Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum führt vielerorts zu einer intensiveren, standardisierten und kostengünstigen Bebauung. Trotz technischer Fortschritte im Bauingenieurwesen bleibt die Herausforderung bestehen, ökologisch verträgliche Lösungen zu finden, die sowohl den sozialen als auch den ökonomischen Anforderungen gerecht werden. So bleibt nachhaltiges Bauen vielerorts hinter wirtschaftlichen Interessen zurück, mit langfristigen Folgen für Umwelt und Lebensqualität.
Christine Lemaitre, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), fordert deshalb ein grundlegendes Umdenken in der Baupraxis. Ihrer Ansicht nach soll die Serialisierung nicht der Ausgangspunkt sein, sondern die logische Konsequenz einer ganzheitlichen, kontextbezogenen Planung.
Im Gespräch mit Peter Richner plädiert sie für eine Abkehr von Standardlösungen «von der Stange» und stattdessen für eine Rückbesinnung auf einen durchdachten Planungsprozess, der sich an den Menschen und den Orten orientiert, für die gebaut wird.