Dialogplatz

Die Parteipräsidentin mit Wut im Bauch und Hoffnung im Herzen


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Es sind die Ungerechtigkeiten in der Welt, die die 34-jährige SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer antreiben: «Ich kann es sehr schlecht aushalten, wenn Menschen, die Macht haben, diese gegenüber den Menschen ausspielen, die das alles nicht haben.»

Im Podcast «Dialogplatz» erzählt Meyer, was ihr Energie gibt, sich täglich politisch einzusetzen. Aber auch, weshalb sie ihre Emotionen zeigt und ihre Tränen nicht zurückhält. «Ich bin keine Kunstfigur oder spiele ein Theater im Nationalratssaal, sondern das bin ich», sagt sie. Trotzdem bleibe sie zuversichtlich: «Ich habe Wut im Bauch und Hoffnung im Herzen.»

Meyer ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrem Partner in Winterthur. Im Primarschulalter ist sie mit ihrer Familie von Baselland nach Winterthur gezogen. Sie studierte an der Universität Zürich Human- und Wirtschaftsgeografie. Schon früh ist sie in die SP eingestiegen und bekleidete viele Ämter. Zum Beispiel war sie Vizepräsidentin der Juso Schweiz und politisierte im Winterthurer Stadt- und später im Kantonsparlament. Seit 2015 ist sie Nationalrätin und seit Herbst 2020 Co-Parteipräsidentin, zusammen mit Cédric Wermuth.

Derzeit beschäftigten sie der Krieg in der Ukraine und das Schicksal der Geflüchteten. Die Vorstellung, ihre fünfjährige Tochter müsste ihrem Vater Tschüss sagen und wüsste nicht, ob sie ihn wiedersehen würde – das bewege sie extrem. Ihre Emotionen hat Meyer auch an der Mahnwache für die Ukraine kurz nach Kriegsbeginn auf dem Winterthurer Neumarkt gezeigt, die sie mit einem Freund organisiert hatte. «Das war ein grosses Zeichen für den Frieden.» In der Stadt werde sie hin und wieder auf ihre Politik angesprochen, zum Beispiel auf dem Markt. Das seien eigentlich die schönen Begegnungen, sagt sie. «Und wenn es nicht gerade auf dem Kinderspielplatz ist und ich auf die Kinder aufpassen muss, rede ich sehr gern über Politik.»

In letzter Zeit machte die SP vor allem Schlagzeilen, weil sie in Parlamentswahlen einige Sitzverluste hinnehmen musste. Das sei schmerzhaft, sagt Meyer. Allerdings sei die SP in den Regierungen gut gewählt worden und habe noch nie so viele Abstimmungen gewonnen wie in den letzten eineinhalb Jahren. 

Von den Grünen wolle man sich nicht abgrenzen. «Bei der Klimafondsinitiative zum Beispiel handelt es sich um eine gemeinschaftliche Aufgabe. Weshalb sollten wir uns also nicht mit den Grünen zusammentun?» In der Politik gehe es schliesslich um die Sache und nicht um Parteigeplänkel. Dass die SP auch in Winterthur drei Sitze im Parlament verloren habe, tue ihr leid. Die Wahlen im Februar habe sie mitverfolgt – und sei entsprechend nervös gewesen.

Wann welches Thema besprochen wird: 

5:50 Was Mattea Meyer politisiert hat

7:55 Was sie in ihrer politischen Arbeit antreibt 

16:30 Weshalb sie Emotionen nicht zurückhält

18:35 Aufnahme von Geflüchteten in Privathaushalten

20:50 Ihre Motivation an die SP-Spitze zu gehen und was es dafür braucht

27:45 Verluste der SP und Meyers Einordnung 

44:10 Wahlen in Winterthur und Meyers Juso-Vergangenheit

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