"Alles was das Leben ausmacht, muss für Menschen mit Behinderungen verbessert werden." Nora Welsch, die neue Behindertenbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, sitzt selbst im Rollstuhl: Sie hat eine Muskelerkrankung. Die persönliche Erfahrung der 32-Jährigen mache sie zu einer überzeugenden Kandidatin für dieses Amt, hatte das Sozialministerium erklärt. Wie andere Länder sich auf Behinderte einstellen – oder eben auch nicht – hat Nora Welsch selbst auf einer mehrmonatigen Weltreise erlebt. In ihrer Funktion setzt sich Nora Welsch dafür ein, dass Baden-Württemberg gleiche Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderungen schafft. Die Politik müsse erkennen, dass trotz aller Sparzwänge die Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderungen weiter priorisiert werden müssen. Denn Teilhabe sei ein Menschenrecht und dürfe den finanziellen Engpässen nicht als Erstes zum Opfer fallen. Nora Welsch studierte Publizistik und Medien- und Kommunikationsforschung und sammelte Erfahrungen bei SAP und im Deutschen Kinderhospizverein, bevor sie kommunale Behindertenbeauftragte der Stadt Baden-Baden wurde.