Wir waren in #Essen und haben dort die Alte #Synagoge besucht, welche von 1913 an Jüdinnen und Juden als Ort der Religion, Kultur, Lehre und Zusammenkunft diente. Während des #Novemberpogroms von den #Nazis angezündet konnte das Gebäude die Angriffe aufgrund seiner massiven Bauweise wenigstens größtenteils überstehen und ist deswegen noch heute fast vollständig erhalten. Sie ist damit eine der größten freistehenden Synagogen aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts in ganz Europa.
Doch das Haus verweist auch nach der #NS-Zeit eine Geschichte der Zerstörung und Fremdbestimmung auf, bevor es 1986 und ‘88 rekonstruiert und daraufhin der Öffentlichkeit zugänglich wurde.
Wie konnte es beispielsweise möglich sein, dass die Stadt bereits 1948/49, als eine der ersten Kommunen Deutschlands, ein Mahnmal anbrachte, 1959 aber gleichzeitig die Synagoge räumte und entkernte, um ein ‘Haus Industrieform’ zu ermöglichen?
Trotz dieser Geschichte sei eine Betroffenheitskultur nicht vonnöten, meint Uri Kaufmann, der Leiter der heutigen #Gedenkstätte, welche in einer Dauerausstellung auf das weltweite #Judentum nach der #Shoa verweist und damit die allgemeine Vielfalt der jüdischen Geschichte, Kultur und auch Religion darstellt und gleichzeitig einen Raum für jüdische Kultur bietet. Die Message dahinter ist: nicht nur in Essen gibt es ein lebendiges Judentum nach der Shoa! Oder, wie Uri Kaufmann es selbst sagte, Judentum ist sexy und interessant! ;)
#gedenkstättenpodcast #nrw