Joseph Weizenbaum bezeichnete sich selbst als Dissidenten und Ketzer der Informatik.
Er arbeitete in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre am Aufbau des Arpanet, einen Vorläufer des Internets.
1966 veröffentlichte Weizenbaum das Computer-Programm ELIZA, mit dem er die Verarbeitung natürlicher Sprache durch einen Computer demonstrieren wollte; Eliza wurde als Meilenstein der „künstlichen Intelligenz“ gefeiert, seine Variante Doctor simulierte das Gespräch mit einem Psychologen. Weizenbaum war entsetzt, wie ernst viele Menschen dieses relativ einfache Programm nahmen, indem sie im Dialog intimste Details von sich preisgaben. Dabei war das Programm nie darauf hin konzipiert, einen menschlichen Therapeuten zu ersetzen. Durch dieses Schlüsselerlebnis wurde Weizenbaum zum Kritiker der gedankenlosen Computergläubigkeit. Heute gilt Eliza als Prototyp für moderne Chatbots.
Seit dieser Zeit mahnte Weizenbaum den kritischen Umgang mit Computern und die Verantwortung des Wissenschaftlers für sein Tun an. Besonders betonte er, die eigentliche Entscheidungsgewalt müsse immer in menschlicher Hand bleiben, auch wenn künstliche intelligente Systeme als Hilfsmittel zur Informationsbeschaffung herangezogen werden.
Hören Sie hier einen Vortrag aus dem Jahr 1991, den Joseph Weizenbaum auf dem internationalen Kongress „Das Ende der großen Entwürfe und das Blühen systemischer Praxis“ gehalten hatte.
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