Der Amerikaner Charles Goodyear, "Vater der Vulkanisation", ist sehr erfindungsreich aber zeitlebens kein guter Geschäftsmann. So stirbt er am 1.7.1860 hochverschuldet.
In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann :
- wie Goodyear durch einen Klecks auf dem Herd den modernen Werkstoff Gummi entdeckt,
- warum seine geniale Erfindung ihm Schulden bringt, aber keinen Ruhm,
- warum ein Besuch in einem New Yorker Geschäft Goodyears "Erweckungserlebnis" wird,
- wie seine Entdeckung nach einem römischen Feuergott benannt wird.
Ohne Charles Goodyear hätte Flugzeug bei der Landung keine Chance. Die Reifen, die die Maschine sicher auf den Boden bringen, verdanken ihre Elastizität einem Zufall: Goodyear experimentiert 1839 mit Naturkautschuk und Schwefel - als plötzlich etwas von der Mischung auf die heiße Herdplatte tropft. Der Effekt ist verblüffend, denn der Stoff verbrennt nicht, sondern wird elastisch, stabil - und wetterfest. Das Verfahren: Vulkanisation.
Goodyear ist ein erfinderischer Tüftler, aber kein erfolgreicher Geschäftsmann. Seine Forschungen bringen ihn zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten. So verkauft er die Schulbücher seiner Kinder, lebt in Armut und sitzt sogar zeitweise im Gefängnis. Die Reifenfirma, die später seinen Namen trägt, erlebt er nicht mehr. Doch sein Werkstoff bleibt – und prägt bis heute Produkte des Alltags: vom Flugzeugreifen bis zum Babyschnuller.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Volker Krings, Chemiker beim Deutschen Kautschuk-Verband
- Charles Goodyear: Gum-Elastic and its varieties, with a detailed account of its applications and uses and of the discovery of vulcanization, New Haven 1953.
Weiterführende Links:- Planet Wissen: Die Geschichte des Gummis
- 15. Juni 1844 - Charles Goodyear erhält Patent für Gummi-Vulkanisation
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Kay Bandermann
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother
Technik: Nico Söllner