Paartherapie Podcast

#113 | Mit den Ängsten des Partners umgehen


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Tipps zur besseren Unterstützung in der Partnerschaft

Heute wird es um Sorgen & Ängste gehen und darum, wie wir damit umgehen können, wenn unser Partner Ängste verspürt, die sich natürlich immer auch auf die Beziehung auswirken. Ich teile Tipps mit dir, die dir dabei helfen, genau dort zu unterstützen, wo es gerade nötig ist! Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Podcast-Folge.

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Ich habe mal wieder einen Themenvorschlag für den Podcast per E-Mail bekommen. Das freut mich immer sehr, weil ich den Inhalt hier so genau darauf abstimmen kann, was meine Zuhörerinnen und Zuhörer sich wünschen. Wenn du also einen Themenvorschlag hast, schicke ihn mir gerne per E-Mail an [email protected].

Der heutige Fragesteller hat mir in seiner E-Mail seine persönliche Beziehungssituation geschildert und davon erzählt, welche Rolle Ängste in seiner Beziehung spielen. Er hat sein Anliegen ganz präzise in einer Frage zusammen gefasst:
Wie können wir mit den Ängsten des Partners in einer Beziehung umgehen?

Weiter schrieb er in der E-Mail: Ängste sind irrational, sie haben mit der Geschichte und den Erfahrungen des anderen zu tun, und wenig mit uns, aber sie konfrontieren uns trotzdem und belasten dann die Zeit zu zweit. Ich versuche in solchen Situationen z.B., diesen Gefühlen meiner Partnerin auf den Grund zu gehen und frage nach. Ich lasse sie zu und gebe ihnen Raum. Aber mehr als für meine Partnerin da zu sein, sie in den Arm zu nehmen, ihr zuzuhören und ihr zu sagen, dass ich ihre Ängste verstehe, kann ich gerade nicht tun. Ich kann ihr ihre Ängste und Zweifel nicht nehmen. Oder etwa doch?

Und hinter dieser Frage steht so ein großer und wichtiger Wunsch: Der Wunsch danach, helfen zu können. Der Wunsch danach, die Partnerin entlasten zu können. Der tiefe Wunsch, es möge der Partnerin gut gehen und sie solle sich leicht und frei von Angst fühlen.

Und in diesem Wunsch steckt so viel Fürsorge und Liebe – das ist wirklich schön. Und gleichzeitig muss ich leide sagen:

Wir können unseren Partnern die Ängste & Sorgen nicht abnehmen.

So wie niemand Gefühle in uns hinein bringen kann – alle Gefühle entstehen immer in uns und aus uns selbst heraus –, kann eben auch niemand Gefühle aus uns heraus nehmen. Wir selbst müssen mit unseren Ängsten und Sorgen umgehen lernen.

Wenn du jetzt aber denkst, dass du nur daneben stehen musst, wenn dein Partner Angst hat oder voller Sorge ist, kann ich dich beruhigen:

Du kannst deinen Partner in angstvollen Situationen unterstützen.

Wie diese Unterstützung aussehen kann, ist sehr individuell aber genau das sehen wir uns heute an.

Ein kurzer Hinweis an dieser Stelle: Wenn ich hier von Ängsten und Sorgen spreche, bezieht sich das auf Ängste und Sorgen außerhalb des klinischen Bereichs – im durchschnittlichen Bereich, in dem es dem Betroffenen noch selbst gelingen kann, Strategien zu etablieren, die langfristig funktionieren. Sollte dein Partner oder deine Partnerin Ängste oder Sorgen in klinisch auffälliger Häufigkeit oder Intensität haben – eine Angststörung beispielsweise oder eine Phobie – ist es unbedingt notwendig, dass er oder sie sich Hilfe sucht und zwar von Menschen, die dafür ausgebildet sind: Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten.

Denn mit Angststörungen ist nicht zu spaßen und das ist auch nichts, was der Partner reparieren kann oder sollte.

Aber auch ohne eine Angststörung entwickelt zu haben, erleben wir alle Phasen und Situationen, die von Angst geprägt sind. In denen wir uns viele Sorgen machen. Und in denen diese Ängste und Sorgen Einfluss auf unseren Alltag, unser Leben und natürlich auch unsere sozialen Beziehungen nehmen. Und wir alle wissen, dass es viele verschiedene Arten von Ängsten gibt.

Selbst wenn die meisten Ängste nicht aus unserer Beziehung heraus entstehen, haben sie einen Einfluss auf die Partnerschaft.

Wenn wir Probleme im Job, in der Herkunftsfamilie, finanzielle Sorgen, Konflikte mit Freunden oder innere Konflikte austragen, wirkt sich das darauf aus, wie wir in Beziehung sind. In welcher Form wir unserem Partner Aufmerksamkeit schenken können. In welchem Maß unsere Partnerschaft von Leichtigkeit und Freude geprägt ist.

Wir müssen nicht immer in bester Form sein, um geliebt zu werden!

Wir dürfen auch mal ängstlich und traurig sein. Wir dürfen zweifeln. Wir dürfen uns zurück ziehen. Solche Phasen dürfen sein. Oftmals lassen sie den Partner allerdings hilflos zurück.

Wenn die Ängste unsere Partners sich direkt auf die Beziehung beziehen – die Angst, verlassen zu werden oder Zukunftsängste in der Partnerschaft – haben wir als Partner oftmals das Gefühl, mehr tun zu können als wenn sich die Ängste auf Lebensbereiche beziehen, zu denen wir keinen Bezug haben. Tatsächlich sind aber alle Ängste in uns selbst begründet. Wenn wir Angst haben, verlassen zu werden, spielen oft Selbstwertthemen hinein. Unverarbeitete frühere Erfahrungen. Unsicherheit mit unseren eigenen Qualitäten als Partner oder Partnerin. Wir können dem anderen diese Ängste nicht abnehmen.

Als Partner werden wir immer in der passiven Rolle sein, wenn es um die Ängste des Partners geht!

Wir können das Innenleben unsere Partners nicht verändern. Seinen Selbstwert nicht für ihn stärken. Seine Sorgen nicht auf uns übertragen und seine Probleme nicht für ihn lösen.

Wir können aber unterstützend zur Seite stehen!

Es lohnt sich, mit dem Partner das Gespräch über die Bedürfnisse zu suchen, die die Ängste und Sorgen wecken. Darüber zu sprechen, welche Rolle wir einnehmen sollen, um ihn oder sie bestmöglich zu unterstützen.

Es gibt so vieles, was die Ängste bedienen kann.

An manchen Tagen braucht dein Partner vielleicht einen Zuhörer. An anderen Tagen wünscht er sich aufgemuntert oder sogar abgelenkt zu werden. An manchen Tagen braucht es Trost, an anderen Freiraum.

Du kannst nicht intuitiv wissen, was dein Partner gerade braucht.

Verfalle nicht dem Bild, dass genau das Verhalten, das du dir in einer solchen Situation von deinem Partner wünschen würdest, auch deinem Partner hilft. Lasse ihm den Raum, für sich selbst zu entscheiden und stehe mit all deinen Fähigkeiten zur Verfügung.

Wie kann das konkret aussehen?

Wenn du merkst, dass dein Partner ängstlich oder von Sorgen geplagt ist, frage ihn:

„Was brauchst du gerade?“
„Wie kann ich dich gerade unterstützen?“
Oder frage ganz konkret:
„Würde es dir gerade gut tun, wenn ich dir einfach nur zuhöre oder möchtest du meine Meinung und einen Impuls zum Thema hören?“
„Brauchst du heute Ruhe, Nähe oder Freiraum? Soll ich hier bleiben oder dir Raum geben?“

Ihr könnt darüber sprechen, was euch gerade gut tun würde!

Oftmals haben Partner, die von Ängsten und Sorgen geplagt sind, das Gefühl, damit zur Last zu fallen. Sie versuchen, ihre negativen Emotionen zu verstecken – gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Tatsächlich werden unsere Emotionen meist stärker und raumgreifender, wenn wir versuchen sie zu unterdrücken.

Die Ängste und Sorgen müssen Raum bekommen & gesehen werden.

Teile deinem Partner mit, dass es okay ist, dass die Ängste da sind. Dass du das aushalten kannst und dass dein Partner mit all seinen Emotionen in der Beziehung Raum bekommt – solange du das leisten kannst und es sich für dich gut und richtig anfühlt.

Gemeinsam könnt ihr überlegen, ob es etwas gibt, was die Angst bedienen kann.

Oftmals entsteht aus einer Angst ein Wunsch. Beispielsweise nach Sicherheit. Fragt euch dann: „Was würde gerade Sicherheit geben?“ - Routinen und Rituale können beispielsweise dabei helfen, Sicherheit zu schaffen.

Manchmal braucht es auch einfach Zeit – ihr könnt euch fragen: „Was können wir im Alltag verändern, um dem ängstlichen Partner mehr Ruhe und Zeit zu verschaffen?“

Was immer es in eurer Situation braucht – stellt euch die Frage: „Wie können wir die Angst bedienen und was braucht es dafür?“

Und abschließend zu diesem Thema noch ein Hinweis, der mir ganz besonders am Herzen liegt. Es ist schön, den Partner unterstützen zu können. Es gehört in einem gewissen Maß auch zu einer funktionierenden Partnerschaft, sich hin und wieder den Rücken zu stärken, füreinander da zu sein. Das funktioniert allerdings nur solange es beide Partner leisten können.

Achte gut auf dich & deine Ressourcen!

Wenn du deinen Partner in seinen Ängsten und Sorgen unterstützt, achte darauf, gut für dich selbst zu sorgen um auch dauerhaft gut unterstützen zu können. Deine Unterstützung bringt nichts, wenn sie dich selbst völlig ausbrennt und du irgendwann gar nicht mehr unterstützen kannst, sondern im Gegenteil: Selbst Unterstützung benötigst.

Es ist okay, nicht immer zuhören zu können.

Es ist okay, nein zu sagen.
Es ist okay, Dinge zu tun, die nur dir gut tun, um die Batterien wieder aufzuladen.
Es ist okay, dir Raum für dich selbst zu nehmen.
Es ist okay, nicht immer einen schlauen Tipp auf Lager zu haben.
Es ist okay, zu sagen: „Ich kann mich gerade nicht auf deine Themen einlassen, weil ich Zeit für mich brauche. Aber ich komme auf dich zu, wenn ich es wieder kann.“

Das ist vollkommen okay – und noch mehr: Es ist manchmal bitter nötig!

Ich hoffe sehr, dass dich die Folge dabei unterstützt, deinem Partner in von Angst und Sorgen geprägten Situationen gut beizustehen. Ich hoffe du konntest dir den ein oder anderen Impuls für dich und deine Situation aus dieser Folge mitnehmen und ich freue mich sehr, wenn du in der nächsten Podcast-Folge wieder mit dabei bist!

Mach’s gut,

lass es dir gut gehen & bis bald,
deine Linda

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Paartherapie PodcastBy Linda Mitterweger


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