Krieg verändert das ganze Leben. Augenblicklich verändert er die Wahrnehmung, er schärft das Bewusstsein, denn das Leben wird plötzlich durch die existenzielle Ausgesetztheit zu einem Balanceakt. Alle Veränderungen betreffen natürlich auch die Sprache. Die Rhetorik verschärft sich in Zeiten des Krieges. Sprache wird zum Mittel politischer Aufstachelung und Diffamierung, aber in Sprache formiert sich auch Widerstandsgeist. In der Ukraine steht die Sprache zudem unter direkter Attacke. Christine Hamel hat mit dem Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer Ostap Slyvynsky über Wörter im Krieg gesprochen.