🎙️ Podcast‑Folge: „Rosazea“ (mit medilogin & Dr. Alice Martin)
In unserer heutigen Spezialfolge mit unserem Kooperationspartner medilogin spricht Dr. Alice Martin über das chronisch‑entzündliche Krankheitsbild Rosazea – von Pathophysiologie über klinische Erscheinungsformen bis zur aktuellen Therapie und Versorgungsrealität.
Warum Rosazea wichtig ist:
• Rosazea ist eine sehr häufige chronische Hauterkrankung, v. a. im zentrofazialen Bereich (Stirn, Nase, Wangen, Kinn) lokalisiert. 
• Die Erkrankung verläuft meist schubweise und kann – wenn unbehandelt – zu persistierenden Rötungen, sichtbaren Gefäßen, papulopustulösen Läsionen, gegebenenfalls auch Hautverdickungen (Phymen) oder Augenbeteiligung führen.
• Da Rosazea oft mit Unsicherheit und psychosozialer Belastung verbunden ist, spielt eine gute ärztliche Aufklärung und frühzeitige Intervention eine zentrale Rolle.
Typische Erscheinungsbilder & Subtypen
Rosazea kann sich sehr unterschiedlich manifestieren; häufig unterscheidet man vier Subtypen — wobei Mischformen und Übergänge möglich sind. 
Ätiologie & Triggerfaktoren
• Die genaue Ursache der Rosazea ist nicht vollständig geklärt — diskutiert werden Gefäßregulations‑, immunologische und neurogene Mechanismen sowie eine Beteiligung von Haarbalgmilben und Bakterien. 
• Häufige Trigger bzw. Verstärker sind z. B. UV‑Strahlung, Sonnenexposition, starke Temperaturschwankungen, Alkohol, scharfe Speisen, heiße Getränke, Stress — aber auch topische oder systemische Auslöser. 
Diagnostik & Management — praxisnahe Orientierung
• Eine Leitlinie für Deutschland (S2k‑Leitlinie) fasst aktuelle Empfehlungen zur Diagnose und Therapie zusammen. 
• Basierend auf dem aktuellen Krankheitsbild (Phänotyp) wird eine individualisierte Therapie empfohlen — häufige Ansätze sind topisch, systemisch, physikalisch (z. B. Laser) oder kombiniert. 
• Bei milden/moderaten Formen oft ausreichend: topische Therapie – z. B. mit Metronidazol oder Azelainsäure. 
• Bei entzündlichen Papeln/Pusteln oder bei Mischformen: orale Tetrazykline (z. B. Doxycyclin), ggf. in Kombination mit topischen Präparaten. 
• Phymatöse Formen oder starke Gefäßveränderungen können chirurgisch bzw. physikalisch (z. B. Laser, Lichttherapie) behandelt werden. 
• Wichtiger Baustein: Hautpflege (milde Reinigung, feuchtigkeitsbetonte und reizfreie Pflege, konsequenter Sonnenschutz), Vermeidung bekannter Trigger. 
Bedeutung für klinisch Tätige
Für Dermatologinnen, Hausärztinnen, aber auch Physiotherapeut*innen, Pflegepersonal und andere Fachberufe ist es wichtig, Rosazea frühzeitig als chronische, schubweise verlaufende Erkrankung mit möglicher Beeinträchtigung der Lebensqualität zu erkennen. Eine gute Aufklärung über Trigger, Hautpflege und realistische Therapieziele kann helfen, Rückfälle zu vermeiden und das Vertrauen der Betroffenen zu stärken.
🎧 In dieser Episode sprechen wir u.a. über:
• Definition und Abgrenzung von Rosazea gegenüber Akne oder Couperose
• Typische Subtypen und deren klinisches Spektrum
• Aktuelle visuelle und pharmakologische Therapieoptionen
• Alltagstipps für Betroffene und professionelle Begleitung
🔗 Weiterführende Links & Literatur (für Fachpublikum)
• Deutsche S2k‑Leitlinie „Rosazea“ – Diagnose und Therapie 
• Übersichtsarbeit „Rosacea: Epidemiology, pathogenesis, and treatment“ 
• Review „Rosacea: Practical Guidance and Challenges for Clinical Management“ (2024) 
• Aktuelle Übersicht zu Managementstrategien – topisch, systemisch, physikalisch 
• Patient*inneninformation Rosacea (Hautkliniken/öffentliche Portale) – für interdisziplinäre Aufklärung: z. B. allgemeine Infos zu Ursachen, Symptomen, Triggern.
Disclaimer: Bei den Podcasts von Klinisch Relevant handelt es sich um Fortbildungsinhalte für Ärzte und medizinisches Personal und keinesfalls um individuelle Therapievorschläge. Sie ersetzen also keineswegs einen Arztkontakt, wenn es um die Behandlung von Erkrankungen geht. Dabei spiegeln die Beiträge den Kenntnisstand unserer medizinischen Partner und Experten wider, den sie nach besten Wissen und Gewissen mit Dir teilen. Häufig handelt es sich dabei auch um persönliche Erfahrungen und subjektive Meinungen. Wir übernehmen für mögliche Nachteile oder Schäden, die aus den im Podcast gegebenen Hinweisen resultieren, keinerlei Haftung. Bei gesundheitlichen Beschwerden muss immer ein Arzt konsultiert werden! Weitere Informationen findest Du auf unserer Website: www.klinisch-relevant.de P.S.: Wenn Dir der Podcast gefallen hat, dann teile ihn doch bitte mit Deinen Kolleginnen und Kollegen! Es würde uns auch riesig freuen, wenn Du unseren Newsletter auf unserer Homepage abonnieren und unser Projekt bei Apple Podcasts bewerten würdest. Wenn Du Lust hast, dann findest Du Klinisch Relevant auch bei Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn. Falls Du auch einmal einen Beitrag auf Klinisch Relevant zu einem spannenden medizinischen Thema veröffentlichen möchtest, dann melde Dich doch ganz einfach unter [email protected]