Donald Trump hat Anfang August die Chefin der US-Behörde für Arbeitsmarktstatistik entlassen – mutmaßlich, weil ihm die mauen Zahlen nicht gefielen. Ohne Belege vorzulegen, warf er der Behördenleitung vor, Daten „gefälscht“ zu haben.
Für Trump sind gute Zahlen entscheidend: Spätestens zu den Kongresswahlen 2026 wird die wirtschaftliche Lage – und wie sie wahrgenommen wird – entscheidend sein. Mit dem neuen, ihm hörigen Behördenchef E. J. Antoni von der Heritage Foundation könnte sich die Regierung die Deutungshoheit über wichtige Wirtschaftsdaten sichern.
Doch wie robust ist die US-Konjunktur wirklich? Von April bis Juni wuchs das Bruttoinlandsprodukt aufs Jahr hochgerechnet noch überraschend stark um 3,0 Prozent. Aktuell jedoch prägen schwache Jobzuwächse, verunsicherte Konsumenten und Schutzzölle die Märkte. „Stagflation trifft die Sache eher als Aufschwung“, sagt Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturprognosen am Institut für Weltwirtschaft in Kiel. „Wir erwarten, dass die Wirtschaft unter ihrem Potenzial wächst und gleichzeitig die Inflation anzieht.“
Auch die Zölle selbst bewertet er aus US-amerikanischer Sicht kritisch: „Am Ende ist es eben so, dass doch die Amerikaner diese Zölle bezahlen müssen. Es gibt dann einen Teil der Wirtschaft, der stärker belastet wird – und einen, der entlastet wird.“ Das Ergebnis: ein erhebliches Umverteilungsproblem.
Zum Artikel: Trump macht Vertrauten zum Chef der wichtigsten Statistikbehörde](https://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-trump-macht-vertrauten-zum-chef-der-wichtigsten-statistikbehoerde/100147840.html))
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