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Im heutigen Klinisch Relevant Podcast besprechen wir die Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie des Normaldruckhydrozephalus (normal pressure hydrocephalus, NPH). Außerdem nennen wir euch wichtige Differentialdiagnosen (DD) und zeigen euch, wie ihr diese vom NPH unterscheiden könnt.
Wen betrifft der NPH? Gibt es einen Altergipfel?
Der NPH ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters mit einem Altersgipfel in der 6. – 8. Lebensdekade. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Aktuelle Untersuchungen führen außerdem zu der Annahme, dass ca. 6% aller achtzig Jährigen von einem NPH betroffen sind.
Welche pathophysiologischen Mechanismen liegen dem NPH zu Grunde?
Grundsätzlich ist zunächst die Klassifikation des NPH nötig:
Die Ursache des idiopathischen NPH ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig aufgeklärt. Eine verbreitete Theorie geht von veränderten hydrodynamischen Verhältnissen in den Liquorräumen bzw. im venösen Blutgefäßsystem aus. Durch eine Arteriosklerose ändert sich die Elastizität und der Druck in den venösen Blutgefäßen. Hierdurch kommt es zu einer gestörten Liquorresorption. Dadurch drückt der nicht resorbierte Liquor gegen die Ventrikelwände und führt zur Liquordiapedese.
Ursachen für einen sekundär auftretenden NPH sind beispielsweise subarachnoidale Blutungen (SAB) oder Schädel-Hirn-Traumata (SHT).
An welchen klinischen Zeichen ist der NPH zu erkennen?
Die wichtigsten klinischen Zeichen werden im Hakim-Trias zusammengefasst:
Für die Diagnosestellung sind zwei der drei Zeichen obligat. Das alle drei Zeichen positiv sind kommt bei ca. 50% aller Patienten vor.
Gangstörung:
Demenz:
Harninkontinenz:
Wie kann man den NPH diagnostizieren?
Die Diagnose erfolgt in Zusammenschau der Anamnese, Klinik, Bildgebung und Liquordiagnostik.
Wir haben für euch bereits einen Podcast (Nr. 6) mit Lars Kübler (Facharzt für Neurologie) aufgenommen, welcher sich ausführlich mit dem NPH aus radiologischer Sicht beschäftigt. Um mehr zur Bildgebung zu erfahren, könnt ihr sehr gerne dort reinhören.
Bildgebung
Die Bildgebung sollte, wenn möglich, mit einem MRT erfolgen.
Liquordiagnostik:
Wie kann der NPH therapiert werden?
Steht die NPH-Diagnose fest, ist die operative Shunt-Anlage indiziert. Hierbei gilt: Je früher der Shunt angelegt wird, desto besser die Prognose. Gangstörungen sprechen gut auf die Anlage eines Shuntes an. Wogegen die Harninkontinenz nur wenig und die Demenz kaum zu beeinflussen sind.
Eine medikamentöse Therapie mit Acetazolamid wurde in Studien erprobt. Leider hat die Therapie nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.
Was sind wichtige Differentialdiagnosen (DD)?
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Im heutigen Klinisch Relevant Podcast besprechen wir die Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie des Normaldruckhydrozephalus (normal pressure hydrocephalus, NPH). Außerdem nennen wir euch wichtige Differentialdiagnosen (DD) und zeigen euch, wie ihr diese vom NPH unterscheiden könnt.
Wen betrifft der NPH? Gibt es einen Altergipfel?
Der NPH ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters mit einem Altersgipfel in der 6. – 8. Lebensdekade. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Aktuelle Untersuchungen führen außerdem zu der Annahme, dass ca. 6% aller achtzig Jährigen von einem NPH betroffen sind.
Welche pathophysiologischen Mechanismen liegen dem NPH zu Grunde?
Grundsätzlich ist zunächst die Klassifikation des NPH nötig:
Die Ursache des idiopathischen NPH ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig aufgeklärt. Eine verbreitete Theorie geht von veränderten hydrodynamischen Verhältnissen in den Liquorräumen bzw. im venösen Blutgefäßsystem aus. Durch eine Arteriosklerose ändert sich die Elastizität und der Druck in den venösen Blutgefäßen. Hierdurch kommt es zu einer gestörten Liquorresorption. Dadurch drückt der nicht resorbierte Liquor gegen die Ventrikelwände und führt zur Liquordiapedese.
Ursachen für einen sekundär auftretenden NPH sind beispielsweise subarachnoidale Blutungen (SAB) oder Schädel-Hirn-Traumata (SHT).
An welchen klinischen Zeichen ist der NPH zu erkennen?
Die wichtigsten klinischen Zeichen werden im Hakim-Trias zusammengefasst:
Für die Diagnosestellung sind zwei der drei Zeichen obligat. Das alle drei Zeichen positiv sind kommt bei ca. 50% aller Patienten vor.
Gangstörung:
Demenz:
Harninkontinenz:
Wie kann man den NPH diagnostizieren?
Die Diagnose erfolgt in Zusammenschau der Anamnese, Klinik, Bildgebung und Liquordiagnostik.
Wir haben für euch bereits einen Podcast (Nr. 6) mit Lars Kübler (Facharzt für Neurologie) aufgenommen, welcher sich ausführlich mit dem NPH aus radiologischer Sicht beschäftigt. Um mehr zur Bildgebung zu erfahren, könnt ihr sehr gerne dort reinhören.
Bildgebung
Die Bildgebung sollte, wenn möglich, mit einem MRT erfolgen.
Liquordiagnostik:
Wie kann der NPH therapiert werden?
Steht die NPH-Diagnose fest, ist die operative Shunt-Anlage indiziert. Hierbei gilt: Je früher der Shunt angelegt wird, desto besser die Prognose. Gangstörungen sprechen gut auf die Anlage eines Shuntes an. Wogegen die Harninkontinenz nur wenig und die Demenz kaum zu beeinflussen sind.
Eine medikamentöse Therapie mit Acetazolamid wurde in Studien erprobt. Leider hat die Therapie nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.
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