facetten deiner Persönlichkeit miteinander in Kontakt zu bringen. Einen Schritt zurück zu treten aus den Denkstrukturen, die du sonst immer anwendest, und aus dir selbst heraus, anders auf die Situation zu schauen und auf eine neue Art und Weise zu einer Lösung zu kommen.

                          Ich liebe dieses Tool! Ich glaube so fest daran, dass wir in unserem Inneren immer wissen, was richtig und gut für uns ist. Und dass unsere inneren Anteile, die sich auf Basis unserer früheren Erfahrungen gebildet haben, alle ihren Zweck erfüllen um Gutes für uns zu tun und dafür zu sorgen, dass wir die bestmöglichsten Erfahrungen in der Zukunft machen. Und dabei kann es natürlich vorkommen, dass verschiedene Anteile verschiedene Dinge für uns möchten. Die Arbeit mit dem inneren Team bringt dich in Kontakt mit dir selbst, vermittelt zwischen deinen Anteilen und hilft, den Blickwinkel zu wechseln.

                          Vielleicht kommt dir dieses Tool jetzt seltsam vor. Vielleicht fällt es dir noch schwer, dich hinzugeben und dich darauf einzulassen. Möglicherweise weißt du auch gar nicht so genau, welche Anteile es in dir gibt oder es fällt dir schwer, den Zugang zu deinem inneren Team herzustellen. Dann lasse dich dabei unterstützen! Suche dir jemanden, der Erfahrung mit Innerer-Team-Arbeit hat oder lese dich weiter in das Thema ein.

                          Es gibt unzählige Artikel und Videos online zu diesem Thema. Ich kann dir zum Einstieg in das Thema auch das Buch „Reisen in die Innenwelt: Systemische Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen“ von Tom Holmes empfehlen. Falls du schon mehr Erfahrung hast und eher aufbauende Literatur suchst, bist du bei den Büchern von Friedemann Schulz von Thun auf jeden Fall richtig – ich verlinke dir alles in den Shownotes!

                          Du kannst mir auch sehr gerne eine E-Mail schreiben, wenn du Lust hast, gemeinsam mit mir einmal in einer persönlichen Online-Session auf deine inneren Anteile zu schauen und gemeinsam herauszuarbeiten, was diese Anteile für dich tun, was sie aber auch von dir brauchen und wie du vielleicht mit dem ein oder anderen Anteil Frieden schließen kannst. Schreibe mir sehr gerne an [email protected] – ich freu mich schon, von dir zu hören!

                          Wenn du dich jetzt immer noch fragst: Was haben diese inneren Anteile eigentlich mit meiner Beziehung zu tun, möchte ich dir dazu abschließend noch ein paar Sätze mitgeben:

                          Du bringst dich in deine Beziehung mit allem was du bist und mit allem was du erlebt hast! Du agierst und reagierst auf deinen Partner auf Basis deiner bisherigen Erfahrungen. Das führt manchmal dazu, dass wir destruktiv oder irrational handeln, uns von Emotionen steuern und leiten lassen. Dass wir uns in Konflikten nicht so verhalten, wie wir es eigentlich möchten. Durch die innere Teile Arbeit kannst du dir klarer darüber werden, warum du handelst, wie du handelst und du kannst destruktive Handlungsmuster systematisch ersetzen durch solche, die besser für dich funktionieren. Du kannst ein Verständnis für dich selbst schaffen, dafür, aus welchen Gründen du bisher gehandelt hast und verschiedene Erfahrungen und die Lehren, die du aus diesen Erfahrungen gezogen hast, besser miteinander in Verbindung bringen. Die Arbeit mit dem inneren Team kann innere Konflikte und innere Zerrissenheit aufdecken und auflösen, so dass du nach außen – auch in deiner Beziehung – klarer auftreten kannst. Und sie lehrt dich, dich anzunehmen wie du bist. Deine Schattenseiten anzuerkennen und anzunehmen und so besser in Beziehung zu sein – mit dir selbst und mit deinem Partner.

                          Und dabei wünsche ich dir von Herzen ganz viel Erfolg und alles Gute!

                          Ich hoffe dieser erste Einblick in die Arbeit mit deinem inneren Team – mit deinen inneren Anteilen – war hilfreich und schlüssig für dich. Wenn du magst, taste dich doch einmal selbst ran und probiere es einfach aus. Du kannst gar nichts falsch machen! Im besten Fall nimmst du noch wichtige Erkenntnisse über dich selbst mit aus dieser Übung oder findest ein paar neue Sichtweisen auf bekannte Situationen.

                          Lasse dich auch gerne unterstützen, wenn du denkst, dass diese Übung für dich hilfreich sein könnte.

                          Ich wünsche dir alles Gute, viel Spaß beim Ausprobieren und dabei, dich mal so richtig gut kennenzulernen!

                          Mach’s gut, lass es dir gut gehen & bis bald,

                          deine Linda

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