Hier gibt es Hinweise darauf, was für einen Gartenboden du hast.
Zeigerpflanzen – Was dein Gartenboden dir sagt
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
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Heute geht es Zeigerpflanzen. Können mir Pflanzen tatsächlich zeigen, welchen Boden ich im Garten habe? Klingt verrückt …
.. aber genau so ist es! Ein spannendes Thema für alle, die ihren Garten besser verstehen wollen.
Ganz von vorne: Ich pflanze irgendwas in meinem Garten – und es wächst nicht. Oder es wächst super. Und das hängt mit dem Boden zusammen?
Genau! Der Boden ist die Grundlage für jede Pflanze. Manche unserer heimischen Pflanzen wachsen nur dort, wo die Bedingungen für sie perfekt sind.Diese nennt man Zeigerpflanzen, weil sie Hinweise auf die Bodenqualität geben.Also sagt mir mein Boden durch diese Pflanzen, ob er gut oder schlecht ist?
Nicht ganz. „Gut“ oder „schlecht“ gibt es so nicht. Es kommt darauf an, was du anbauen willst. Gemüse braucht andere Bedingungen als eine Blumenwiese oder ein Staudenbeet.Das ist gerade das gute an der Natur: Jede Pflanze hat ihre Nische.Das klingt, als hätte ich eine Art „Boden-Geheimcode“ in meinem Garten! Lass uns mal ein paar Beispiele durchgehen.
Lockerer Boden – ich muss oft gießen, Unkraut lässt sich gut rausziehen per Hand. Was bedeutet das?
Wahrscheinlich hast du sandigen Boden. Typische Zeigerpflanzen: Vogelmiere, Klatschmohn (die beiden wachsen bei mir im Lehm auch, habe daher andere rausgesucht), Hasenklee. Saatwucherblume (gelb, ähnlich Kamille), Frühlings-Hungerblümchen, Hasenklee (hat Puschel)Eigenschaften: Große Partikel –> gut durchlüftet, aber Wasser und Nährstoffe versickern schnell. Gut wachsen würde z.B. Lavendel, Salbei, Heidenelke oder Wildblumen.Maßnahmen zur Bodenverbesserung:Kompost einarbeiten, um Wasser besser zu speichern.Mulchen (z.B. mit Rindenmulch oder Grasschnitt).Neudorff Wasserspeicher-Granulat ausbringen.Und was ist mit den Stellen, an denen das Wasser nach dem Regen ewig steht?
Das deutet auf einen schweren, verdichteten Boden mit einem hohen Tonanteil hin.Typische Zeigerpflanzen: Breitwegerich, Ackerschachtelhalm, Kriechender Hahnenfuß, Löwenzahn. Eigenschaften: Schlecht durchlüftet, speichert Wasser lange, wird im Frühjahr langsam warm. Gut wachsen würden trotzdem z.B. Meerrettich, Essigrose, Weißdorn.Maßnahmen zur Bodenverbesserung:Boden lockern mit einer Grabegabel (nicht umgraben).Jedes Jahr wieder Sand und Kompost untermischen, um die Durchlässigkeit zu verbessern.Bei Rasenflächen Drainage einbauen.An besonders problematischen Stellen hilft oft nur ein Hochbeet.Es wachsen total viele Brennnesseln im Garten – ist das schlecht?
Das zeigt dir nur, dass dein Boden viel Stickstoff hat – sehr fruchtbar! Typische Zeigerpflanzen: Brennnessel, Vogelmiere, Franzosenkraut,. Eigenschaften: Perfekt für Gemüse, aber eventuell zu viel Nährstoffe für Blumen. Gut wachsen würden z.B. Zucchini, Himbeeren und die meisten Prachtstauden. Maßnahmen zur Bodenverbesserung: Stickstoffdüngung (Mist, Hornspäne) einstellen – der Boden hat genug!Gründüngung säen, um überschüssigen Stickstoff zu binden.Fruchtwechsel im Gemüsebeet: Erst Starkzehrer (Kohl), dann Mittelzehrer (Möhren), dann Schwachzehrer (Bohnen).Wenn bei mir Heidelbeeren super wachsen, sagt das auch was aus?
Ja! Heidelbeeren lieben saure Böden.Typische Zeigerpflanzen: Sauerampfer, Sauerklee,Schmalblättriges Weidenröschen (blüht rosa)Eigenschaften: Kalkarm, niedriger pH-Wert, kann Nährstoffen wie Magnesium und Kalium binden.Gut wachsen würden z.B. Hortensien und Moorbeetpflanzen.Maßnahmen: pH-Wert mit den pH-Bodentest prüfen.Falls zu sauer für das, was du anbauen willst: Azet GartenKalk ausbringen.Und wenn ich das Gegenteil habe? Also einen Boden mit viel Kalk?
Dann wachsen andere Pflanzen besonders gut. Typische Zeigerpflanzen:, Ackerwinde, Kriechendes Fingerkraut (gelb), Hohlzahn (rosa, wie Taubnessel)Eigenschaften: Alkalisch, oft nährstoffreich. Gut wachsen würden z.B. die meisten Gemüsesorten (insbesondere Kohl), Pfingstrosen, Lavendel, Liguster.Maßnahmen: Meist keine große Korrektur nötig (wird erst kritisch ab pH 7,5).Einfach Pflanzen wählen, die Kalk lieben – es gibt genug!Und wenn es da eine Stelle im Garten gibt, die immer feucht ist – egal, ob es regnet oder nicht. Was mache ich da?
Wahrscheinlich hast du einen sehr nassen Boden mit Staunässe. Typische Zeigerpflanzen: Ackerminze, Ackerschachtelhalm, Wiesenschaumkraut, Hahnenfuß. Eigenschaften: Sehr feucht, Wasser staut sich an der Oberfläche.Gut wachsen würden z.B. Minze, Sumpf-Iris, Purpur-Wiederich.Maßnahmen: Drainage einbauenKompost und Sand untermischenHochbeete anlegenPflanzen setzen, die einen hohen Wasserbedarf habenBäume mit tiefen Wurzeln pflanzen Okay, ich habe jetzt verstanden, was mein Boden mir sagt. Aber wie kann ich ihn gezielt verbessern?
Als erstes pH-Bodentest machen → Zeigt genau, ob der Boden sauer oder alkalisch ist. Humus und Kompost zufügen → Macht sandige oder nährstoffarme Böden fruchtbarer, schwere Böden durchlässiger .Drainage für feuchte Böden → Hilft, Staunässe zu vermeiden. Mulch als Wasserspeicher nutzen → Gut für trockene Böden. Azet GartenKalk nutzen → Reguliert den pH-Wert bei sauren Böden. Gründüngung → Verbessert die Bodenstruktur immer!Also eigentlich ist das wie ein kleines Experiment mit meinem Garten – erst rausfinden, was los ist, und dann gezielt verbessern.
Genau! Und manchmal ist es auch einfacher, Pflanzen zu wählen, die sich dem Boden anpassen, anstatt den Boden zu verändern. Das spart Zeit, Mühe und Frust.
Wie oft sollte ich den Boden testen?
Einmal im Jahr reicht ein den pH-Bodentest– am besten vor der Gartensaison. Sind Zeigerpflanzen zuverlässige Indikatoren?
Ja, aber sie sind nur ein Anhaltspunkt. Wer es genau wissen will, sollte eine Bodenprobe ins Labor schicken. Stichwort LUFAKann ich den Boden so ändern, dass jede Pflanze wächst?
Nicht immer. Manche Pflanzen haben spezielle Ansprüche – es kann wie gesagt einfacher sein, passende Pflanzen für den Boden zu wählen, statt den Boden aufwendig verändern zu wollen.Mach einen pH-Bodentest – er zeigt dir sofort, was dein Boden braucht.Setze auf Gründüngung und Kompost – sie verbessern jeden Boden.Beobachte deine Pflanzen – sie sind die besten Bodenexperten.