Entspanntes Gärtnern ist möglich: mach es dir leichter im Garten.
So wird der Garten pflegeleicht
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
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Pflegeleicht – das klingt, als müsste man im Garten eigentlich gar nichts mehr tun.
Wäre schön, oder? Ganz so einfach ist es nicht. Aber man kann den Aufwand deutlich verringern, wenn man ein paar Dinge von Anfang an richtig plant. Und worauf kommt es da an?
Lass uns das mal durchgehen – Stauden, Nutzgarten, Obst, Wege, Wasser, Werkzeuge … und natürlich das ewige Thema: Unkraut.Viele denken ja: Rasen ist pflegeleicht. Mähen und fertig.
Leider nein. Rasen ist einer der größten Zeitfresser im Garten.Regelmäßiges Mähen – im Schnitt 25–30 Mal im JahrDüngen, Nachsäen, Vertikutieren, Kanten schneiden, … Und in trockenen Sommern: vielleicht noch gießen – sonst wird er braunJe perfekter er aussehen soll, desto mehr Arbeit macht er!Wie geht’s pflegeleichter?
Weniger Rasen ;-)Eine zentrale Rasenfläche reicht oft zum Spielen, Sitzen, Picknicken.Den Rest umwandeln:Wildblumenwiese – nur 1 - 2 mal mähen pro Jahr, kein Gießen, kein Düngen.Staudenflächen oder Gehölzstreifen.Oder einfach mit trittfesten Kräutern wie kriechender Thymian (Thymus praecox) bepflanzen.Entspannt bleiben – Gänseblümchen und Klee im grünen Teppich sind kein Weltuntergang, sondern nützlich für Bienen.Der Clou: mit einer Blumenwiese holt man sich die freiwilligen Schädlingsbekämpfer wie Schwebfliegen und Co in den Garten. Dann braucht man nix gegen Blattläuse zu machen.
Stauden sind doch eigentlich unkompliziert, oder?
Wenn man die richtigen wählt – ja. Der Trick ist: Standortgerecht pflanzen: Trockenheitsverträgliche Arten in die Sonne, Schattenstauden in den Schatten, etc. Der Staudengärtner deines Vertrauens weiß Bescheid. Und unser Staudenfinder für insektenfreundliche Pflanzen auchDicht pflanzen: Je weniger nackter Boden sichtbar ist, desto weniger Unkraut kommt hoch. Robuste, konkurrenzstarke Arten wählen: z. B. Katzenminze (Nepeta xfaassenii), Frauenmantel (Alchemilla mollis), Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), Storchschnabel (Geranium in vielen Arten). Ziergräser wie Lampenputzergras oder Federborstengras dazwischen bringen Struktur – wenig Pflege, viel Wirkung. Einmal im Jahr etwas Kompost oder reifen Humus einarbeiten – das verbessert die Bodenstruktur und spart später Arbeit.Vielleicht noch ein paar Beispiele für Stauden, die nicht so sinnvoll sind (Diva-Stauden finde ich einen super-Begriff!)Also keine Diva-Stauden. Was ist mit Rosen?
Geht mit pflegeleichten Sorten wie robusten Kleinstrauchrosen (‘Heidetraum’, ‘Gärtnerfreude’) – keine empfindlichen Edelrosen.Unkraut ist auch ein großer Zeitfresser, oder?
Auf jeden Fall. Und es kommt zuverlässig – sobald irgendwo Boden frei ist. Dicht bepflanzen oder abdecken ist die halbe Miete. Mulchen ist Gold wert: mit Rasenschnitt, Mulchkompost, Laubkompost – je nach Fläche. Tipp: Früh im Jahr mulchen, bevor die Samen keimen. Staudenbeete eng planen, z. B. mit 6–8 Pflanzen pro Quadratmeter, je nach Art. Fugen mit trittfesten Kräutern begrünen: z. B. kriechender Thymian (Thymus serpyllum) oder römische Kamille (Chamaemelum nobile) In der Einfahrt zum Carport Rasengittersteine setzen. Die begrünen – und man muss keine Fugen kratzen!Eigenes Gemüse klingt romantisch. Ist das viel Arbeit?
Nur wenn man’s übertreibt. Pflegeleicht geht so: Mit wenig anfangen. Zwei Beete reichen. Jungpflanzen kaufen statt alles selbst vorziehen. Sorten für Einsteiger wählen: Zucchini, Mangold, Pflücksalat, Buschbohnen, Radieschen. Hochbeete nutzen: weniger Unkraut, bequemer, schneckenärmer. Regelmäßig mulchen, z. B. mit Stroh – hält den Boden feucht und das Unkraut klein. Humusgabe im Frühjahr verbessert die Bodenstruktur dauerhaft. Nicht den ganzen Garten mit Gemüse vollpflanzen – lieber weniger, das dafür gut.Mit dem Gießen verbringt man ganz schön viel Zeit …Du kannst auch erstmal einzelne Salatpflanzen ins Staudenbeet pflanzen 😊Wie kann man sich das Gießen leichter machen?
Ein Riesenthema. Wenn du Gießkannen ewig schleppen musst, wirst du das Gärtnern schnell leid. Beete, die man gießen muss, möglichst nah am Wasseranschluss oder an der Regentonne. Tropfbewässerung mit Zeitschaltuhr spart enorm Zeit. Große Kübel statt viele kleine – trocknen langsamer aus. Pflanzen mit geringem Wasserbedarf verwenden: Lavendel (Lavandula angustifolia), Salbei (Salvia officinalis), Fetthenne (Sedum spectabile), Wollziest (Stachys byzantina).Kräuter in Küchennähe – z. B. auf der Terrasse – spart auch „Weg“.Ist ein Apfelbaum pflegeleicht?
Kommt drauf an. Große Bäume brauchen regelmäßig Schnitt, und Fallobst ist ein Thema. Pflegeleichter sind Beerensträucher: Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren – gut zu schneiden, einfach zu beernten. Oder: Säulenobst – braucht wenig Platz, wächst langsam, ideal für kleine Gärten. Pflegeleichte Sorten wählen („schorfresistent“ bei Äpfeln, Herbsthimbeeren statt Sommerhimbeeren,… )Können aufwendig sein, brauchen nach spätestens drei Jahren eine Verjüngung. Im Boden: Unkraut, Fäulnis, Schneckenproblem. Im Hochbeet oder Kasten: übersichtlicher, weniger Schädlinge. Reihen regelmäßig mulchen, z. B. mit Stroh – hält die Früchte sauber.Probier’s mal mit einer Erdbeerwiese mit Walderdbeeren!Vorhin hast du das Werkzeug angesprochen. Was ist damit?
Wer mit billigem Gerät hantiert, verliert irgendwann die Lust. Gute Schere, stabiler Spaten, solider Rechen, handliche Schubkarre – spart Nerven und Zeit.Sichtschutz ist ja oft gewünscht – also Hecke?
Ja, aber mit Bedacht. Klassische Formschnitthecken (Liguster, Thuja) brauchen zwei Schnitte im Jahr. Pflegeleichter sind Wildgehölze: Felsenbirne (Amelanchier), Kornelkirsche (Cornus mas), Schneeball (Viburnum), Heckenkirsche (Lonicera); muss nur alle paar Jahre ausgelichtet werden Langsam wachsende Alternativen: Glanzmispel (Photinia fraseri), Zwergliguster (Ligustrum vulgare 'Lodense'), Blutberberitze (Berberis thunbergii). Von Anfang an genug Platz in der Breite einplanen, sonst wuchert’s schnell in den Weg.Und was sollte man sich im pflegeleichten Garten einfach sparen?
Wechselbepflanzung mit Stiefmütterchen und Co – wer ständig umgestaltet, hat ständig zu tun. Zu viele kleine Kübel und Balkonkästen. Scheinbare „pflegeleichte“ Kiesflächen – Unkraut kommt trotzdem. Alles immer sofort „sauber“ machen. Laub, Totholz, verblühte Stauden dürfen bleiben. Weniger Rasen, mehr VielfaltVorbeugen statt NacharbeitenKluge Strukturen schaffen