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Wassersparend gießen


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So überleben eure Pflanzen einen trockenen Sommer

Wassersparend gießen

Heute geht’s darum, wie wir unsere Pflanzen optimal versorgen, ohne unnötig Wasser zu verschwenden.

  • Immer wieder ein „heißes“ Thema in der Beratung
  • Wann und wie gießen
  • Was kann man am Boden verbessern und:
  • Verursachen Regentropfen wirklich Sonnenbrand? Spoiler: nein.
  • Dann legen wir mal los. Also, was sind die besten Tipps?

    1. Humus und Mulch – die Basis für wassersparendes Gießen

    • Warum ist das wichtig?
    • Ein humusreicher Boden wirkt wie ein Schwamm: Er speichert Wasser und gibt es langsam an die Pflanzen ab.
    • Mulch schützt die Bodenoberfläche vor Verdunstung, hält Feuchtigkeit länger im Boden und verbessert langfristig die Bodenstruktur.
    • Wie verbessert man den Boden?
    • Kompost einarbeiten: Fördert Humusaufbau, speichert Wasser, versorgt Pflanzen mit Nährstoffen.
    • Gründüngung nutzen: Pflanzen wie Klee oder Senf schützen den Boden vor Austrocknung und verbessern ihn beim späteren Untergraben.
    • Mulch auftragen: 5 cm dicke Schicht aus, Grasschnitt oder Laub reduziert Verdunstung, hält den Boden locker und fördert das Bodenleben. Neu dafür ist unser Produkt „Verdunstungsschutz“, das aus feinem Rindenmulch und Holzfaser besteht.
    • Wie funktioniert Mulchen genau?

      • Schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung → weniger Verdunstung.
      • Verhindert Temperaturschwankungen → Wurzeln bleiben aktiv.
      • Verhindert auch Verschlämmung des Bodens bei Starkregen
      • Regenwürmer und Mikroorganismen zersetzen Mulch langsam → Erde wird lockerer und humusreicher.
      • Wichtig: Nicht zu dünn (wirkt nicht) und nicht zu dick (Fäulnisgefahr) auftragen.
      • Bei manchen Böden scheint das Wasser einfach durchzulaufen …

        2. Sandböden mit „Wasserspeicher“ verbessern

        • Typisch Sandboden!
        • Da hilft Wasserspeicher = Bentonit Tonmineral, das Wasser speichert und wieder abgeben kann.
        • Einfach ins Pflanzloch geben oder in die oberste Bodenschicht einarbeiten.
        • Verbindet sich mit dem Sand und verbessert die Wasserhaltefähigkeit langfristig (wird nicht abgebaut).
        • Wirkt noch besser in Kombination mit Kompost.
        • Neudorff hat da doch ein neues Produkt, „Wurzelstark“. Was bringt das?

          3. Mykorrhiza – Pflanzen kräftigen mit „Wurzelstark

          • Das sind natürliche Mykorrhiza-Pilze, die sich an die Wurzeln deiner Pflanzen heften.
          • Gehen Symbiose ein und helfen den Pflanzen, mehr Wasser aufzunehmen.
          • Besonders in Trockenzeiten ein echter Vorteil.
          • Die feinen Pilzfäden dringen in Bodenspalten, die für die Wurzeln der Pflanzen zu klein sind, und holen da noch Wasser raus
          • Einfach beim Pflanzen ins Pflanzloch geben oder bestehende Beete „impfen“.
          • Wird durch Wasser aktiviert -> angießen nicht vergessen.
          • Morgens, mittags oder abends gießen?

            4. Morgens gießen! Nicht mittags oder abends.

            • Mittags verdunstet bei hohen Temperaturen ein Großteil des Wassers, bevor er im Boden ist.
            • Abends bleibt Feuchtigkeit lange auf den Blättern und auf der Bodenoberfläche – ein Paradies für Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rost.
            • Morgens zieht Wasser in den Boden ein, Oberflächen trocknen ab – und Pflanzen haben genügend Wasser, wenn sie es tagsüber brauchen.
            • Öfter wenig oder seltener richtig viel gießen?

              5. Lieber selten, aber richtig durchdringend gießen.

              • Wenn du nur oberflächlich gießt, entwickeln sich auch die Wurzeln nur oberflächlich.
              • Flache Wurzeln trocknen schneller aus, weil sie nicht an tiefe Wasservorräte kommen.
              • Wasser sollte 20-30 cm tief in den Boden eindringen.
              • Faustregel: 10-15 Liter pro Quadratmeter.
              • Wer unsicher ist. Nach dem Gießen nach einiger Zeit einfach mal eine Handbreit tief graben. Boden noch trocken -> zu wenig Wasser.
              • Macht es einen großen Unterschied, wie ich gieße?

                6. Tröpfchenbewässerung statt Sprenger

                • Rasensprenger nicht ideal
                • Verteilt Wasser großflächig und ungezielt
                • Bei Hitze verdunstet viel
                • Befeuchtet oft nur oberflächlich – müsste man stundenlang laufen lassen
                • Tröpfchenbewässerung ist besser
                • Bringt das Wasser genau dahin, wo es gebraucht wird – direkt an die Wurzeln
                • Reduziert Verdunstung
                • Wasser fließt weniger ungenutzt ab
                • Profis koppeln Bewässerung an Feuchtigkeitssensoren.
                • Wirken Tropfen auf Blättern nicht auch wie Lupen, die Sonnenbrand verursachen?

                  7. Mythos: Brennflecken durch Regentropfen?

                  • Das ist ein altes Gartengerücht.
                  • Ich habe noch nie eine Pflanze gesehen, die durch Regentropfen verbrannt ist.
                  • Müsste dann ja auch nach einem Regenschauer im Hochsommer so sein.
                  • Wassertropfen brechen das Licht i.d.R. nicht stark genug für einen Brennglaseffekt.
                  • Rein theoretisch möglich bei behaarten Blättern, aber wahrscheinlich ist das Wasser verdunstet, bevor sich der Sonnenbrand einstellt.
                  • In der Praxis entsteht Sonnenbrand eher durch plötzliche UV-Belastung, z.B. Umstellen vom Schatten in die Sonne
                  • Wasser sparen lohnt sich auch nicht zuletzt wegen der Wasserrechnung.

                    8. Regenwasser nutzen statt Trinkwasser

                    • Klar, je weniger sich die Wasseruhr dreht, desto niedriger die Rechnung.
                    • Regentonne ist eine der einfachsten Möglichkeiten, Wasser zu sparen.
                    • Häuslebauer: gleich eine Zisterne einsenken. 3.000 Liter sind nicht übertrieben
                    • Positiver Nebeneffekt: Ist weicher als Leitungswasser und frei von Zusatzstoffen wie Chlor.
                    • Wenn der Rasen braun wird, bleibt einem doch nichts anderes übrig, als Leitungswasser zu verwenden.

                      9. Rasen nicht mit Trinkwasser gießen

                      • Ehrlich gesagt: Trinkwasser für Rasen zu verschwenden ist unverantwortlich.
                      • Auch wenn er vertrocknet aussieht: Rasen ist robuster, als man denkt. Die meisten Gräser überstehen Trockenphasen problemlos und erholen sich mit dem nächsten Regen.
                      • Gemüse eher nicht. Da sind wir schon beim nächsten Tipp:
                      • 10. Den Boden nicht komplett austrocknen lassen

                        • Völlig ausgetrockneter Boden nimmt Wasser schlechter auf.

                        • Oft perlt das Wasser dann einfach ab – kennt man von Blumenkästen im Sommer.

                        • Gemüsebeete also nicht nur wegen der Ernte, sondern auch aus Spargründen gießen, bevor der Boden knochentrocken wird.

                        • Zum Gemüsegarten passt auch gleich noch Tipp 11:

                        • 11. Den Boden krümelig halten – jedenfalls da, wo das Mulchen nicht geht, z.B. bei Aussaaten

                          • Durch den Kapillareffekt steigt Wasser in den Bodenporen von unten nach oben wie in einem Strohhalm.
                          • Wenn die oberste Erdschicht gelockert wird, wird diese natürliche Wasserleitung unterbrochen.
                          • Das reduziert die Verdunstung und hält die Feuchtigkeit länger im Boden.
                          • Also regelmäßig zur Hacke greifen, wenn Mulchen nicht möglich ist.
                          • Hast du noch einen Tipp für Balkonpflanzen?

                            12. Balkonpflanzen: Auf Wasserspeichergefäße und genügsame Pflanzen setzen

                            • Selbstbewässerungssysteme mit Wasserspeicher sind ideal für Balkonkästen, Kübel und Ampeln.
                            • Die Erde bleibt von unten feucht, während die Verdunstung minimal bleibt.
                            • Perfekt für heiße Sommertage: Pflanzen wie Portulakröschen kommen mit wenig Wasser aus und blühen trotzdem üppig. Echte Säufer sind z.B. Sonnenblumen und Petunien.
                            • 3 Tipps

                              • Boden verbessern mit Humus, Bentonit und Mykorrhiza
                              • Selten, aber durchdringend gießen
                              • Verdichtete Böden auflockern (nicht umgraben)
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                                Einfach natürlich GärtnernBy W. Neudorff GmbH KG


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