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Heute wird es um ein Thema gehen, das mir sehr oft in der Paartherapie begegnet:
Um sich immer wiederholende Streitigkeiten und Konflikte, um Muster und Kreisläufe und vor allem um 3 Wege, wie du die Muster durchbrichst, den Kreislauf beendest und den Konflikt damit sofort deeskalierst.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Folge und neue Impulse und hilfreiche Tipps!
Komm sehr gerne in meine neue Facebook Gruppe "Paartherapie Podcast - Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben" und tausche dich dort mit mir persönlich und anderen Podcast-Hörern über die Themen Partnerschaft, Liebe & Paartherapie aus!
Hier kannst du dir alle Podcast-Folgen nochmal durchlesen.
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Lese auch meine Blogposts rund um Partnerschaft, Psychologie & Fernbeziehung.
Ich freue mich auf dein Feedback, deine Fragen & Anregungen! Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Kontaktiere mich einfach!
Vernetze dich mit mir auf Instagram! Du findest mich dort als @fernbeziehungsberaterin oder schreibe mir eine E-Mail an [email protected] - ich freue mich von dir zu hören!
Inhalt der Episode
Hallo und herzlich Willkommen im Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche und erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin und Online Paartherapeutin – und heute wird es um ein Thema gehen, das mir sehr oft in der Paartherapie begegnet:
Um sich immer wiederholende Streitigkeiten und Konflikte, um Muster und Kreisläufe und vor allem um 3 Wege, wie du die Muster durchbrichst, den Kreislauf beendest und den Konflikt damit sofort deeskalierst.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Folge und neue Impulse und hilfreiche Tipps!
Eine fehlende Streitkultur ist eines der häufigsten Themen, das ich in der Online Paartherapie mit meinen Klienten bespreche. Viele Paare berichten, dass sie
Vielleicht kennst du das auch aus deiner eigenen Beziehung.
Unabhängig davon, aus welchem Grund du in deiner Partnerschaft in diese Kreisläufe gerätst, sicher hast du eines schon gemerkt: Zu einer Lösung kommt man so fast nie.
Ich habe in diesem Podcast schon öfter über das Thema Streitkultur gesprochen. Ich habe darüber gesprochen, dass es wichtig ist, das Thema hinter dem Thema zu finden. Über das richtige Thema zu streiten. Sich auf die gleiche Seite zu stellen. Miteinander zu streiten statt gegeneinander. All das sind wirklich wertvolle Tipps, die auch helfen. Ich weiß das. Aber ich weiß auch, dass es – wenn ihr dazu neigt, in diesen Streit-Kreislauf zu geraten – in erster Linie unglaublich wichtig ist, da erstmal wieder raus zu kommen. Techniken und Strategien zu entwickeln, um die Situation sofort zu deeskalieren. Um überhaupt die Möglichkeit zu schaffen, sich wieder konstruktiv auszutauschen. Und deshalb gibt es heute drei konkrete Strategien für dich, um Streitigkeiten und Konflikte zukünftig zu deeskalieren und so den Kreislauf des Streits zu verlassen.
Tipp 1: Nachfragen statt interpretieren
Oftmals, wenn Konflikte hochkochen, fällt es schwer, das theoretische Wissen, das man darüber hat, wie man sich im Streit verhalten soll, anzuwenden.
Natürlich weißt du auch im Streit, dass du
Wir wissen das alles.
Vielleicht kennst du die Gewaltfreie Kommunikation – ein wirklich tolles, sinnvolles und wirkungsvolles Tool. Aber vielleicht hast du festgestellt, dass es dir nicht sehr gut gelingt, all diese Regeln und Strategien anzuwenden, wenn du im Streit bist. Wenn es emotional wird.
Frage nach anstatt zu interpretieren!
Gerade im Streit interpretieren viele Menschen endlos. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt, jede Betonung bekommt eine ganz eigene Aussage hinein interpretiert. Das alles führt zu Eskalation. Ich bin mir fast sicher, dass du das schon einmal selbst erfahren hast.
Du könntest beispielsweise denken:
Um jetzt nur mal ein paar mögliche Gedanken zu nennen. Das alles – all diese Beispiele – sind reine Interpretationen. Alles was du wirklich wissen kannst ist, dass dein Partner nicht mehr weiter weiß, wenn ihr wieder über ein bestimmtes Thema diskutiert und streitet. Und dass es für ihn keinen Sinn mehr macht – was auch immer das bedeutet. Du weißt es nicht. Kannst du auch nicht wissen. Und das ist die wichtigste Erkenntnis in diesem Moment. Du hast jetzt die Wahl zwischen interpretieren, was dein Partner wohl damit gemeint hat – und wahrscheinlich hat dir die Erfahrung gezeigt, dass du in dieser Interpretation nicht den liebevollsten, stärksten, stärkendsten Gedanken wählst, sondern den, der die Situation noch verkompliziert und zu mehr Trennung, Abspaltung und Streit führt – oder du hast die Möglichkeit nachzufragen.
Nachfragen kann innerhalb von Sekunden deeskalieren. Weil es den Spielraum für Interpretation nimmt. Wenn du nachfragst, was gemeint ist, kannst du nicht mehr interpretieren.
In dem Beispiel, das ich gerade genannt habe - „Wenn wir jetzt schon wieder darüber diskutieren und streiten, weiß ich nicht mehr weiter. Es macht doch alles keinen Sinn mehr.“ – könntest du also fragen:
Oder du fragst ganz einfach:
Und du wirst eine Antwort erhalten. Und auch auf diese Antwort hin, kannst du wieder nachfragen. Wenn dein Partner mit dir teilt, dass er Trennungsgedanken hat, kannst du fragen:
Und damit seid ihr am Thema. Ihr seid raus aus der puren Verletzung, die aus reiner Interpretation entstanden ist - was nicht heißt, dass der Inhalt nicht auch mal verletzend sein kann. Das Thema kann verletzen. Man kann nicht immer vermeiden, dass es im Streit auch einmal zu einer Verletzung kommt. Aber dann ist es wichtig, diese Verletzung zum Thema zu machen. Und über das zu sprechen, was wirklich wichtig ist. Und was das ist, findet ihr heraus, indem ihr nachfragt.
Manchmal ist die Situation allerdings schon so verfahren, dass es fast nicht mehr möglich ist, eine neutrale Frage zu stellen oder eine angemessene Antwort auf die Frage zu bekommen. Es gibt Situationen, in denen beide Partner gerade nicht mehr imstande sind, konstruktiv miteinander zu sprechen. Jedes Wort führt zu einer weiteren Eskalation. Mit jedem Satz, jedem Argument und jeder Frage geratet ihr tiefer in den destruktiven Kreislauf des Streits und es ist schwer, da nochmal auf eine konstruktive Ebene zu kommen. Zumindest zu diesem Zeitpunkt.
Tipp 2: Den Konflikt zu einem späteren Zeitpunkt fortführen
Was helfen kann, wenn ihr keinen Ausweg mehr seht und jedes weitere Wort nur noch mehr Unheil anrichtet, teile ich in meinem 2. Tipp mit dir:
Führt den Konflikt zu einem späteren Zeitpunkt fort.
Es macht an dieser Stelle keinen Sinn mehr. Hier weiter zu streiten macht einfach nur immer mehr kaputt. Meist sind beide Partner zu diesem Zeitpunkt schon so weit in ihrer eigenen Sichtweise, in ihrer Verletzung, in ihrer destruktiven Argumentation, dass es nicht mehr möglich ist, aufeinander zu zugehen. Unterbrecht also hier. Macht eine Pause. Und setzt – wenn es dann noch nötig ist – das Gespräch zu einer anderen Zeit fort, wenn ihr entspannt seid und wieder bereit, konstruktiv zu diskutieren und einander auch wirklich zu zuhören.
Was du nicht tun solltest, ist, es einfach abrupt abzubrechen, indem du beispielsweise stumm den Raum verlässt oder den Telefonhörer auflegst. Eine klare Ansage kann hier – wenn auch nicht für Verständnis – dann immerhin für Klarheit sorgen.
Sage also:
Und dann mach eine konkrete Ansage, wann ihr das Gespräch fortführen können, beispielsweise
Eine halbe Stunde ist meist ein Zeitraum, in dem die destruktiven Emotionen abflachen und ein konstruktives Gespräch wieder möglich wird.
Wir hatten zu Beginn unserer Beziehung, als wir noch eine Fernbeziehung geführt haben, einen Streit – ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern, worum es ging. Ich war in diesem Streit sehr wütend und verletzt und wollte – ganz nach dem Motto „hurt people hurt people“ auch meinen Partner verletzen. Ich habe ihm gesagt: „Fahr mich sofort zum Bahnhof. Ich möchte nicht mehr hier bei dir sein – ich fahre nach Hause!“ – und mein Partner, die Ruhe in Person, hat ganz ruhig geantwortet: „Ich werde dich zum Bahnhof fahren, wenn du nicht mehr so emotional bist, und trotzdem noch fahren möchtest. Ich werde dich jetzt eine halbe Stunde in Ruhe lassen. Wenn du dann noch Nachhause möchtest, fahre ich dich.“
Nehmt euch also die Pause voneinander. Gebt euch Raum. Unterbrecht euch. Und findet danach wieder zusammen um euch konstruktiv auszutauschen.
Und da jedes Paar anders ist und jedes Paar seinen ganz eigenen Streit-Kreislauf hat, möchte ich zum Abschluss noch einen etwas allgemeineren Tipp mit dir teilen, den du ganz einfach auf deine Beziehung und auf eure Situation anwenden kannst.
Tipp 3: Etwas anders machen als bisher
Überlege dir einmal, wie so ein Streit-Kreislauf bei euch in der Partnerschaft abläuft. Wann kommt es dazu, dass ihr destruktive Streitmuster zeigt. Was trägst du dazu bei, dass es soweit kommt? Nur auf dein eigenes Verhalten hast du Einfluss. Welches Verhalten dein Partner zeigt, kannst du niemals direkt beeinflussen. Du kannst ihn nicht ändern. Deshalb kannst du nur bei dir selbst anfangen.
Überlege mal, welches Verhalten du bisher gezeigt hast, das – mitunter – dazu geführt hat, in diesem Kreislauf zu landen? Was hast du gesagt? Was getan? Wie hast du dich verhalten?
Der dritte und letzte Tipp für diese Folge baut auf einem meiner absoluten Lieblings-Grundsätze auf:
Wer immer das gleiche tut, wird immer das gleiche bekommen.
Tipp Nummer 3 lautet also:
Mache etwas anders als bisher.
Wenn du bisher laut geworden bist, bleib leise.
Wenn du bisher auf Distanz gegangen bist, komme etwas näher.
Wenn du bisher interpretiert hast, frage nach.
Wenn du bisher verletzt hast, zeige Verständnis.
Wenn du bisher ja gesagt hast, sage nein.
Probiere dich aus. Verändere dein Verhalten und schau mal was passiert. Nicht immer wird ein anderes Verhalten zu einer Besserung führen. Aber ganz sicher wird anderes Verhalten eine andere Reaktion hervor rufen. Und vielleicht findet ihr ja so einen Weg der besser für euch passt. Einen Weg, Konflikte zukünftig konstruktiver zu lösen.
Und auf diesem Weg wünsche ich euch alles Gute!
Ich weiß, dass es nicht leicht ist, Kreisläufe zu unterbrechen. Dinge anders zu tun als bisher. Nicht in alte Muster zu verfallen. Konstruktiv zu bleiben. Es ist – gerade zu Beginn – schwer. Wenn du möchtest, lasse dich von mir unterstützen. Ich arbeite immer wieder mit Paaren daran, in Konflikten anders zu kommunizieren. Zu lernen, dass es auch anders geht. Dass es auch verständnisvoll geht und liebevoll. Zu erfahren, wie man über die Themen spricht, die wirklich wichtig sind. Welche das überhaupt sind. Und wie man einen neuen, positiven Weg einschlägt. Ich unterstütze auch euch gerne. Melde dich per E-Mail an [email protected] und wir verabreden eine Beratungssitzung, in der wir genau das besprechen können.
Danke, dass du auch diesmal wieder mit dabei warst! Ich hoffe sehr, dass dir die 3 Tipps helfen um in der nächsten Diskussion ganz aktiv die Situation zu deeskalieren. Probiere es einfach mal aus und schaue, was davon für dich funktioniert!
Wenn dir diese Tipps geholfen habe, freue ich mich sehr, wenn du mir davon berichtest. Alternativ freue ich mich auch immer über eine 5-Sterne-Bewertung bei Itunes, davon profitiert dieser Podcast sehr und du unterstützt meine Arbeit.
Ich wünsche dir viel Erfolg im nächsten Konflikt,
habe einen wunderschönen Tag,
lass es dir gut gehen,
mach’s gut und bis bald,
deine Linda
By Linda MitterwegerHeute wird es um ein Thema gehen, das mir sehr oft in der Paartherapie begegnet:
Um sich immer wiederholende Streitigkeiten und Konflikte, um Muster und Kreisläufe und vor allem um 3 Wege, wie du die Muster durchbrichst, den Kreislauf beendest und den Konflikt damit sofort deeskalierst.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Folge und neue Impulse und hilfreiche Tipps!
Komm sehr gerne in meine neue Facebook Gruppe "Paartherapie Podcast - Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben" und tausche dich dort mit mir persönlich und anderen Podcast-Hörern über die Themen Partnerschaft, Liebe & Paartherapie aus!
Hier kannst du dir alle Podcast-Folgen nochmal durchlesen.
Hier erfährst du mehr über mich.
Alle Informationen zur Online-Paartherapie gibt es hier.
Lese auch meine Blogposts rund um Partnerschaft, Psychologie & Fernbeziehung.
Ich freue mich auf dein Feedback, deine Fragen & Anregungen! Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Kontaktiere mich einfach!
Vernetze dich mit mir auf Instagram! Du findest mich dort als @fernbeziehungsberaterin oder schreibe mir eine E-Mail an [email protected] - ich freue mich von dir zu hören!
Inhalt der Episode
Hallo und herzlich Willkommen im Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche und erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin und Online Paartherapeutin – und heute wird es um ein Thema gehen, das mir sehr oft in der Paartherapie begegnet:
Um sich immer wiederholende Streitigkeiten und Konflikte, um Muster und Kreisläufe und vor allem um 3 Wege, wie du die Muster durchbrichst, den Kreislauf beendest und den Konflikt damit sofort deeskalierst.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Folge und neue Impulse und hilfreiche Tipps!
Eine fehlende Streitkultur ist eines der häufigsten Themen, das ich in der Online Paartherapie mit meinen Klienten bespreche. Viele Paare berichten, dass sie
Vielleicht kennst du das auch aus deiner eigenen Beziehung.
Unabhängig davon, aus welchem Grund du in deiner Partnerschaft in diese Kreisläufe gerätst, sicher hast du eines schon gemerkt: Zu einer Lösung kommt man so fast nie.
Ich habe in diesem Podcast schon öfter über das Thema Streitkultur gesprochen. Ich habe darüber gesprochen, dass es wichtig ist, das Thema hinter dem Thema zu finden. Über das richtige Thema zu streiten. Sich auf die gleiche Seite zu stellen. Miteinander zu streiten statt gegeneinander. All das sind wirklich wertvolle Tipps, die auch helfen. Ich weiß das. Aber ich weiß auch, dass es – wenn ihr dazu neigt, in diesen Streit-Kreislauf zu geraten – in erster Linie unglaublich wichtig ist, da erstmal wieder raus zu kommen. Techniken und Strategien zu entwickeln, um die Situation sofort zu deeskalieren. Um überhaupt die Möglichkeit zu schaffen, sich wieder konstruktiv auszutauschen. Und deshalb gibt es heute drei konkrete Strategien für dich, um Streitigkeiten und Konflikte zukünftig zu deeskalieren und so den Kreislauf des Streits zu verlassen.
Tipp 1: Nachfragen statt interpretieren
Oftmals, wenn Konflikte hochkochen, fällt es schwer, das theoretische Wissen, das man darüber hat, wie man sich im Streit verhalten soll, anzuwenden.
Natürlich weißt du auch im Streit, dass du
Wir wissen das alles.
Vielleicht kennst du die Gewaltfreie Kommunikation – ein wirklich tolles, sinnvolles und wirkungsvolles Tool. Aber vielleicht hast du festgestellt, dass es dir nicht sehr gut gelingt, all diese Regeln und Strategien anzuwenden, wenn du im Streit bist. Wenn es emotional wird.
Frage nach anstatt zu interpretieren!
Gerade im Streit interpretieren viele Menschen endlos. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt, jede Betonung bekommt eine ganz eigene Aussage hinein interpretiert. Das alles führt zu Eskalation. Ich bin mir fast sicher, dass du das schon einmal selbst erfahren hast.
Du könntest beispielsweise denken:
Um jetzt nur mal ein paar mögliche Gedanken zu nennen. Das alles – all diese Beispiele – sind reine Interpretationen. Alles was du wirklich wissen kannst ist, dass dein Partner nicht mehr weiter weiß, wenn ihr wieder über ein bestimmtes Thema diskutiert und streitet. Und dass es für ihn keinen Sinn mehr macht – was auch immer das bedeutet. Du weißt es nicht. Kannst du auch nicht wissen. Und das ist die wichtigste Erkenntnis in diesem Moment. Du hast jetzt die Wahl zwischen interpretieren, was dein Partner wohl damit gemeint hat – und wahrscheinlich hat dir die Erfahrung gezeigt, dass du in dieser Interpretation nicht den liebevollsten, stärksten, stärkendsten Gedanken wählst, sondern den, der die Situation noch verkompliziert und zu mehr Trennung, Abspaltung und Streit führt – oder du hast die Möglichkeit nachzufragen.
Nachfragen kann innerhalb von Sekunden deeskalieren. Weil es den Spielraum für Interpretation nimmt. Wenn du nachfragst, was gemeint ist, kannst du nicht mehr interpretieren.
In dem Beispiel, das ich gerade genannt habe - „Wenn wir jetzt schon wieder darüber diskutieren und streiten, weiß ich nicht mehr weiter. Es macht doch alles keinen Sinn mehr.“ – könntest du also fragen:
Oder du fragst ganz einfach:
Und du wirst eine Antwort erhalten. Und auch auf diese Antwort hin, kannst du wieder nachfragen. Wenn dein Partner mit dir teilt, dass er Trennungsgedanken hat, kannst du fragen:
Und damit seid ihr am Thema. Ihr seid raus aus der puren Verletzung, die aus reiner Interpretation entstanden ist - was nicht heißt, dass der Inhalt nicht auch mal verletzend sein kann. Das Thema kann verletzen. Man kann nicht immer vermeiden, dass es im Streit auch einmal zu einer Verletzung kommt. Aber dann ist es wichtig, diese Verletzung zum Thema zu machen. Und über das zu sprechen, was wirklich wichtig ist. Und was das ist, findet ihr heraus, indem ihr nachfragt.
Manchmal ist die Situation allerdings schon so verfahren, dass es fast nicht mehr möglich ist, eine neutrale Frage zu stellen oder eine angemessene Antwort auf die Frage zu bekommen. Es gibt Situationen, in denen beide Partner gerade nicht mehr imstande sind, konstruktiv miteinander zu sprechen. Jedes Wort führt zu einer weiteren Eskalation. Mit jedem Satz, jedem Argument und jeder Frage geratet ihr tiefer in den destruktiven Kreislauf des Streits und es ist schwer, da nochmal auf eine konstruktive Ebene zu kommen. Zumindest zu diesem Zeitpunkt.
Tipp 2: Den Konflikt zu einem späteren Zeitpunkt fortführen
Was helfen kann, wenn ihr keinen Ausweg mehr seht und jedes weitere Wort nur noch mehr Unheil anrichtet, teile ich in meinem 2. Tipp mit dir:
Führt den Konflikt zu einem späteren Zeitpunkt fort.
Es macht an dieser Stelle keinen Sinn mehr. Hier weiter zu streiten macht einfach nur immer mehr kaputt. Meist sind beide Partner zu diesem Zeitpunkt schon so weit in ihrer eigenen Sichtweise, in ihrer Verletzung, in ihrer destruktiven Argumentation, dass es nicht mehr möglich ist, aufeinander zu zugehen. Unterbrecht also hier. Macht eine Pause. Und setzt – wenn es dann noch nötig ist – das Gespräch zu einer anderen Zeit fort, wenn ihr entspannt seid und wieder bereit, konstruktiv zu diskutieren und einander auch wirklich zu zuhören.
Was du nicht tun solltest, ist, es einfach abrupt abzubrechen, indem du beispielsweise stumm den Raum verlässt oder den Telefonhörer auflegst. Eine klare Ansage kann hier – wenn auch nicht für Verständnis – dann immerhin für Klarheit sorgen.
Sage also:
Und dann mach eine konkrete Ansage, wann ihr das Gespräch fortführen können, beispielsweise
Eine halbe Stunde ist meist ein Zeitraum, in dem die destruktiven Emotionen abflachen und ein konstruktives Gespräch wieder möglich wird.
Wir hatten zu Beginn unserer Beziehung, als wir noch eine Fernbeziehung geführt haben, einen Streit – ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern, worum es ging. Ich war in diesem Streit sehr wütend und verletzt und wollte – ganz nach dem Motto „hurt people hurt people“ auch meinen Partner verletzen. Ich habe ihm gesagt: „Fahr mich sofort zum Bahnhof. Ich möchte nicht mehr hier bei dir sein – ich fahre nach Hause!“ – und mein Partner, die Ruhe in Person, hat ganz ruhig geantwortet: „Ich werde dich zum Bahnhof fahren, wenn du nicht mehr so emotional bist, und trotzdem noch fahren möchtest. Ich werde dich jetzt eine halbe Stunde in Ruhe lassen. Wenn du dann noch Nachhause möchtest, fahre ich dich.“
Nehmt euch also die Pause voneinander. Gebt euch Raum. Unterbrecht euch. Und findet danach wieder zusammen um euch konstruktiv auszutauschen.
Und da jedes Paar anders ist und jedes Paar seinen ganz eigenen Streit-Kreislauf hat, möchte ich zum Abschluss noch einen etwas allgemeineren Tipp mit dir teilen, den du ganz einfach auf deine Beziehung und auf eure Situation anwenden kannst.
Tipp 3: Etwas anders machen als bisher
Überlege dir einmal, wie so ein Streit-Kreislauf bei euch in der Partnerschaft abläuft. Wann kommt es dazu, dass ihr destruktive Streitmuster zeigt. Was trägst du dazu bei, dass es soweit kommt? Nur auf dein eigenes Verhalten hast du Einfluss. Welches Verhalten dein Partner zeigt, kannst du niemals direkt beeinflussen. Du kannst ihn nicht ändern. Deshalb kannst du nur bei dir selbst anfangen.
Überlege mal, welches Verhalten du bisher gezeigt hast, das – mitunter – dazu geführt hat, in diesem Kreislauf zu landen? Was hast du gesagt? Was getan? Wie hast du dich verhalten?
Der dritte und letzte Tipp für diese Folge baut auf einem meiner absoluten Lieblings-Grundsätze auf:
Wer immer das gleiche tut, wird immer das gleiche bekommen.
Tipp Nummer 3 lautet also:
Mache etwas anders als bisher.
Wenn du bisher laut geworden bist, bleib leise.
Wenn du bisher auf Distanz gegangen bist, komme etwas näher.
Wenn du bisher interpretiert hast, frage nach.
Wenn du bisher verletzt hast, zeige Verständnis.
Wenn du bisher ja gesagt hast, sage nein.
Probiere dich aus. Verändere dein Verhalten und schau mal was passiert. Nicht immer wird ein anderes Verhalten zu einer Besserung führen. Aber ganz sicher wird anderes Verhalten eine andere Reaktion hervor rufen. Und vielleicht findet ihr ja so einen Weg der besser für euch passt. Einen Weg, Konflikte zukünftig konstruktiver zu lösen.
Und auf diesem Weg wünsche ich euch alles Gute!
Ich weiß, dass es nicht leicht ist, Kreisläufe zu unterbrechen. Dinge anders zu tun als bisher. Nicht in alte Muster zu verfallen. Konstruktiv zu bleiben. Es ist – gerade zu Beginn – schwer. Wenn du möchtest, lasse dich von mir unterstützen. Ich arbeite immer wieder mit Paaren daran, in Konflikten anders zu kommunizieren. Zu lernen, dass es auch anders geht. Dass es auch verständnisvoll geht und liebevoll. Zu erfahren, wie man über die Themen spricht, die wirklich wichtig sind. Welche das überhaupt sind. Und wie man einen neuen, positiven Weg einschlägt. Ich unterstütze auch euch gerne. Melde dich per E-Mail an [email protected] und wir verabreden eine Beratungssitzung, in der wir genau das besprechen können.
Danke, dass du auch diesmal wieder mit dabei warst! Ich hoffe sehr, dass dir die 3 Tipps helfen um in der nächsten Diskussion ganz aktiv die Situation zu deeskalieren. Probiere es einfach mal aus und schaue, was davon für dich funktioniert!
Wenn dir diese Tipps geholfen habe, freue ich mich sehr, wenn du mir davon berichtest. Alternativ freue ich mich auch immer über eine 5-Sterne-Bewertung bei Itunes, davon profitiert dieser Podcast sehr und du unterstützt meine Arbeit.
Ich wünsche dir viel Erfolg im nächsten Konflikt,
habe einen wunderschönen Tag,
lass es dir gut gehen,
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deine Linda

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