Private-Equity-Investoren entern den Prüfer- und Beratermarkt. Wie verändert das die Gehälter der Partner? Und verliert die Partner-Rolle an Wert? Top-Headhunter Hellmuth Wolf berichtet bei FINANCE-TV.
Vor Kurzem noch undenkbar, nun passiert es immer öfter: Ein Private-Equity-Investor steigt bei einer Prüfungs- oder Beratungsgesellschaft ein. Jüngste Beispiele waren etwa PKF WMS oder WTS. Viele Mitarbeiter der Prüfungs- und Beratungshäuser – vor allem die Partner – fragen sich nun: Was bedeutet das für meine Karriere? Immerhin übernimmt der Investor Anteile am Unternehmen, welche vorher den Partnern gehörten, und möchte entsprechend mitbestimmen.
Klar ist, dass die Gehaltsstrukturen der Partner wohl angepasst werden müssten, sobald ein Investor zusätzliche Anteile hält, meint Hellmuth Wolf, Managing Partner bei Signium. „Jede Gesellschaft wird mit den potentiellen neuen Equity Partnern reden müssen, weil diese vielleicht ein anderes Vergütungsmodell bekommen werden als die bisherigen Equity Partner“, so Wolf, der unter anderem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater auf Partnerebene vermittelt.
Erhöht Private Equity den Druck?
Hinzu kommt: Private-Equity-Investoren müssen Rendite machen – das dürfte den Druck, der in der Wirtschaftsprüfer- und Beraterbranche ohnehin schon hoch ist, noch einmal mehr erhöhen. „Es könnte sein, dass ein Private-Equity-Unternehmen sich von Partnern trennt, die auf Dauer nicht performen“, warnt Hellmuth Wolf.
Doch er sieht auch Vorteile in einem PE-Einstieg, vor allem für Partner, die sich auf die reine Beratungstätigkeit konzentrieren wollen. „Diesen wird Arbeit abgenommen, was Strategie und interne Themen angeht.“
Wird die Partner-Rolle durch einen Private-Equity-Einstieg entwertet? Passen die Kulturen zusammen? Und gab es schon Kandidaten, die sich von einem Arbeitgeber abgewandt haben, weil ein Investor eingestiegen ist? Über das und mehr spricht Hellmuth Wolf bei FINANCE-TV.