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Die letzten Episoden, sowie auch diese, sind zum großen Teil von meinen Abonnenten inspiriert worden. Es geht um Führung von Experten.Ich freue mich, dass die Interaktion mit Ihnen bestens funktioniert. Wenn Sie noch kein Abonnent sind, dann holen Sie das schnell nach. Ihre Vorteile nenne ich zu Beginn der Episode. Die heutige basiert nun auf dieser Hörerfrage:
“Wie lassen sich Experten führen, wenn die Führungskraft ihnen fachlich nicht folgen kann?”
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: Die Aufgabe einer Führungskraft ist Führen. Die eines Experten ist das Nutzen seiner fachlichen Fähigkeiten. Die Aufgabenfelder kollidieren nicht miteinander. Fertig.
Naja, vielleicht ist es dann doch nicht ganz so einfach.
Generell gilt: Je weiter oben in der Firmenhierarchie, desto weniger Fachaufgaben sollen erledigt werden. Dort werden Führungsspezialisten gebraucht, die einen ganz anderen Auftrag haben, als die Fachleute. Fachkenntnisse sind immer hilfreich, die Frage ist, in welcher Tiefe.
Im Nachfolgenden gehe ich auf drei Ausgangspunkte ein, nach denen Sie trotzdem Fachkenntnisse bedürfen könnten – den Standpunkt des Chefs, Ihren als Führungskraft und den der fachlichen Experten.
Da Sie als Führungskraft nur erfolgreich sind, wenn Ihr Chef Sie als erfolgreich bewertet, erfüllen Sie seine Erwartungen. Love it or leave it.
Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben:
Beziehungsweise: Ihr Team erwartet diese Fachkenntnisse von Ihnen und lässt sich in der bisherigen Firmenkultur nur so erfolgreich führen. In der Hierarchie aufwärts können Sie die Kultur und Sichtweisen nicht verändern. Abwärts funktioniert dieses jedoch. Nun lautet die Frage: Wieso vertritt Ihr Expertenteam diese Ansicht?
Behalten Sie Folgendes im Hinterkopf. Erstens, jeder handelt aus seinen besten Optionen heraus. Zweitens, jeder wird stets Verhalten anwenden, was sich als funktionierend bewährt hat.
Was hat die Experten zu ihren Ansichten geführt? Warum wurde diese Erwartung an die Führungskraft erlernt? Hat eine vorherige Führungskraft, oder sogar Sie selbst, sich auf konkret fachliche Diskussionen eingelassen? Wurde den Experten signalisiert (von welcher Seite auch immer), dass Sie diese Fachkenntnisse besitzen? Sind Sie Führungskraft oder eine Art „besserer“ Experte?
Ich glaube, dass Führungskräfte immer Fachkenntnisse auf dem Gebiet ihrer Organisationen brauchen. Ganz ohne geht es nicht und ich nenne ein Beispiel, in dem es dennoch gemacht wird.
Die Aufgabe von Führungskräften ist das verwandeln von Ressourcen in Ergebnisse. Das ist ein anderer Auftrag als der an die Mitarbeiter. Dies darf klar kommuniziert werden. Denn wenn die Chefin besser sein soll, als ihre Mitarbeiter, wofür braucht sie die denn dann noch?
Haben Sie eine erkenntnisreiche Woche
Ihr OLAF DAMMANN
Grundsätzlich: Je weiter oben in der Hierarchie sie sind, je weniger dürfen Sie sich mit Fachaufgaben beschäftigen. Also: „Dürfen“ steht hier unter dem Vorbehalt, dass Sie erfolgreich sein wollen. Über dieses Thema habe ich bereits ausführlich in Episode 39 „Die drei Dimensionen des Berufes und die zwei Fallstricke“ gesprochen. Wenn Sie sich nicht mehr sicher sind, hören sie die nachher gleich nochmal an.
Das System funktioniert so, dass Sie nur erfolgreich sind, wenn Ihr Chef sie dafür hält. Nur er bewertet Sie. Es hilft jetzt nichts, sich ständig selber zu erklären, dass der Boss keine Ahnung hat und Ihr Genie nicht erkennt. Wenn Sie das glauben, wechseln Sie den Chef. Und wundern sich nicht, dass der nächste Ihr Genie auch nicht erkennt. Das Problem liegt ganz woanders.
Das Schwert ist zweischneidig: Fachkenntnisse sind nie verkehrt, glaube ich. Nur bedarf es zum einen der Zeit, sich diese anzueignen und zum anderen verleitet sie leicht dazu den Job dann doch selber zu machen. Meine nächste Frage können sich meine Stammhörer denken: Was bringt Sie denn dazu zudenken, dass Ihre Fachkenntnisse nicht ausreichen?
Die Dritte Ebene ist, dass
Lassen sie mich den deutlich machen: Das Sie Fachkenntnisse BRAUCHEN um Ihre Leute zu führen. Es also ohne überhaupt nicht geht. Nicht, dass es leichter geht, wenn Sie sich auskennen, sondern dass es gar nicht geht, wenn nicht.
Sie brauchen Fachkenntnisse, um Ihre Leute zu führen. Das war die dritte Ebene. Während Sie mir gerade zugehört haben, hat sich Ihre Sicht auf diesen Satz bereits geändert. Je offener Ihr Geist, je deutlicher stellt sich diese Änderung bereits dar.
Eine Kulturänderung ist nicht so schwer, wie es gern erzählt wird. Sie erfordert zum einen eine deutliche Idee von der neuen Kultur. Und dann ein ständiges Reden darüber. Menschen sind überraschend oft zögerlich, wenn es um neue Ideen geht. Sie haben Vorbehalte, die es zu verstehen und ernst zu nehmen gilt. Wenn der Chef bisher eine halbe Fachkraft war, dann fällt der Organisation eine halbe Stelle weg. Wer übernimmt? Zahlt sich aus, dass sich der Chef nun endlich mal um die Organisation und um die Prozesse kümmert, anstatt mit seinen Mitarbeiter zu konkurrieren? Wie wird in Zukunft Erfolg definiert? Wenn es bisher die Fachlichkeit war und in Zukunft nicht mehr, was ist es dann? Ja, die Fachlichkeit bleibt weiterhin für die Fachkraft oberste Messlatte. Und eine Führungskraft ist eine Führungskraft. Und keine Fachkraft mehr.
Wie lassen sich Experten führen denn nun führen, denen die Führungskraft fachlich nicht in der Tiefe folgen kann? Um die Eingangsfrage wieder aufzunehmen.
Ich bin IT-Mensch. Meine Fachkräfte sind durch die Bank besser als ich. Mein Job ist es, die Ziele zu erreichen. Die Jungs schlagen mir die Wege vor, ich gebe die Kriterien vor. Dafür brauche ich keine in depth Kenntnisse. Wenn sie fertig sind sage ich „Zeig mal“. Dann können sie mir der Reihe nach die Erreichung der Kriterien am lebenden System zeigen. Schlauer Weise fragen sie mich auch zwischendrin schon mal nach Präzisierungen der Kriterien, nur bleibt es dort oben. Also nicht von alleine, die wollen immer wieder auf ihre Fachgebiete runter. Und das kann ich ja einfangen. Ich will nur sehen, wie die Ergebnisse aussehen. Und ich mische mich nicht in den Weg dorthin ein. Klare Trennung Fach- von Führungsebene.
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Die letzten Episoden, sowie auch diese, sind zum großen Teil von meinen Abonnenten inspiriert worden. Es geht um Führung von Experten.Ich freue mich, dass die Interaktion mit Ihnen bestens funktioniert. Wenn Sie noch kein Abonnent sind, dann holen Sie das schnell nach. Ihre Vorteile nenne ich zu Beginn der Episode. Die heutige basiert nun auf dieser Hörerfrage:
“Wie lassen sich Experten führen, wenn die Führungskraft ihnen fachlich nicht folgen kann?”
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: Die Aufgabe einer Führungskraft ist Führen. Die eines Experten ist das Nutzen seiner fachlichen Fähigkeiten. Die Aufgabenfelder kollidieren nicht miteinander. Fertig.
Naja, vielleicht ist es dann doch nicht ganz so einfach.
Generell gilt: Je weiter oben in der Firmenhierarchie, desto weniger Fachaufgaben sollen erledigt werden. Dort werden Führungsspezialisten gebraucht, die einen ganz anderen Auftrag haben, als die Fachleute. Fachkenntnisse sind immer hilfreich, die Frage ist, in welcher Tiefe.
Im Nachfolgenden gehe ich auf drei Ausgangspunkte ein, nach denen Sie trotzdem Fachkenntnisse bedürfen könnten – den Standpunkt des Chefs, Ihren als Führungskraft und den der fachlichen Experten.
Da Sie als Führungskraft nur erfolgreich sind, wenn Ihr Chef Sie als erfolgreich bewertet, erfüllen Sie seine Erwartungen. Love it or leave it.
Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben:
Beziehungsweise: Ihr Team erwartet diese Fachkenntnisse von Ihnen und lässt sich in der bisherigen Firmenkultur nur so erfolgreich führen. In der Hierarchie aufwärts können Sie die Kultur und Sichtweisen nicht verändern. Abwärts funktioniert dieses jedoch. Nun lautet die Frage: Wieso vertritt Ihr Expertenteam diese Ansicht?
Behalten Sie Folgendes im Hinterkopf. Erstens, jeder handelt aus seinen besten Optionen heraus. Zweitens, jeder wird stets Verhalten anwenden, was sich als funktionierend bewährt hat.
Was hat die Experten zu ihren Ansichten geführt? Warum wurde diese Erwartung an die Führungskraft erlernt? Hat eine vorherige Führungskraft, oder sogar Sie selbst, sich auf konkret fachliche Diskussionen eingelassen? Wurde den Experten signalisiert (von welcher Seite auch immer), dass Sie diese Fachkenntnisse besitzen? Sind Sie Führungskraft oder eine Art „besserer“ Experte?
Ich glaube, dass Führungskräfte immer Fachkenntnisse auf dem Gebiet ihrer Organisationen brauchen. Ganz ohne geht es nicht und ich nenne ein Beispiel, in dem es dennoch gemacht wird.
Die Aufgabe von Führungskräften ist das verwandeln von Ressourcen in Ergebnisse. Das ist ein anderer Auftrag als der an die Mitarbeiter. Dies darf klar kommuniziert werden. Denn wenn die Chefin besser sein soll, als ihre Mitarbeiter, wofür braucht sie die denn dann noch?
Haben Sie eine erkenntnisreiche Woche
Ihr OLAF DAMMANN
Grundsätzlich: Je weiter oben in der Hierarchie sie sind, je weniger dürfen Sie sich mit Fachaufgaben beschäftigen. Also: „Dürfen“ steht hier unter dem Vorbehalt, dass Sie erfolgreich sein wollen. Über dieses Thema habe ich bereits ausführlich in Episode 39 „Die drei Dimensionen des Berufes und die zwei Fallstricke“ gesprochen. Wenn Sie sich nicht mehr sicher sind, hören sie die nachher gleich nochmal an.
Das System funktioniert so, dass Sie nur erfolgreich sind, wenn Ihr Chef sie dafür hält. Nur er bewertet Sie. Es hilft jetzt nichts, sich ständig selber zu erklären, dass der Boss keine Ahnung hat und Ihr Genie nicht erkennt. Wenn Sie das glauben, wechseln Sie den Chef. Und wundern sich nicht, dass der nächste Ihr Genie auch nicht erkennt. Das Problem liegt ganz woanders.
Das Schwert ist zweischneidig: Fachkenntnisse sind nie verkehrt, glaube ich. Nur bedarf es zum einen der Zeit, sich diese anzueignen und zum anderen verleitet sie leicht dazu den Job dann doch selber zu machen. Meine nächste Frage können sich meine Stammhörer denken: Was bringt Sie denn dazu zudenken, dass Ihre Fachkenntnisse nicht ausreichen?
Die Dritte Ebene ist, dass
Lassen sie mich den deutlich machen: Das Sie Fachkenntnisse BRAUCHEN um Ihre Leute zu führen. Es also ohne überhaupt nicht geht. Nicht, dass es leichter geht, wenn Sie sich auskennen, sondern dass es gar nicht geht, wenn nicht.
Sie brauchen Fachkenntnisse, um Ihre Leute zu führen. Das war die dritte Ebene. Während Sie mir gerade zugehört haben, hat sich Ihre Sicht auf diesen Satz bereits geändert. Je offener Ihr Geist, je deutlicher stellt sich diese Änderung bereits dar.
Eine Kulturänderung ist nicht so schwer, wie es gern erzählt wird. Sie erfordert zum einen eine deutliche Idee von der neuen Kultur. Und dann ein ständiges Reden darüber. Menschen sind überraschend oft zögerlich, wenn es um neue Ideen geht. Sie haben Vorbehalte, die es zu verstehen und ernst zu nehmen gilt. Wenn der Chef bisher eine halbe Fachkraft war, dann fällt der Organisation eine halbe Stelle weg. Wer übernimmt? Zahlt sich aus, dass sich der Chef nun endlich mal um die Organisation und um die Prozesse kümmert, anstatt mit seinen Mitarbeiter zu konkurrieren? Wie wird in Zukunft Erfolg definiert? Wenn es bisher die Fachlichkeit war und in Zukunft nicht mehr, was ist es dann? Ja, die Fachlichkeit bleibt weiterhin für die Fachkraft oberste Messlatte. Und eine Führungskraft ist eine Führungskraft. Und keine Fachkraft mehr.
Wie lassen sich Experten führen denn nun führen, denen die Führungskraft fachlich nicht in der Tiefe folgen kann? Um die Eingangsfrage wieder aufzunehmen.
Ich bin IT-Mensch. Meine Fachkräfte sind durch die Bank besser als ich. Mein Job ist es, die Ziele zu erreichen. Die Jungs schlagen mir die Wege vor, ich gebe die Kriterien vor. Dafür brauche ich keine in depth Kenntnisse. Wenn sie fertig sind sage ich „Zeig mal“. Dann können sie mir der Reihe nach die Erreichung der Kriterien am lebenden System zeigen. Schlauer Weise fragen sie mich auch zwischendrin schon mal nach Präzisierungen der Kriterien, nur bleibt es dort oben. Also nicht von alleine, die wollen immer wieder auf ihre Fachgebiete runter. Und das kann ich ja einfangen. Ich will nur sehen, wie die Ergebnisse aussehen. Und ich mische mich nicht in den Weg dorthin ein. Klare Trennung Fach- von Führungsebene.
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