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RES007 Oil&Gas Teil2


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Raffination von Erdöl

Reinigung und Destillation (Normaldruck & Vakuum) in Fraktionen mit definiertem Siedebereich.

Produkte: Ottokraftstoff, Dieselkraftstoff, Heizöl, Kerosin;

Chem. Industrie: Flüssiggas, Naphtha/Rohbenzin, Mitteldestillat (mittlerer Siedebereich 140 – 370 °C)

 1856 erste Raffinerie in Polen (einfache Destillation)

Ausbeute: unterschiedlich je nach Edukt; 3% Flüssiggas, 9% Naphtha, 24% Benzin, 4% Kerosin, 21% Diesel & leichtes Heizöl, 11% schweres Heizöl, 3,5% Bitumen & usw., 1,5% Schmierstoffe

Eigenverbrauch der Raffinerie 5 – 10%

Komplexität einer Raffinerie wird als Nelson-Index angegeben -> Messzahl für Wertschöpfung & Investitionskosten

  • In D: 6 bis 11 (Raffinerie Emsland 14), daher 6 bis 11 fache Komplexität einer einfachen Rohöldestillation
  • Verarbeitung

     Abtrennen von Sedimenten, Salz & Wasser vor Ort -> Schiff/Pipeline zur Raffinerie

    Primärverarbeitung (Rohöl)

    Vorwärmen (ca. 400°C) -> atmosphärische Rektifikation -> leichte Bestandteile oben „Kopf“, schwere unten „Sumpf“

    Vakuumdestillation des des Rückstands in weiterer Kolonne

    Konversionsverfahren und Blending

    Abscheiden von Schwefel & Stickstoff

    Verbesserung der Zwischenprodukte

    Hydrotreating

    Vermischen der zu entschwefelnden Komponenten mit Wasserstoff bei ca. 350°C

    • Katalysator setzt Schwefel in H2S um
    • Stickstoff in NH3
    • Schwefel ist Katalysatorengift und würde beim Verbrennen von unbehandelten Endprodukten umweltschädliches SO2 erzeugen, daher muss es abgeschieden werden vor der Weiterverarbeitung. Große Mengen an Schwefel fallen an.

      Katalytisches Reforming

      Ziel: Isomerisierung (Erhöhung der Oktanzahl des Naphthas) & Erzeugung aromatischer Kohlenwasserstoffe

      Oktanzahl: Zündungswilligkeit / Klopffestigkeit, höhere Oktanzahl ist teurer

      Aromatische Kohlenwasserstoffe -> cyclische Kohlenwasserstoffe -> energetisch günstiger als nicht aromatische -> chemisch stabiler

       

      Typische Reaktionen: Ringschluss, Dehydrierung, Isomerisierung (unveränderte Summenformel, aber anderes Molekül)

      Isomerisierung

      Ziel: Oktanzahlverbesserung & Veränderung des Substitutionsmusters an Aromaten

      Cracker: thermisches, katalytisches und Hydrocracking

      • Thermisch: Auch verunreinigte Bestanteile können verarbeitet werden
        • Visbreaking: Cracken schwerer Rückstandsöle -> Gasöl
        • Delayed Coking: Petrolkoks herstellung
        • Steamcracking: Naptha, Gasöl, hydrogenierte Vakuumgasöle in Ethen, Propen und Aromate umgewandelt
        • Katalytisch: Saure Silikate, z.B. Seltenerddotiertes Zeolith als Katalysatoren
          • Schwere atmosphärische Gasöle& Vakuumgasöl als Edukte
          • Produkt kurzkettige Olefine (mehr doppelbindungen) & Alkane
          • Wird gerne eingesetzt
          • Hydrocracking: langkettige Alkane + Wasserstoff -> kurzkettige Alkane
            • Vorwiegend Vakuumgasöl als Edukt -> Hydrierung von Schwefel und Stickstoffverbindungen, hohe H2S und NH3 Volumina
            • Claus-Verfahren: Schwefelwasserstoff mit Luftsauerstoff unterstöchiometrisch verbrannt
              • Umwandlung von H2S zu 6S
              • Mehrere katalytische Stufen um (fast) vollständigen Umsatz zu erreichen (99,8%)
              • In Kombination mit Doppelkontaktverfahren (Schwefelsäureherstellung)
              • Alternative: Direkte Schwefelsäure herstellung (WSA Prozess)
              • Quellen: http://abarrelfull.wikidot.com

                https://de.wikipedia.org/wiki/Nelson-Index

                https://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6lraffinerie#Siehe_auch

                Diesel

                Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen als Kraftstoff für Dieselmotoren (Marine-Diesel für Schiffsdieselmotoren)

                Bestandteile: Kerosin, Mittelfestillatfraktionen bis zu 7% Biodiesel + Additive

                Dieselmotor von Rudolf Diesel erfunden und erste Produktion in Ausgburg

                • Selbstzündender Motor, reine Luft wird stark verdichtet und dadurch erhitzt, kurz vor oberen Totpunkt wird Dieselkraftstoff eingespritzt der sich durch die Hitze selbstentzündet.
                • Dieselmotor nach Mau: Langsam, Mittelschnell, Schnellläufer ( bis 300 /min; kleiner 1000/min; größer-gleich 1000/min)
                • Andere Einteilungen: Arbeitsverfahren, Bewegungsablauf, Gemischbildungsverfahren, Zündverfahren, Brennverfahren, Füllungsart, Kühlverfahren, Schnellläufigkeit, Bauform & Anzahl der Zylinder,
                • Verschiedene Sorten an Diesel verfügbar, Zusätze zur Qualitätsverbesserung

                  Herstellung in Raffinerie

                  Heizöl EL und Jet/Kerosin in direkter Konkurrenz zum Diesel -> Zusammensetzung ist daher vom Bedarf abhängig

                  Hauptbestandteil: Alkane, Cycloalkane, aromatische Kohlenwasserstoffe; 9 bis 22 C-Atome/Molekül; 170-390°C Siedebereich;

                  Extra leichtes Heizöl könnte als Substitut verwendet werden

                  Synthetischer Diesel

                  Kohlenwasserstoff -> Synthesegas -> Fischer-Tropsch-Synthese: Diesel-ähnlicher Kohlenwasserstoff (Cetanzahl 75 – 80, sehr hoch)

                  Gas-to-Liquid

                  Potentiell auch möglich mit Synthesegas aus nachhaltigen Quellen

                  Absatz

                  D: 2016 zu einem Absatzzuwachs beim Diesel um 3,1 Prozent oder 1,1 Millionen Tonnen auf 37,9 Millionen Tonnen.

                  Quelle: https://www.mwv.de/wp-content/uploads/2017/09/170918_Mineraloelwirtschaftsverband_Jahresbericht-2017.pdf

                  Dieselabgase

                  Kohlenstoffhaltiger Feinstab gilt als gesundheitsschädlich, da meist nicht reiner Kohlenstoff sondern Agglomeration von Rußpartikeln mit anderen gesundheitsschädlichen Stoffen Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe usw.

                  Common-Rail-Einspritzung moderner Dieselmotoren erzeugen lungengängige Feinstpartikel

                  Dieselruß, da doppelt so lange Aromate wie beim Benzin -> Benzin verdampft vollständiger als Diesel

                  Bei Selbstzündungsphase werden die nicht verdampften Aromate in Bestandteile gecrackt -> Ruß

                  Beim Benzinmotor mehr PAK

                  Beim Dieselmotor mehr Ruß

                  Dieselabgas Skandal

                  Seit spätestens 1999 ist bekannt, dass die Optimierung auf Kraftstoffeinsparung dazu führt, dass mehr NOx emitiert wird.

                  EU28 + Scheiz & Norwegen 5.000 Tote p.a. durch Faktor 4 bis 7 höhere Stickoxid Emissionen.

                  Politik: Skurril, dass Umweltschutz & CO2 Reduktion Befürworter für die Reduktion von Nox (höherer Verbrauch & höhere CO2 Emissionen) einstehen

                  MM: Grenzwerte an NOx Emissionen -> Müssen eingehalten werden, danach Optimierung auf CO2 Reduktion und Treibstoffeinsparung

                  • Aushebelung von d Grenzwerte als Wirtschaftsboost
                  • Aber Schadet dem Ansehen Deutschlands & der Innovtionsfähigkeit dauerhaft
                  • Präzedenzfall dafür sich strategisch nicht an Gesetze zu halten
                  • Schaden für die Verbraucher durch Fahrverbote, Wertverlust usw.
                  • Quelle:

                    K. Siegmann, H.C. Siegmann: Die Entstehung von Kohlenstoffpartikeln bei der Verbrennung organischer Treibstoffe. München, 12. Oktober 1999.

                    E. Jonson et al.: Impact of excess NOx emissions from diesel cars on air quality, public health and eutrophication in Europe. In: Environmental Research Letters. Band 12, 2017

                    Was ist genau passiert?
                    1. Sept 2015 öffentlich bekanntgemacht: VW hat illegale Abschalteinrichtung in Motorsteuerung verwendet um EPA zu täuschen
                    2. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasskandal

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