Share Angelesen! Audio-Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
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By ZMSBw - Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
The podcast currently has 108 episodes available.
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Edgar Wolfrum, Der Aufsteiger. Eine Geschichte Deutschlands von 1990 bis heute vor. Es erschien im Jahr 2020 im Verlag Klett-Cotta.
Ausführlich, detailreich und anschaulich erzählt Edgar Wolfrum in seinem Werk „Der Aufsteiger. Eine Geschichte Deutschlands von 1990 bis heute“ eine Geschichte, die gleichermaßen von Wandel, Erfolgen, wechselnden Herausforderungen und Problemen sowohl in der Innen- als auch der Außenpolitik geprägt ist. Durch die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist die Bundesrepublik größer und auch bevölkerungsreicher geworden. Doch die damit einhergehende neue Rolle und Außenwahrnehmung warf auch einige Fragen auf: Wofür stand sie nun – diese neue Bundesrepublik? Wo war Deutschlands Platz im internationalen Staatengefüge – ruhiger Beobachter oder tonangebende Führungsmacht? Als eine der größten Wirtschaftsmächte sowie eines der reichsten Länder der Welt und unter den 20 bevölkerungsreichsten Ländern der Erde rangierend, hatte sich Deutschland seit 1990 – politisch wie geografisch - zu einer Macht inmitten Europas herauskristallisiert. Allerdings, so der Autor, zeigte sich Deutschland eher zögerlich darin, diese Rolle, die seiner Größe und Bedeutung entsprach, auch anzunehmen und auszufüllen.
Das vorliegende Werk von Edgar Wolfrum besticht durch eine hohe Faktendichte und eine gleichzeitig sehr anschauliche Erzählweise – auch kleinerer Details. Edgar Wolfrum erzählt in diesem Band die Geschichte Deutschlands von 1990 bis in die heutige Zeit. Hierbei fokussiert er sich nicht nur auf die Entwicklungen, Schwierigkeiten und Fortschritte, die Deutschland in dieser Zeit innen- und außenpolitisch sowie soziokulturell zu meistern hat, sondern ordnet die Vorgänge auf diese Weise auch international ein. Dadurch ergibt sich für den Leser ein sehr guter Überblick über das politische Weltgeschehen, die Strukturen und handelnden Personen dieser Zeit - mit besonderem Schwerpunkt auf Deutschland.
Artikeltext und Sprechtext: Katrin Grosser
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch Unwinnable. Britain's War in Afghanistan 2001-2014 vor. Es erschien 2017 im Verlag The Bodley Head.
Nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes im Jahre 2021 hatte Großbritannien 456 Gefallene und über 2500 verwundete Soldatinnen und Soldaten zu beklagen. Ein hoher Preis für ein fernes Land, in dem die Briten auch schon in der Vergangenheit kein Glück hatten. Was plante Großbritannien im Kampf gegen die Taliban und für den Wiederaufbau Afghanistans? Wie erging es den britischen Streitkräften vor Ort? Warum scheiterte dieser Einsatz? Zahlreiche Veröffentlichungen geben über Teilaspekte Auskunft, jedoch fehlte bis 2017 eine kompakte Gesamtdarstellung. Mit Unwinnable. Britain’s War in Afghanistan 2001-2014 schließt der Vizekanzler und Präsident der La Trobe Universität in Melbourne, Australien, Professor Theo Farrell, erstmals diese Lücke und liefert eine gut lesbare Geschichte des britischen Abenteuers am Hindukusch.
Theo Farrells Unwinnable. Britain’s War in Afghanistan, 2001-2014, ist eine beeindruckende Gesamtdarstellung des britischen Engagements am fernen Hindukusch. Sie zeigt das Scheitern des komplexen Einsatzes nach anfänglichen militärischen Erfolgen. Der Autor arbeitet konzise die unterschiedlichsten Gründe für das Scheitern heraus, hebt aber auch taktische und operative Erfolge hervor. Letztlich scheiterten die Briten nach Farrell vor allem an ihrem Unvermögen, die afghanische Gesellschaft zu verstehen und an der Fehlperzeption, dass alle Probleme mit militärischen Mitteln gelöst werden können.
In dieser Folge von "Angelesen" dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Donald Abenheim und Uwe Hartmann "Einführung in die Tradition der Bundeswehr. Das soldatische Erbe in dem besten Deutschland, das es je gab" vor. Es erschien 2019 im Miles-Verlag.
Donald Abenheim ist Historiker und lehrt Geschichte an der Naval Postgraduate School in den USA. Uwe Hartmann ist promovierter Pädagoge und war Oberst der Bundeswehr und Leiter der Abteilung Bildung am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. In diesem Buch geben die Autoren einen Überblick über das Traditionsverständnis und den Stand der Traditionspflege in der Bundeswehr. Sie zeigen Versäumnisse der Vergangenheit auf und plädieren dafür, bei der Traditionspflege ab sofort den Schwerpunkt auf die lange eigene Erfolgsgeschichte der Bundeswehr zu legen. Wer nach traditionsstiftenden Vorbildern für tapfere, professionelle Pflichterfüllung im Kampf sucht, findet sie in der Geschichte der Bundeswehr als Armee im Einsatz. Die Leitplanken für die Traditionsauswahl bilden die Prinzipien der Inneren Führung.
Traditionspflege dient der Vertrauensbildung und stärkt das Wir-Gefühl. Die Kenntnis von Tradition ist damit ebenso wichtig wie eine gute militärische Ausbildung. Aufgrund der Bedeutung militärischer Traditionspflege appellieren die Autoren des Werkes an die Vorgesetzten, ausreichend Zeit in Tradition und Innere Führung zu investieren. In diesem Zusammenhang ermutigen die Autoren Vorgesetzte, in der Traditionsarbeit auch die vom ZMSBw angebotene Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wenn Fragen bezüglich der Eignung bestimmter Personen als traditionswürdige militärische Vorbilder besteht, kann hier die Ansprechstelle für militärhistorischen Rat des ZMSBw oftmals weiterhelfen.
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Stephan Lehnstaedt: "Der Warschauer Aufstand 1944" vor. Es erschien 2024 im Reclam-Verlag.
Dem deutschen Überfall im September 1939 folgte die deutsche Besetzung weiter Teile des polnischen Staatsgebiets. Das besetzte Gebiet wurde zum Teil direkt ins Deutsche Reich eingegliedert, zum Teil unter der Bezeichnung Generalgouvernement als sogenanntes Nebenland des Reiches geführt. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 dehnte sich die deutsche Herrschaft auf ganz Polen aus. Am 1. August 1944 griffen rund 25 000 völlig unzureichend bewaffnete Untergrundkämpfer der polnischen Heimatarmee die deutschen Besatzungstruppen in Warschau an. In den ersten Tagen erzielten sie Achtungserfolge, jedoch keinen strategisch entscheidenden Erfolg. Dennoch behauptete sich die Heimatarmee zwei Monate lang gegen eine enorme deutsche Übermacht und kapitulierte ehrenvoll.
Die Bedeutung dieses Aufstands für die Geschichte Polens lässt sich kaum überschätzen. In scheinbar aussichtsloser historischer Lage demonstrierte die Heimatarmee der Welt, dass die polnische Freiheitsliebe ungebrochen und dass das polnische Volk nicht bereit war, sich zwischen den beiden größeren Nachbarn Russland und Deutschland zerreiben zu lassen. Heute erinnert ein im Jahr 2004 eingeweihtes Museum in Warschau an den Warschauer Aufstand. Stephan Lehnstaedt forscht und lehrt als Professor für Holocaust- und Jüdische Studien an der Touro University Berlin. Lehnstaedt schildert im vorliegenden Werk ausführlich die Geschichte und Vorgeschichte des Warschauer Aufstands.
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Markus Pöhlmann: "Geheimnis und Sicherheit. Der Aufstieg militärischer Nachrichtendienste in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 1871-1914" vor. Es erschien 2024 im Verlag De Gruyter.
Staaten sind im Allgemeinen eher zurückhaltend, wenn es darum geht, Informationen, die ihre nationale Sicherheit betreffen, mit anderen Staaten zu teilen. Besonders groß ist dabei die Zurückhaltung gegenüber Staaten, zu denen angespannte Beziehungen bestehen. Will ein Staat unter diesen Voraussetzungen sensible Informationen über die nationale Sicherheit eines anderen Staates erlangen, kann ihm das nur durch Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel und Methoden gelingen. Diese Anwendung nachrichtendienstlicher Praktiken wurde im späten 19. Jahrhundert institutionalisiert.
Im vorliegenden Werk befasst sich der Historiker Markus Pöhlmann mit dieser Institutionalisierung von Auslandsnachrichtendiensten in militärischen Strukturen. Dieser Prozess kam in den europäischen Großmächten um 1870 in Gang. Markus Pöhlmann ist wissenschaftlicher Direktor und Projektleiter Erster Weltkrieg im Forschungsbereich Militärgeschichte bis 1945 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Pöhlmann betrachtet diesen Prozess der Institutionalisierung vergleichend in Deutschland, Frankreich und Großbritannien und deutet ihn als Ausdruck der zeittypischen Tendenzen zu Professionalisierung und Technisierung. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Nachrichtendienste zwar zutreffende Lagebilder auf technischer und taktischer Ebene erstellen, jedoch bis 1914 keine exakten Informationen über die operativen Absichten ihrer späteren Gegner erlangen konnten.
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Jörg Echternkamp, Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945-1955 vor. Es erschien 2014 im De Gruyter Oldenbourg-Verlag.
Jörg Echternkamp ist Historiker und wissenschaftlicher Direktor am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Mit der vorliegenden Arbeit hat er sich 2012 habilitiert. Echternkamp geht der Frage nach, wie verschiedene Deutungen des Zweiten Weltkriegs in der unmittelbaren Nachkriegszeit und der frühen Bundesrepublik die Einstellung der Bevölkerung zu Krieg und Militär beeinflussten. Dabei zeigt sich, dass neben Deutungen, die auf historische Aufklärung abzielten, auch noch lange verharmlosende Deutungen des Kriegs und der NS-Zeit im Umlauf waren, die der neuen, freiheitlich-demokratischen Nachkriegsordnung aber nichts anhaben konnten.
Jörg Echternkamps Studie beeindruckt durch ihre konsequente Umsetzung einer methodisch anspruchsvollen Differenzierung. Laut dem Autor ist diese Differenzierung entscheidend. Der differenzierte Blick auf die historischen „Zwischenräume“ schafft die Grundlage, sowohl den deutschen Kriegsopfern (wie Gefallenen und Vertriebenen) als auch den (deutschen) Tätern Aufmerksamkeit zu schenken – und dabei zugleich den internationalen Kontext des Gedenkens an die Verfolgten des Nationalsozialismus sowie das Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen nicht zu vernachlässigen. Die von Echternkamp entworfene Deutungsgeschichte von Krieg und Militär kann somit einen wichtigen Beitrag leisten.
In dieser Folge von "Angelesen" Dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Eckart Conze, Die große Illusion. Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt vor. Es erschien 2018 im Siedler-Verlag.
Der Historiker Eckart Conze ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Philipps-Universität Marburg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr . Im vorliegenden Werk befasst er sich mit der Versailler Friedenskonferenz von 1919. Hier hatten sich die Sieger des Ersten Weltkriegs das Ziel gesetzt, eine neue Weltordnung zu etablieren, die Frieden und Freiheit dauerhaft sichern sollte. Sie scheiterten spektakulär, dem Ersten Weltkrieg folgte rund 20 Jahre später der zweite. Detailliert untersucht Conze die Gründe dieses Scheiterns. Deren wichtigster war die mangelnde Bereitschaft der großen westlichen Staaten, die neue Weltordnung durch aktives Eintreten für Multilateralismus und kollektive Sicherheit zu konsolidieren.
Eckart Conze hat eine umfangreiche Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt. Der Ansatz, die Geschichte der BRD seit 1945 als Suche nach Sicherheit zu interpretieren und daraus die Politik- und Gesellschaftsgeschichte abzuleiten, erscheint plausibel. Conze berücksichtigt umfassend und höchst instruktiv die Politik-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte und zeichnet sich durch eine hervorragende Lesbarkeit aus. Ein gut gelungenes Beispiel großer Zeitgeschichtsschreibung.
Artikeltext: Christoph Kuhl
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Peter Tauber, Der Hitlerputsch 1923 vor. Es erschien im Jahr 2023 im Reclam-Verlag.
In der Nacht vom 8. auf den 9. November 1923 versuchte Adolf Hitler in München die Macht an sich zu reißen, um von dort den Putsch nach Berlin zu tragen. Der Hitlerputsch stellt den letzten Akt in einer Reihe von Herausforderungen dar, denen sich die junge Weimarer Republik im Krisenjahr 1923 ausgesetzt sah.
Im ersten Teil seines Buches beschreibt Peter Tauber die Versuche verschiedenster Akteure von Links und Rechts, die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen. Den zentralen Teil seiner Arbeit stellt anschließend der Putsch und sein Verlauf selbst dar. Zahlreiche handelnde Akteure auf beiden Seiten werden den Lesern vorgestellt und der Verlauf des Umsturzversuches wird minutiös nachgezeichnet. Abschließend erläutert Tauber die Nachwirkungen des Putsches und die Instrumentalisierung sowie Mythisierung durch die Nazis im Dritten Reich.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor, vielleicht der entscheidende, für den Putschversuch wäre die Mithilfe der bewaffneten Macht im Staat – vor allem der Reichswehr – gewesen. 1923 hatte Hitler die Reichswehr allerdings nicht unter Kontrolle. Erst nach 1933 gab die Reichswehrführung den Anspruch, die Geschicke der Nation politisch mitzugestalten, nach und nach auf und ließ sich auf eine Funktionselite reduzieren. Aus der Reichswehr wurde die Wehrmacht und diese war dann ein Instrument des Vernichtungs- und Eroberungskrieges.
Peter Taubers Buch ist eine äußerst gelungene Zusammenfassung der Ereignisse um den 9. November 1923. Sie ist flüssig zu lesen und dabei äußerst spannend. Die tiefen Einblicke in Gedankenwelt und Handeln der weniger berühmten Akteure des 9. November, die die Verfassung der Republik und den Rechtsstaat schützten, verschaffen der historisch präzisen Darstellung eine erzählerisch ästhetische Komponente.
Zugleich zeigt uns Peter Tauber mit seinem Buch vor allem eins: Demokratie und Rechtsstaat scheitern nicht einfach. Sie werden von Demokratiefeinden aktiv bekämpft. Und ihr Überleben oder Untergang hängen ab von der Bereitschaft und Fähigkeit der Demokratinnen und Demokraten, sie zu schützen.
Artikeltext und Sprechtext: Martin Schulz
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Gerhard P. Groß, Der Siebenjährige Krieg 1756–1763 vor. Es erschien im Jahr 2023 im Reclam-Verlag.
Was hat der erste US-amerikanische Präsident, George Washington, mit dem Siebenjährigen Krieg zu tun? Welche Rolle spielte Preußen in diesem Krieg? Wie sah der Soldatenalltag aus was charakterisiert eigentlich die schiefe Schlachtordnung? Diese und zahlreiche andere spannende Fragen beantwortet Gerhard P. Groß in seiner Darstellung des Siebenjährigen Krieges.
In großer Breite entfaltet der Autor ein Panorama des weltumspannenden Konfliktes. Dabei nimmt er den Leser mit auf eine militärgeschichtliche Reise von den Kolonien Nordamerikas über die Weltmeere nach Asien und ins Herz Europas. Obwohl seine Darstellung aus vorwiegend preußischer Sicht geschrieben ist, hat sie auch eine stark globalgeschichtliche Perspektive.
Der Autor beschreibt nicht nur die Geschehnisse des Krieges, sondern erläutert abschließend auch die Mythenbildungen rund um Friedrich den Großen sowie die Schlacht von Leuthen.
Gerhard P. Groß ist Historiker und war Leiter des Forschungsbereichs Militärgeschichte bis 1945 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.
Gerhard P. Groß' Der Siebenjährige Krieg bietet einen kenntnisreichen und angenehm zu lesenden Überblick über einen der komplexesten Konflikte der Geschichte. Groß versteht es, dass Geschichtsschreibung auch immer bedeutet, Geschichten zu erzählen. Bereits das einführende Kapitel vermag es, die Leser in den Bann des Buches und der Epoche zu ziehen. Der Autor beleuchtet alle relevanten Schauplätze des Konfliktes, wobei der Schwerpunkt auf Europa liegt. Zugleich wird die weltumspannende Dimension des Kriegs deutlich.
Der Siebenjährige Krieg von Gerhard P. Groß eignet sich hervorragend als Abendlektüre und zum Einstieg in das Thema und die Epoche. Die Literaturhinweise am Ende bieten die Möglichkeit, sich vertiefend mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Artikeltext: Martin Schulz
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellen wir das Buch von Josef D. Blotz, Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Topographie einer deutschen Erinnerungslandschaft am Beispiel des 20. Juli 1944 vor. Es erschien im Jahr 2024 in der Reihe "Beiträge zur Militärgeschichte".
Widerstand gegen den Nationalsozialismus war eher eine Ausnahme, Denkmäler für den Widerstand sind es nicht: Rund 1.100 Denkmäler, Gedenktafeln, Ehrengräber, Büsten und Stolpersteine zur Erinnerung an den Widerstand und seine Persönlichkeiten erinnern heute an mehr als 280 Orten in Deutschland an den Widerstand unterschiedlicher Gruppen.
Ausgehend von den Begrifflichkeiten "Widerstand" und "Denkmal" untersucht und beschreibt Josef Blotz die Erinnerungslandschaft im Überblick und geht hierbei sehr detailliert auf die verschiedenen Denkmäler, ihre geografische Verteilung sowie ihre gestalterischen Besonderheiten für verschiedene Formen des Widerstands ein.
Die Studie von Josef Blotz möchte dafür sensibilisieren und dazu animieren, genauer hinzuschauen und zu hinterfragen - wo begegnen uns in unserem Alltag Orte der Erinnerung oder Stolpersteine und welche Geschichte wollen uns diese Zeugen der Vergangenheit erzählen und was können wir von ihnen und aus der Geschichte lernen.
Dieses Werk soll damit nicht so sehr die Geschichte des Widerstandes erzählen als vielmehr die Geschichte der Gesellschaft, die sich an diesen Widerstand erinnert.
Josef Blotz war von 1975 bis zu seiner Pensionierung 2021 Offizier der Bundeswehr, zuletzt als Stellvertretender Kommandierender General des Eurokorps in Strasborg.
Artikeltext: Katrin Grosser
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